29 | Simon.

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Kurz nachdem Ardy gegangen war, tauchte auch schon Taddl vor meiner Wohnungstür auf, um mich abzuholen. Wir verließen das Haus, stiegen gemeinsam in ein Auto ein und fuhren dann in Richtung der Party. - Und da ich zu diesem Zeitpunkt bereits wusste, dass Ardy auch vorgehabt hatte dort zu sein, hatte ich während der gesamten Fahrt ein mulmiges Gefühl im Bauch. Ich malte mir die schlimmsten Situationen mit Taddl, Ardy und mir aus, ich überlegte mir bestimmt hundert verschiedene Arten, wie die Party schief laufen konnte und und und.

Also, kurz gesagt, die Fahrt zur Party war schrecklich. Einfach nur schrecklich.

Aber als Taddl und ich, nach ungefähr zwanzig Minuten Fahrt, an dem Ort, an dem die Party stattfand, angekommen waren, verschwanden meine ganzen Sorgen und Ängste langsam aber sicher. - Dieser besagte Ort war nämlich nichts anderes, als eine riesige Halle. Obwohl nein, wohl eher eine gigantische Halle. - Und als wir dann schließlich durch die Eingangstür gegangen waren und die vielen Leute gesehen hatten, realisierte ich, dass die Chance Ardy dort drinnen zu treffen, gering war. Verdammt gering. Theoretisch gesehen fast unmöglich...

... fast unmöglich, ja genau. Nicht gänzlich unmöglich, nur fast. Aber dazu später mehr.

Jedenfalls begann ich mich, als wir in der Halle waren, wieder zu entspannen. Ich gab mir Mühe, nicht mehr so viel an Ardy, meine Ängste und Sorgen zu denken, sondern mich mehr auf Taddl, der neben mir stand, zu konzentrieren. - Wir standen übrigens nicht mitten in der Halle, sondern eher am Rand, in einer kleinen, relativ ruhigen Ecke, in der die Musik deutlich leiser war, als sonst überall. Außer Taddl und mir standen dort auch noch ein paar andere Menschen, die allerdings weit genug von uns entfernt waren, sodass sie uns nicht störten. - Eigentlich war das also der perfekte Ort. Wir hatten Ruhe, waren unter uns und ich musste mir keine Sorgen machen, dass jemand uns dort finden konnte. - Dachte ich zumindest.

Ja, das dachte ich. - Aber was soll ich sagen? Jemand fand uns trotzdem. Mein Gott, natürlich musste uns dort jemand finden. Sonst wäre es ja langweilig gewesen.

Aber halt, immer schön langsam und der Reihe nach: es war so, dass ich irgendwann hörte, wie eine gedämpfte Stimme nach Taddl rief. Erst versuchte ich die Rufe zu ignorieren, aber nachdem diese Stimme nicht nur einmal, sondern gleich mehrmals geschrien hatte, konnte ich gar nicht mehr anders. - Ich wendete meinen Blick für einen kurzen Moment von Taddl ab und schaute mich dann neugierig in der Halle um. Ich wollte unbedingt die Person hinter der Stimme finden, aber da ich nicht genau wusste, aus welcher Richtung diese gekommen war, ließ ich meinen Blick nur orientierungslos über die vielen Menschen gleiten. Dann hörte ich die Stimme ein weiteres Mal, dieses mal aber deutlicher und klarer, als beim ersten Mal. - Keine Ahnung, Leute, aber irgendwie hatte ich plötzlich das seltsame Gefühl die Stimme zu kennen, sie aber aus irgendeinem Grund nicht zuordnen zu können. Und genau dieser Fakt gab mir einen weiteren guten Grund, die Person zur Stimme unbedingt finden zu wollen.

Das schaffte ich dann aber wiederum nur dank der großzügigen Hilfe von Taddl. 

"He, Tessa, er ist da drüben.", lachte dieser nämlich, als er bemerkt hatte, wonach ich so verzweifelt suchte, während er nach meiner Hand griff und mich ein Stück nach links zog.

Und dann, als er mit der Hand in die richtige Richtung zeigte, entdeckte ich den Kerl, zu dem die Stimme, allem Anschein nach, gehört hatte, auch endlich. Ich konnte sehen, wie er sich, wohlgemerkt ziemlich ungeschickt, durch die Leute hindurchschlängelte und mit schnellen Schritten auf uns zukam. - Je näher er uns kam, desto besser konnte ich ihn sehen. Und je besser ich ihn sehen konnte, desto mehr wünschte ich mir, dass ich doch nicht zu der Party gekommen wäre. Dass ich einfach zu Hause geblieben wäre... es war nämlich jemand, der mich nicht in Taddls Begleitung sehen durfte. Und zwar unter keinen Umständen! Scheiße. Scheiße, scheiße, scheiße. - Und nein, Leute. Es war übrigens nicht Ardy. Zum Glück nicht. Aber es war jemand, der fast genauso schlimm war. - Es war Simon. Ardys Kumpel, Simon.

fakin' it ❖ taddl, ardy ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt