28 | Klamotten und Fotos.

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(drei Tage später, Samstagnachmittag. ich hoffe, dass das ungefähr hinkommt, haha.)

Unser Gespräch über den Streit hatten Ardy und ich am Mittwoch, also vor ziemlich genau drei Tagen, geführt. Und seit diesem besagtem Gespräch war auch nicht mehr wirklich viel erwähnenswertes passiert. An dem Tag, an dem wir darüber geredet hatten, hatte ich noch eine ganze Weile über alles nachgedacht. Ich hatte eine gefühlte Ewigkeit überlegt, richtig und falsch abgeschätzt und war dann schließlich zu einem, meiner Meinung nach, gutem Schluss gekommen. Und zwar zu dem Schluss, dass ich Taddl und Ardy irgendwann wohl oder über von dieser ganzen Sache erzählen musste. - Irgendwann, ja. Noch nicht sofort.

Ich war einfach der Meinung, dass ich auf den passenden Moment warten musste.

Und tja, dieser passende Moment war, schlicht und einfach, noch nicht gekommen.

Okay, dann, weiter im Text: sowohl am Donnerstag, als auch am Freitag passierte nicht mehr viel. Ich war nur bei der Arbeit, also im Kindergarten, gewesen, wie sonst auch jeden Tag. Und danach war ich wieder zurück in meine Wohnung gegangen, wo ich den restlichen Tag entweder mit Ardy oder alleine verbracht hatte. - Also ja, wie schon gesagt, an diesen Tagen passierte einfach nichts besonderes, nichts spannendes. Nichts erwähnenswertes.

Der Samstag hingegen, war sozusagen das komplette Gegenteil von den oben genannten Tagen. - Am Samstag war nämlich die Geburtstagsparty von Taddls Freund Dner. 

Und auf eben genau diese Party bereitete ich mich am Samstagnachmittag vor.

Ich verbrachte so ziemlich die gesamte Zeit in meinem Zimmer und versuchte irgendwelche schönen Klamotten für die Party am Abend zu finden. Und das war echt sehr viel schwerer, als anfangs gedacht. Zum einen, weil ich nicht so recht wusste, was man auf so einer Party am besten anziehen sollte und zum anderen, weil Liz nicht bei mir war und ich so keinen hatte, der mich beraten konnte. - Klar, Ardy war zwar noch da, aber ihn konnte ich in solchen Dingen ja wohl schlecht fragen. Es reichte mir schon, dass er mich, während ich mit meinen Klamotten beschäftigt war, weder störte, noch in mein Zimmer kam. Mehr konnte ich von ihm ja auch wirklich nicht verlangen. - Jedenfalls probierte ich so gut wie alles an, was ich besaß: Hosen, Kleider, Röcke, T-Shirts. Aber war ich mit keinem Outfit so richtig zufrieden...

Ehrlich, es war noch nie so schwer gewesen, etwas zum Anziehen zu finden.

Während ich mir einen schwarzen Rock überstreifte und mich dann damit vor dem Spiegel drehte und wendete, hörte ich plötzlich, wie mein Handy, das auf meinem Schreibtisch lag, zu klingeln begann. Ich überlegte kurz, ob ich rangehen sollte, entschied mich dann dafür und nahm es in die Hand. Ohne groß auf die Namensanzeige zu achten, nahm ich den Anruf an. Dann stellte ich den Lautsprecher an und warf das Handy hinter mich, auf mein Bett.

"Ja, hallo?", rief ich mit lauter Stimme, damit wer auch immer dran war, mich verstand.

Während ich voller Ungeduld darauf wartete, dass die Person, die mich angerufen hatte, sich endlich mal zu Wort meldete, griff ich gleichzeitig mit der rechten Hand nach einem weißen Oberteil, das ich mir dann auch mit einer schnellen Bewegung über den Kopf zog. Als ich mich damit wieder vor den Spiegel stellte, nur um festzustellen, dass weder der Rock, noch das Oberteil auch nur annähernd gut an mir aussahen, hörte ich endlich, wie die Person am anderen Ende der Leitung etwas sagte. Und tja: diese Person war übrigens meine Mutter. 

"Oh, Tessa! Gott, endlich gehst du mal ran.", begrüßte mich ihre aufgeregte Stimme. "Darf ich dich fragen, warum du meine Anrufe in den letzten Stunden ignoriert hast?"

Ich zog verwundert die Augenbrauen zusammen. "Hä? Ich... was meinst du damit?"

"Schatz, ich habe dich angerufen.", erklärte sie mit ihrer strengen Stimme. "Und das nicht nur einmal." - Oh, okay? Sie hatte also wirklich mehrmals versucht mich anzurufen und ich hatte es nicht mitbekommen...? Wow. Das war schon ein bisschen seltsam, weil mein Handy die ganze Zeit nur wenige Meter von mir entfernt gelegen hatte... theoretisch hätte ich das Klingeln also eigentlich schon hören müssen. Aber ich musste wohl so versunken in meine Klamotten und in meine Gedanken gewesen sein, dass ich es vorher einfach überhört hatte.

fakin' it ❖ taddl, ardy ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt