13 | Neue Erfahrungen.

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zwei Tage später.

Manchmal fragte ich mich, warum es immer, wirklich ausnahmslos immer, an meiner Tür klingeln musste, wenn ich gerade keine Zeit hatte. - Als ob die Leute das mit Absicht taten, nur um mich zu provozieren. - Naja. Jedenfalls war ich gerade unter der Dusche, da glaubte irgendjemand Sturm klingeln und mich so stören zu müssen. Weil das Klingeln einfach nicht aufhören wollte, stieg ich aus der Dusche, schnappte mir kurzerhand ein Handtuch und ging damit zur Tür, die ich dann einen Spaltbreit öffnete. Vor der Tür sah ich eine Person stehen, die ich in dem Moment nun wirklich gar nicht gebrauchen konnte: Ardy.

"Man, das hat aber gedauert.", beschwerte er sich grinsend.

Oh, Ardy, tut mir echt aufrichtig leid, dass ich mich waschen wollte. Idiot.

"Also.", fuhr er fort. "Jetzt, wo du endlich aufgemacht hast... kann ich reinkommen?"

Er sah mich erwartungsvoll an, ich hingegen verzog den Mund. - Erstens war ich praktisch nackt und zweitens konnte ich ihn jetzt, wie schon gesagt, so gar nicht gebrauchen. - "Also, eigentlich hab' ich gerade keine Zeit. Bin total im Zeitdruck, weißt du. Ich muss noch 'n paar Dinge erledigen und mich fertig machen.", erwiderte ich entschuldigend. "Aber wenn du gekommen bist, weil mir mir reden willst oder so, kannst du gerne später nochmal kommen. Oder nein, warte. Nicht heute. Komm lieber morgen. - Morgen is' besser."

"Ich will aber nicht reden.", konterte er.

Warum konnte er nicht verschwinden? Wie deutlich musste ich denn noch werden?

"Als ich letztens hier geschlafen hab', da muss ich wohl mein Handy irgendwo in deiner Wohnung liegen lassen haben.", erklärte er. "Zumindest kann ich's sonst nirgends finden. Also... darf ich ganz kurz reinkommen? Bitte. Ich beeil mich auch, versprochen."

"Kannst du vielleicht noch 'n paar Minuten warten?", fragte ich peinlich berührt. "Gib mir nur fünf Minuten, ja? Dann kannst du reinkommen, wenn's unbedingt sein muss."

Er zog überrascht die Augenbrauen zusammen. "Warum warten?"

Er stahl mir meine Zeit. Wenn er so weitermachte, schaffte ich es nicht mehr.

"Weil ich gerade ein Handtuch an meine Brust presse und sonst nichts anhabe."

"Is' doch egal. Damit hab' ich kein Problem.", grinste er.

Ich drückte das Handtuch fester an mich. "Ich aber, Idiot."

"Komm schon, Tessa. In der Zeit, in der du dich umziehen würdest, hätte ich mein Handy schon längst gefunden. Und... ich schau' auch nicht hin, falls dir das helfen sollte."

Wäre Liz in dem Moment bei mir gewesen, hätte sie sich, in ihrer Annahme, dass Ardy gefährlich war, nur wieder bestätigt gefühlt und mir an den Kopf geworfen, dass er das alles absichtlich tat. Ugh. - In dieser Situation hätte ich es ihr nicht mal verübeln können. - Ich war fast nackt und ließ ihn trotzdem in meine Wohnung. Ja, ich ließ ihn rein. Wisst ihr warum? Weil ich mittlerweile schlau genug war, um zu wissen, dass es nichts brachte mit Ardy zu diskutieren. Sollte er doch einfach sein dummes Handy suchen und dann abhauen.

Also rollte ich genervt mit den Augen und machte die Tür weiter auf, sodass er hereinkommen konnte. "Ich geb' dir fünf Minuten und keine Sekunde mehr. Kapiert?" Er nickte schnell und schlüpfte an mir vorbei in mein kleines Wohnzimmer. Nachdem ich die Haustür wieder geschlossen hatte, tapste ich ihm vorsichtig hinterher. Er war gerade dabei die Kissen, die normalerweise auf meinem Sofa lagen, auf den Boden zu werfen. Na geil.

"Du hebst alles wieder auf, nur damit das klar ist.", murrte ich.

"Jaja, mach' ich schon.", erwiderte er. Nachdem er mein Sofa im wahrsten Sinne des Wortes auseinander genommen hatte, ging er weiter zu der kleinen Kommode, die nur ein paar Meter weiter rechts stand. "Hast du zufällig ein iPhone?", fragte er plötzlich.

fakin' it ❖ taddl, ardy ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt