Kapitel 193

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Sicht Wincent
Baff sehen uns unsere Familien an.
„Und wo ist bitte der Ring?" fragt Shayenne dann und funkelt mich gespielt böse an, während sie aufsteht und Leo fest umarmt.
„Der war zu groß, wir haben ihn zum Juwelier zum Anpassen gebracht" schmunzle ich leicht.
Meine Schwester flüstert meiner Verlobten was ins Ohr, was sie zum kichern bringt, dann werde auch ich von meiner Schwester umarmt. Im Augenwinkel kann ich beobachten, wie Anke ihre Tochter fest in den Arm nimmt und auch Frank grinst breit. Meine Mum und meine Großeltern sowie Leos Brüder freuen sich Gott sei Dank auch.
Leo muss vor allem den anderen Frauen der Runde ein Foto von dem Ring zeigen und wir teilen ihnen direkt mal den Termin mit, damit sie ihn in ihrem Kalender blocken. Als alle weg sind, machen wir uns einfach schnell bettfertig und kuscheln uns ins Bett. Eine Weile reden wir noch... über die bevorstehende Trauung, den Namen unseres Sohnes und so weiter, bevor wir irgendwann beide einschlafen.

So vergehen die Tage schnell. Wir sind schon wenige Tage später zur persönlichen Anmeldung für die standesamtliche Trauung gefahren und ich hab viel Zeit in das Zimmer meines Sohnes gesteckt, bevor ich dann nochmal eine Woche weg musste. Jetzt hab ich noch anderthalb zuhause, dann nochmal ein paar Tage unterwegs und wenn ich wieder zuhause bin, heirate ich die Mutter meines Kindes, meine große Liebe. Leo ist heute nochmal in Hamburg gewesen, also hab ich mir den Tag Zeit genommen, um für Leo den Heiratsantrag vorzubereiten, den sie auch wirklich verdient hat. Wir haben uns auch eine Woche nicht mehr gesehen, als ich nach Hause gekommen bin, war sie schon weg. Ich hab dann erstmal den fertigen Ring abgeholt und ein paar Blumen. Außerdem ist meine Schwester eben vorbeigekommen, um mir beim Kochen zu helfen. Zwar ist das Lieblingsessen meiner zukünftigen Frau nicht allzu schwer, aber ich bin nunmal ne Katastrophe in der Küche und es soll perfekt werden. Das hat sie einfach verdient. Somit hab ich auch noch laut meiner Schwester „übertrieben viele Blumen" und ein paar Teelichter auf dem Weg von der Eingangstür zur Terrasse verteilt. Bei den Teelichtern hab ich nur nicht ganz bedacht, dass es ja noch hell ist und somit haben sie nicht ganz die Wirkung, die ich bezwecken wollte. Das Essen steht fast fertig im Ofen, als ich höre, wie die Tür aufgeschlossen wird. Ich hab mir eben noch schnell ein Hemd angezogen und stehe damit jetzt auf dem Balkon. Es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis Leo endlich kommt aber als sie endlich vor mir steht, kann ich nicht anders als breit zu grinsen.
„Was wird das hier?" lacht sie.
„Das, was du verdienst" lächle ich und nehme ihre Hand „Der letzte Antrag war nicht im Ansatz das, was du verdienst. Unglaublich, dass du in der Situation wirklich Ja gesagt hast, sogar den zu großen Ring hast du erst über ne Stunde später bekommen. Inzwischen haben wir schon einen Termin für die Hochzeit. Also sollst du jetzt auch endlich einen richtigen Antrag bekommen. Leo... bei uns ging es in letzter Zeit echt drunter und drüber. So sind wir irgendwie. Wer hätte schon Anfang letzten Jahres gedacht, dass wir heute an diesem Punkt sein werden? Keiner, absolut keiner! Aber wir sind jetzt an diesem Punkt und ich bin darüber mehr als nur glücklich. Du bist die Frau, mit der ich den Rest meines Lebens verbringen will. Du bist die Frau, die ich immer an meiner Seite haben will. Bis wir alt und grau sind und unser Sohn in den Garten kommt und uns stolz erzählt, dass er Vater wird. Leo, willst du mich heiraten? In genau 22 Tagen?"
Leo grinst mich mit Tränen in den Augen breit an, während ich vor ihr knie und ihr den Ring vor die Nase halte.
„Ja" lacht sie und fällt mir um den Hals.
Ich drücke sie vorsichtig etwas von mir, um ihr den Ring, der jetzt wirklich perfekt passt, auf den Finger zu schieben. Leo fließen die Tränen über die Wangen. Schnell wische ich sie ihr mit meinem Ärmel weg und ziehe sie dann an mich, um sie zärtlich zu küssen. Die Schatulle, in der der Ring war, lege ich auf dem Tisch ab. Eine Weile sitzen wir einfach knutschend auf dem Boden. Meine Hände lasse ich unter ihr Kleid wandern, stelle dann aber fest, dass sie darunter noch irgendeine Hose trägt.
„Schmoll nicht, die Nacht ist noch jung" haucht sie „Aber deine Verlobte und dein Sohn haben Hunger... drinnen riecht es fantastisch."
„Shay war hier und hat mir geholfen, damit es genießbar wird... und mit geholfen meine ich, dass ich eher geholfen habe und Shayenne gekocht hat. Setz dich schonmal, ich mach alles auf Teller und komme dann wieder. Ich ziehe Leo den Stuhl zurück und gieße ihr in das Weinglas etwas Fruchtschorle. Das Weinglas ist einfach für das Feeling, immerhin ist Wein gerade ein Tabu. In der Küche mache ich das Essen auf die Teller und gehe dann wieder raus. Den Rest des Abends verbringen wir also auf dem Balkon, bevor Leo irgendwann die Kerze auspustet, aufsteht und meine Hand nimmt, um mit mir ins Schlafzimmer zu gehen.
„Warte kurz" haucht sie und geht direkt wieder raus.
Ich ziehe mir schonmal die Socken aus und knöpfe mein Hemd auf, bevor ich mich mit Blick zur Tür aufs Bett setze. Leicht nervös spiele ich mit meinen Fingern rum und schaue immer wieder kurz auf mein Handy, bis Leo in der Tür auftaucht und mir beinahe die Augen ausfallen. Scheiße... Fuck bin ich nen Glückspilz! Während ich noch dabei bin, den Körper meiner Verlobten, der nur leicht von knallroter Spitze bedeckt ist, mustere, kommt sie auf mich zu und setzt sich auf meinen Schoß. Mein Handy lege ich neben mich aufs Bett, um jetzt mit beiden Händen über ihre Oberschenkel, ihren Hintern, ihre Seiten und ihre Brüste gleiten zu können.

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