17 | Ardy duscht.

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➳ Tessa

"Ardy!!", rief ich und hämmerte gegen die Badezimmertür. "Jetzt mach endlich auf!"

"Mein Gott, ich dusche!! Was verstehst du daran nicht?", gab er lauthals zurück.

Genervt rollte ich mit den Augen, während ich ein weiteres Mal gegen die Tür schlug. Dass er sich aber auch immer die dümmsten Zeitpunkte für sowas aussuchen musste. Er konnte ja nicht, wie ein normaler Mensch, morgens oder abends duschen, nein, er musste unbedingt mitten am Tag duschen. Ugh. "Und ich hab' gleich ein Date! Was verstehst du daran nicht?"

"Ja, schön für dich! Dann geh auf dein Date und lass mich in Ruhe duschen!!"

"Man, Ardy!", brüllte ich ein weiteres Mal. Ich bekam keine Antwort. "Ardy!!", wiederholte ich deshalb. Er reagierte wieder nicht auf mich. Ich kniff die Augen zusammen und stapfte mit lauten Schritten zurück in mein Zimmer. Na schön. Dann eben anders. - Wenn er nicht rauskommen wollte, kam ich eben rein. Ganz ehrlich, es war mir sowas von egal, dass er in der Dusche stand, denn erstens war das immer noch meine Wohnung und zweitens ein verdammter Notfall. In meinem Zimmer durchkramte ich schnell ein paar Schubladen, bis ich endlich gefunden hatte, wonach ich suchte: den zweiten Schlüssel vom Bad.

Ich wusste doch, dass so ein zweiter Schlüssel mehr als nützlich war.

Damit in der Hand ging ich grinsend zurück zur Badezimmertür und klopfte erneut an. "Ardy, ich geb' dir noch fünf Sekunden, hörst du?", warnte ich ihn. "Wenn du bis dahin nicht die Tür aufgemacht hast, komm' ich rein!" Ich wartete kurz und lauschte, ob er vielleicht etwas dazu sagen wollte, aber anscheinend war er sich dafür zu schade. Aber gut, seine Entscheidung.

"Fünf...", begann ich. "Vier... drei... zwei... eins... okay, dann eben anders."

Und dann steckte ich meinen Schlüssel in das Schlüsselloch. Er hatte es nicht anders gewollt. Ich hatte ihm eine Chance gegeben, von selbst herauszukommen. Wenn er sie nicht ergriff, war das nicht mein Problem. Ich meine, ich hatte ihn gewarnt. Also drehte ich den Schlüssel herum, öffnete die Tür und betrat kurz darauf das Badezimmer.

Sogleich sah ich, wie Ardy den Kopf durch den Duschvorhang steckte und mich fassungslos anschaute. "Sag mal geht's noch?!", keifte er. "Ich dusche hier gerade, verdammt!"

Wow, er war ja plötzlich ganz verklemmt. So kannte ich ihn noch gar nicht.

"Mach dich mal locker.", meinte ich und ging zum Spiegel.

"Ich soll mich locker machen?", meinte er. "Ist das dein Ernst?"

"Jahaa. Keine Sorge, ich guck' dir schon nichts weg.", kicherte ich leise. Ich sah im Spiegel, wie er die Augen verdrehte. "Wie schon gesagt: mach dich einfach locker, bleib hinter dem Duschvorhang und lass mich meine Haare föhnen, ja? Mehr verlange ich gar nicht."

Ich kramte meinen Föhn aus dem Schrank, neben dem Spiegel, und schloss ihn an die Steckdose an, während ich mit einer Hand das Handtuch, das ich schon die ganze Zeit trug, von meinen Haaren zog. Als ich dann damit begann meine Haare zu föhnen, hatte Ardy sich anscheinend wieder beruhigt und dazu entschlossen meine Anwesenheit zu ignorieren.

Zum Glück. Streit mit Ardy war jetzt das Letzte was ich brauchte.

Nachdem meine Haare endlich trocken waren, sprühte ich noch Haarspray darauf und fertig war ich. - Naja gut, meine Haare waren zumindest fertig. Jetzt noch schminken.

Ich cremte mein Gesicht ein und begann mir einen Lidstrich zu ziehen, da hörte ich, wie das Wasser abgeschaltet wurde. Ardy war also endlich fertig, wow. Eigentlich hatte ich nicht vorgehabt ihn weiter zu beachten, aber er musste ja wieder anfangen mit mir zu reden.

"Tessa, he...", hörte ich ihn plötzlich sagen und drehte mich zu ihm um.

"Hm?", machte ich uninteressiert.

"Kannst du mir das Handtuch da drüben geben?", fragte er und deutete mit der einen Hand nach rechts, wo ein weißes Handtuch auf dem Boden lag, während er sich mit der anderen den Duschvorhang vor den nackten Körper hielt . Ich seufzte innerlich, hob besagtes Handtuch aber tatsächlich auf und drückte es ihm in die Hand. Ardy nahm es mir dankend ab, ich ging wieder zum Spiegel zurück und widmete mich dann wieder meinem Gesicht.

Nur wenige Sekunden später trat Ardy auch schon neben mich, nur mit dem einen Handtuch, das er sich um die Hüfte gewickelt hatte, bekleidet. "Is' noch irgendwas...?", fragte ich genervt und drehte mein Gesicht zu ihm. Mein Blick streifte kurz über seinen Körper und landete dann schnell wieder bei seinen Augen, die mich anfunkelten.

"Du stehst ja echt total auf diesen Typen, was?" Er wackelte mit den Augenbrauen.

Ich legte den Kopf schief. "Wie kommst du jetzt darauf?", wich ich seiner Frage aus.

Plötzlich legte er seinen Arm um meine Schulter und grinste mich schief an. "Ach komm, gib's doch einfach zu. Das würde uns beiden eine Menge Zeit ersparen."

Ich verstand echt nicht, warum er jetzt plötzlich darüber reden wollte.

Ich nahm seine Hand wieder von meiner Schulter und sah ihn prüfend an. "Und wenn's so wäre.... warum willst du das eigentlich wissen? Eifersüchtig?"

Er verzog den Mund und begann zu lachen, während ich wieder zum Spiegel sah und begann meine Wimpern zu tuschen. Denn, auch wenn ich gerade mit Ardy sprach, musste ich mich immer noch beeilen, damit ich rechtzeitig fertig wurde. "Warum sollte ich?", fragte er. "Hat er dich denn schon geküsst?" Als ich das hörte, hielt ich sofort in meiner Bewegung inne. Ich drehte mein Gesicht wieder zu ihm und funkelte ihn wütend an. Was sollte das denn jetzt? Wollte er sich besonders fühlen, weil ich ihn geküsst hatte, und Taddl nicht?

"Bitte was? Was soll das denn jetzt?", zischte ich unfreundlich.

Er hob abwehrend die Hände, als ob er sich von mir schützen wollte, und versuchte nicht zu grinsen. "Whoa, Tessa.", erwiderte er. "Beruhig dich, das war doch nur 'n Spaß."

"Spaß? Tut mir ja leid, aber für mich is' das kein Spaß." Ich stemmte die Hände in die Hüften und sah ihn kritisch an. "Außerdem haben wir doch erst vor ein paar Stunden beschlossen, dass wir diese Sache vergessen wollen. Es wäre also echt nett, wenn du mir nicht andauernd unter die Nase reiben würdest, dass wir miteinander rumgemacht haben.", keifte ich.

"He, ist ja schon gut.", versuchte er mich zu beruhigen. "Sorry."

Ich atmete einmal tief durch und versucht nicht allzu zickig zu klingen. "Schon gut.", murmelte ich. "Es ist nur... ich bin ziemlich empfindlich bei dem Thema."

"Ja, hab' ich auch gemerkt.", entgegnete er. "Aber wie auch immer: ich geh' dann jetzt mal besser." Und mit diesen Worten verließ er das Bad und ließ mich alleine.

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das Kapitel ist ziemlich kurz, ich weiß. ._.

ich hab' hier nur gerade 'ne Schreibblockade und deshalb ist es eben so. ich hoffe mal, dass diese Blockade bald verschwindet, damit ich weiterschreiben kann. (falls es euch btw trotzdem gefallen hat, könnt ihr natürlich ein Vote/Kommi/whatever dalassen. c:)


fakin' it ❖ taddl, ardy ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt