60 | Gescheiterte Liebe.

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hey, ich wollte nur mal erwähnen, dass in dem Kapitel 'n paar Titanic-Spoiler vorkommen (okay, Leute, dieser Film ist 72982 Jahre alt, weshalb ihn wahrscheinlich jeder kennt, aber trotzdem, lol)

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"Das kann so nicht weitergehen, Tessa." - Die ernst klingende Stimme meiner besten Freundin brachte mich dazu, leise aufzustöhnen und genervt meine Augen zu verdrehen. Ich hob meinen Blick und sah fragend zu ihr auf, pausierte währenddessen gleichzeitig mit einem Fingerklick den Film, den ich mir gerade auf meinem Laptop anschaute. Dabei passte ich peinlich genau darauf auf, dass der Inhalt des riesigen Eisbechers, den ich in der Hand hielt, dort blieb, wo er hingehörte. Liz stand vor meinem Bett- in dem ich, mitsamt Eiscreme und Laptop, hockte-, ihre Arme entschlossen vor der Brust verschränkt und einen Gesichtsausdruck, der mir, aufgrund der Umstände, ganz und gar nicht gefiel, aufgesetzt. 

"Ich weiß nicht, wovon du redest.", konterte ich, betonte dabei jedes Wort deutlich.

Daraufhin stieß sie ein halblautes, genervt klingendes Ächzen aus und schüttelte dabei den Kopf, als ob sie nicht glauben wollte, dass ich ernsthaft nicht verstand, was sie meinte. "Ich rede von dem hier.", erklärte sie dann endlich und entschränkte dabei die Arme, um mit ihren Händen in meine Richtung zeigen zu können. "Von dir und deinem Verlangen, mit deiner Matratze zu verschmelzen. Ich meine... urgh! Du bist schon seit zwei Tagen im Bett und machst immer noch keine Anstalten, es zu verlassen."

Weil es zu dem Zeitpunkt nun mal keinen Grund mehr für mich gab, es zu verlassen. 

Wie Liz bereits gesagt hatte, war ich nun seit zwei ganzen Tagen nicht mehr richtig aus meinem Bett gestiegen. Zumindest, wenn man meine Toilettengänge und Ausflüge in die Küche nicht miteinbezog. Seit Sonntag -oder, anders gesagt, seit dem Tag, an dem sich alles verändert hatte-, hatte ich mich in meinem Zimmer, in meinem Bett, einquartiert. Seit dem Tag, an dem Taddl und ich Schluss gemacht hatten und seit dem Tag, an dem Ardy die Wahrheit erfahren hatte. Direkt nachdem dieser aus meiner Wohnung verschwunden war, hatte ich mich auf die weiche Matratze geschmissen und meine Position seitdem kaum mehr verändert. Ich fühlte mich nicht gut genug, irgendetwas anderes zu tun. Ich war einfach nur fertig mit meinen Nerven. Ich war niedergeschlagen. Deprimiert. Ein emotionales Wrack. 

Und zwar, weil Taddl mich und ich im Gegenzug Ardy verletzt hatte. 

Ich fühlte mich schlecht, weil Taddl mir eiskalt ins Gesicht gesagt hatte, dass er es nicht bereute, mich mit einer anderen betrogen zu haben. Und ich fühlte mich noch ein ganzes Stück schlechter, weil ich selbst nicht besser war. Weil ich meinen blöden Mund nicht halten konnte und Ardy einige unschöne Dinge an den Kopf geworfen hatte. Auch wenn er darauf bedacht gewesen war, es mir nicht zu zeigen, hatte ich gemerkt, wie sehr ich ihm mit meinen Worten weh getan hatte. Ich hatte ihn angelogen und verletzt, obwohl er es eigentlich überhaupt nicht verdient hatte. Und diese Tatsache -die Tatsache, dass ich sein Herz, etwas überspitzt ausgedrückt, gebrochen hatte-, brach meines gleich mit. 

Ich wünschte mir so sehr, dass das alles anders gelaufen wäre. 

Ich wünschte, dass ich mich nicht verplappert hätte und dass alles gut ausgegangen wäre. Dass Ardy und ich miteinander geschlafen hätten, anstatt uns gegenseitig anzubrüllen und zu beleidigen. Dass er mich aufgemuntert und sich mein Tag, nach der Sache mit Taddl, doch noch irgendwie zum Guten verändert hätte. Am meisten aber wünschte ich mir, dass ich ihm keinen Grund zum Gehen gegeben hätte. Dass er ich es mit meinem Verhalten nicht so vermasselt hätte und er bei mir geblieben wäre. 

Denn, er fehlte mir. Seine Stimme, sein Lachen und seine pure Anwesenheit fehlten mir. 

Auch wenn er mich mittlerweile wahrscheinlich hasste, hätte ich ihn am liebsten bei mir gehabt, um mich entschuldigen und mein Gewissen wieder beruhigen zu können. Ich wollte ihn einfach nochmal sehen, um ihm die Sache mit Taddl richtig erklären zu können. Ich wollte, dass er wieder bei mir blieb und ich sein Lachen endlich wieder hören konnte. Ich wollte, dass das unangenehme Ziehen, das sich jedes einzelne Mal, wenn ich an ihn dachte, in meiner Brust bemerkbar machte, endlich verschwand. 

fakin' it ❖ taddl, ardy ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt