68 | Kein Sex mit anderen.

2.3K 150 55
                                    

➳ Tessa  

Am Tag nach der Party war ich überraschenderweise gar nicht müde oder fertig. Es ging mir eigentlich sogar ziemlich gut. Obwohl ich zu viel Alkohol getrunken hatte, fühlte ich mich wach, hatte auch keine Wissenslücken. Ich erinnerte mich noch an jedes Detail des letzten Abends, worüber ich echt froh war. Eine Weile nachdem ich aus dem Bett gekrochen war und gefrühstückt hatte, hatte ich gemerkt, dass sich eine Jacke, die nicht mir gehörte, in meiner Wohnung befand. Recht schnell verstand ich, dass es die Jacke war, die Taddl mir am Abend geliehen hatte, da mein Kleid unglücklicherweise gerissen war.

Und da ich nicht viel zu tun hatte, entschied ich mich dazu, ihm besagte Jacke zu bringen.

Seine Wohnung war gar nicht weit von meiner entfernt und wenn er sie mir schon geliehen hatte, war es doch das Mindeste, dass ich sie ihm wiederbrachte. Außerdem hatte ich, wie bereits erwähnt, nicht besonders viel zu tun, also kam es mir ganz gelegen, dass ich nun sowas wie eine neue Aufgabe hatte.

Als ich dann schließlich vor seiner Tür stand und klingelte, wartete ich ungeduldig darauf, dass er mir aufmachte. Nachdem ich das erste Mal geklingelt hatte, wartete ich eine ganze Weile darauf, dass mir die Tür geöffnet wurde. Gelangweilt ließ ich meinen Blick durch den Flur schweifen, während ich leise aufstöhnte und, nach einer gefühlten Ewigkeit, ein weiteres Mal auf die Klingel drückte, weil niemand meine Anwesenheit zu bemerken schien. Gerade, als ich mit den Gedanken spielte, wieder abzuhauen und die Jacke einfach vor die Tür zu legen, wurde besagte aber glücklicherweise endlich aufgemacht. 

Mein Lächeln verschwand aber sofort, als ich sah, wer die Wohnungstür geöffnet hatte. 

Es war nicht -wie ich erwartet hatte- Taddl, nein, es war Ardy.

Er stand im Türrahmen, trug nur eine Boxershorts und ein Shirt und sah mich fragend an. 

"Was willst du denn schon wieder hier?", fragte er, verzichtete auf die Begrüßung.

Ich starrte ihn an und dachte dabei an unsere Begegnung auf der Party vom Vortag. Seine Laune hatte sich wohl immer noch nicht gebessert. Ardy hatte sich gestern Abend nicht gefreut, mich zu sehen und tat es jetzt anscheinend immer noch nicht. Aber, mal ehrlich: was hatte ich erwartet? Er freute sich seit einer gefühlten Ewigkeit schon nicht mehr, mich zu sehen. Es hätte mich nur verwundert, wenn es nun plötzlich anders gewesen wäre. Trotzdem fand ich es ziemlich unfair, dass er mich gleich so anmachte. Ich meine, ich wollte doch eigentlich gar nicht zu ihm; ich hatte nicht erwartet, dort auf ihn zu treffen. 

"Ich- ich wollte zu Taddl.", brachte ich dann endlich heraus, schluckte dabei leise. 

"Der is' nicht da.", sagte er, während er Anstalten machte, die Tür wieder zu schließen. 

"Ich wollte ihm nur seine Jacke zurückbringen.", hielt ich ihn schnell davon ab und hob gleichzeitig die erwähnte Jacke hoch, damit Ardy sehen konnte, dass ich die Wahrheit sagte. "Also, nicht, dass du jetzt denkst, dass ich...- egal. Er ist ja nicht hier. Also... - Würdest du sie ihm vielleicht einfach geben? Bitte?"

Ardy verdrehte seine Augen, griff aber trotzdem nach der Jacke, als ich sie ihm hinhielt.  

"Danke.", nuschelte ich, während ich ihn schwach anlächelte und den Riemen meiner Tasche, welcher bereits auf meiner Schulter lag, nochmal neu richtete. Ich verlagerte mein Gewicht auf einen Fuß und sah in der nächsten Sekunde, wie Ardy die Jacke, die ich ihm gerade in seine Hand gedrückt hatte, auf den Boden fallen ließ, damit er sie nicht mehr halten musste. Ich sah, wie er mir noch einmal zunickte, bevor er die Wohnungstür zumachen und mich aussperren wollte. Da ich aber nicht wollte, dass unser kurzes Gespräch so enden musste, machte ich meinen Mund auf und versuchte ihn davon abzuhalten.

fakin' it ❖ taddl, ardy ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt