50 | Ein schrecklicher Lügner.

2.2K 155 81
                                    

➳ Taddl

(nur mal schnell, damit jeder versteht, was abgeht: das hier passiert nach dem Telefonat zwischen Tessa und Taddl. es ist also 'n ganz kleiner Sprung in die Vergangenheit, haha)

-

"He, Thaddeus?", hörte ich, kaum, dass ich den Handyhörer aufgelegt hatte, ihre Stimme nach mir rufen. "Mit wem hast du da gerade gesprochen...? Mit wem hast du telefoniert?"

"Mit niemanden!", gab ich lautstark zurück, während ich das Handy, neben mich, auf die Matratze, fallen ließ. Kurz darauf hob ich die Hände und rieb mir mit einem leisen Ächzen über meine geschlossenen Augen. Als ich dann wieder klarer sehen konnte, bemerkte ich plötzlich, wie die Tür des kleinen Hotelbadezimmers aufgerissen wurde und sich ein, mir nur zu gut bekannter, Kopf durch den Spalt steckte. -Natürlich war es ihr Kopf. Ich meine, welcher sonst?- Ich konnte geradezu spüren, wie sie mich mit ihren Blicken durchbohrte. Sie kam langsam aus dem Bad und zog gleichzeitig ihre Brauen hoch. - Das alles, wie sie mich ansah, einfach die Art, wie sie da stand, verriet mir, dass sie mir nicht glaubte. Und, ich konnte es ihr nicht verübeln. Ich hätte mir in dem Augenblick selbst nicht geglaubt.

Dann schnitt sie eine Grimasse. "Wenn du schon lügen musst, mach's richtig, du Idiot."

Meine Mundwinkel wollten sich, wegen ihrem Kommentar, zu einem Grinsen, verziehen, welches ich jedoch mit aller Mühe vor ihr zu verstecken versuchte. Dieses Vorhaben war aber leider erfolglos, denn sie merkte es natürlich sofort, woraufhin sie ihre Arme vor der Brust verschränkte und währenddessen auf das Bett, auf dem ich bereits die ganze Zeit saß, zuschritt. "Okay, na gut, lass mich raten. Du hast mit deiner Freundin gesprochen.", meinte sie mit einer erstaunlichen Ruhe in der Stimme. "Stimmt's oder hab' ich Recht?"

Ich biss mir auf die Lippe und versuchte meinen Blick nicht von ihr abzuwenden. "Nein."

Sie stand direkt vor mir und vor dem Bett, als sie ein halblautes Lachen ausstieß und den Kopf schüttelte. "...habe ich dir schon mal gesagt, dass du ein schrecklicher Lügner bist?"

"Schon ein paar Mal.", antwortete ich langsam, während ich mich meine Hände auf die Matratze stützte, die Position änderte und mich schließlich in den Schneidersitz setzte.

"Wenn ich dir sage, dass du ein schlechter Lügner bist, ist das ein indirekter Appell, dass du damit aufhören sollst, es zu machen.", erklärte sie mir voller Ernsthaftigkeit. Sie ging um mein Bett herum, nur um sich dann an der Seite hinzuhocken. Sie setzte sich, genau gegenüber von mir, ebenfalls in den Schneidersitz und schaute mir dann direkt in meine Augen, kurz bevor sie seufzte und sich am schiefgelegten Kopf kratzte. "Also, hey. Jetzt hör mal... ich will mich wirklich nicht in etwas einmischen, was mich nichts angeht, aber ich habe gehört, was du zu ihr gesagt hast. Zwar nicht alles, aber den Großteil habe ich mitgekriegt. Und... ich frage mich, warum du ihr nicht einfach gesagt hast, wer ich bin."

Ich legte währenddessen meinen Kopf in den Nacken und verdrehte genervt die Augen. Es war so klar gewesen, dass sie es wissen wollte. Es war so klar gewesen, dass ich nicht um diese Sache herumkommen konnte. Aber, ganz egal wie aussichtslos es auch schien, ich wollte es trotzdem noch versuchen. Ich musste es versuchen. "Oh Man, bitte. Komm schon. Müssen wir unsere wertvolle Zeit jetzt echt mit so einer Scheiße verschwenden?"

Bevor sie mir ihre Antwort gegeben hatte, wusste ich bereits, wie diese ausfallen würde. Sie hatte nämlich diesen eindeutigen Blick in ihren blauen Augen... Diesen Blick, der mir sagte, dass sie nicht aufgeben wollte, bis sie hatte, was sie wollte. Und, mir war bewusst, was sie haben wollte: sie wollte Antworten auf ihre noch ungestellte Fragen. Da brachten meine Versuche darum herumzukommen auch nicht mehr sonderlich viel. Eigentlich war es also nur vergebliche Mühe. Eigentlich. - "Ja, müssen wir.", erwiderte sie entschlossen.

fakin' it ❖ taddl, ardy ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt