18 | Bei Taddl.

4.3K 316 83
                                    

"Heyho.", meinte ich, als Taddl mir die Tür öffnete, nachdem ich geklingelt hatte.

"Hey.", erwiderte er lächelnd, während er einen Schritt zur Seite trat. "Komm rein."

Daraufhin betrat ich seine Wohnung und ließ meinen Blick dann unauffällig durch den Flur schweifen. - Ich war, bis zu diesem Zeitpunkt, erst einmal bei ihm in der Wohnung gewesen. Und zwar an dem Tag, an dem wir uns kennengelernt hatten. An dem Tag der Kaffeepanne. Da hatte ich mich nicht wirklich in seiner Wohnung umsehen können, also holte ich das jetzt eben nach. "Du kannst deine Schuhe einfach hier irgendwo abstellen.", meinte er plötzlich. Ich nickte wortlos, schlüpfte schnell aus meinen Schuhen und lächelte ihn an.

"Und?", fragte ich. "Hast du einen guten Film bekommen?"

Seine Mundwinkel verzogen sich zu einem leichten Lächeln, während er mir deutete, dass ich mit ihm mitkommen sollte. "Ich hab' einen, ja. Und ich hoffe, dass er gut ist."

Ohja, das hoffte ich auch. - Ein DVD-Abend ohne einen guten Film wäre nämlich ziemlich seltsam und sinnlos gewesen. - Mittlerweile hatte ich übrigens auch bemerkt, dass wir, allem Anschein nach, in Richtung Küche gingen. Als wir dort ankamen, wendete Taddl sich gleich dem Kühlschrank zu und ließ mich im Türrahmen stehen. Ich wartete ein paar Sekunden, ging dann ein paar Schritte vorwärts und setzte mich an den Tisch, auf dem eine riesige Schüssel voller Popcorn stand. "Was willst du trinken?", fragte Taddl mich plötzlich.

Ich verzog den Mund zu einer Schnute. "Hmm, keine Ahnung... was hast du denn?"

"Cola, Energiedrinks, Limo... eigentlich so gut wie alles.", gab er zurück.

"Dann hätte ich gerne eine Cola.", lächelte ich und fischte währenddessen Popcorn aus der Schüssel, das ich dann in meinem Mund verschwinden ließ. Als ich geantwortet hatte, nahm Taddl zwei Dosen aus dem Kühlschrank, die er dann, vor mir, auf dem Tisch abstellte. - Eine für mich, eine für ihn. - Ohne auch nur ein Wort zu sagen, drehte er sich noch ein weiteres Mal um und begann in einem Schrank zu kramen. Ich überlegte schon, was ich sagen sollte, um eine Unterhaltung anzufangen, da hörte ich plötzlich ein lautes Geräusch, das mich ziemlich überraschte, und zog die Augenbrauen zusammen. Es überraschte mich deshalb, weil ich sowas nun wirklich nicht erwartet hatte. Leute... es hörte sich wie ein Stöhnen an.

Ein etwas seltsames Stöhnen, aber definitiv ein Stöhnen.

"He, Taddl? Is' dein Mitbewohner hier?", wollte ich dann wissen.

"Hä?", machte er und sah für einen Moment wieder zu mir. "Mein Mitbewohner?"

Ich legte den Kopf schief. "Du hast doch einen Mitbewohner, nicht? Ich könnte schwören, dass du das mal erwähnt hast.", meinte ich. "Oh, und ich frage wegen den... Geräuschen." Wegen den Geräuschen, die klangen, als ob jemand in dieser Wohnung gerade Sex hatte...

"Achso. Nee, das is' wahrscheinlich Dner, mein Nachbar von oben.", erklärte er.

Dner, der Kerl, der ober ihm wohnte, vögelte also gerade. Okay, war gut zu wissen.

"Er nimmt, denke ich, gerade ein Video auf. Und ja, das was er von sich gibt, hört sich 'n bisschen falsch an.", fuhr Taddl grinsend fort, als ob er gewusst hatte, was ich dachte.

Ich wollte lieber gar nicht erst wissen, was für ein Video dieser Dner aufnahm. 

"Ah, okay. Na dann.", erwiderte ich skeptisch, während ich sah, dass er wieder auf den Tisch, und somit auch auf mich, zukam. - Ich hatte, ehrlich gesagt, keine große Lust mich weiter über seinen Nachbarn und dessen Laute zu unterhalten, also schloss ich das für mich ab und überlegte mir ein anderes, ein besseres Thema. Und dann kam mir wieder in den Sinn, dass Taddl auf meine Frage mit seinem Mitbewohner noch gar nicht richtig geantwortet hatte. Und weil ich unbedingt wissen wollte, ob ich damit Recht gehabt hatte, fragte ich nochmal. "Aber du, nur für's Protokoll, ja? Du hast schon einen Mitbewohner, stimmt's?"

fakin' it ❖ taddl, ardy ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt