21 | Ankunft im Hotel.

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Zwei Tage später, Samstagmorgen.

"Halloho, Erde an Ardy!!", murrte ich genervt und klatsche laut in die Hände, woraufhin Ardy zusammenzuckte und dann den Kopf, den er zuerst auf den Tisch gelegt hatte, hob. Er rieb sich die Stirn und warf mir fragende Blicke zu. "Man, jetzt reiß dich doch mal zusammen. Sam kommt gleich, um uns abzuholen und es wäre echt toll, wenn du da noch wach wärst."

Er hielt sich die Hand vor den Mund und gähnte. "Und Sam ist wer...?", fragte er.

Ich seufzte theatralisch und rollte mit den Augen. "Mein Gott. Sam ist mein Cousin. Der Typ, der sich freundlicherweise dazu bereiterklärt hat uns zu fahren. Klingelt's?"

Sam gehörte übrigens auch zu den wenigen Leuten in meiner Familie, die ich irgendwie mochte. Er gehörte zu den Leuten, die nicht meinten mich nerven, anschreien oder sogar verändern zu müssen. Und weil er, genau wie ich, zu der Hochzeit eingeladen war und Köln sowieso auf seinem Weg lag, hatte ich es geschafft ihn dazu zu überreden Ardy und mich mitzunehmen. - Das alles, und sogar noch mehr, hatte ich Ardy an dem Morgen bereits erzählt. Aber anscheinend hatte dieser Idiot nichts von alldem mitbekommen.

Er stützte seinen Kopf auf seinen Händen ab und stöhnte leise. "Sag mal, warum müssen wir denn eigentlich so früh fahren? Ich hab' wirklich kaum geschlafen."

Ich zog die Augenbrauen zusammen. "Also erstens ist es elf Uhr morgens. Das ist wirklich nicht früh. Und zweitens bist du selbst daran schuld, dass du nicht geschlafen hast. Ich hab' dir gestern doch sogar noch gesagt, dass du nicht feiern gehen solltest.", konterte ich.

Ja, er war mal wieder auf irgendeiner dummen Party gewesen, obwohl ich ihm sogar mehrmals gesagt hatte, dass das keine gute Idee war. Aber meine Ratschläge hatte er natürlich einfach ignoriert. - Jedenfalls hatte er die Nacht wer weiß wo verbracht. Er war dann erst um neun Uhr morgens, wohlgemerkt todmüde, zu mir zurück gekommen. Um neun Uhr, Leute. Ich wollte lieber gar nicht wissen, was er alles so getrieben hatte...

"Jaja, ich weiß...", nuschelte er, während er sich die Stirn rieb.

Wie schon gesagt, es war seine eigene Schuld, dass er sich in dieser dummen Situation befand. Aber keine Ahnung, irgendwie tat er mir trotzdem ein bisschen leid. Deshalb hielt ich ihm auch kurzerhand meine Tasse unter die Nase. "Du könntest ja vielleicht mal 'ne Tasse Kaffee trinken. Würde dir bestimmt helfen mit dem Wachbleiben.", riet ich ihm.

Er schüttelte aber den Kopf. "Bah nein, ich hasse Kaffee."

"Schön, dann eben nicht.", meinte ich schulterzuckend. "Aber wenn du-"

Plötzlich klingelte es an der Tür und ich hörte auf zu reden. Ich warf Ardy, der fast schon wieder beim einschlafen war, einen letzten Blick zu, bevor ich die Küche verließ und auf die Haustür zuging. Diese öffnete ich dann und davor stand, wie ich bereits erwartet hatte, Sam.

"Heyy du!", begrüßte ich ihn lächelnd und ließ ihn herein.

"Hi, na?", erwiderte er, während er an mir vorbeiging. "Seid ihr schon fertig?"

"Fast. Ich muss nur noch schnell meine Reisetasche holen. Oh, und Ardy natürlich!!"

Ich deutete ihm mit einer Handbewegung mitzukommen und ging dann zurück in die Küche, zurück zu Ardy. Dieser hatte seinen Kopf schon wieder auf die Hände gestützt und sah erneut so aus, als ob er eingeschlafen wäre. Ugh, Gott. Dieser Typ machte mich echt fertig.

"Ardy!!", rief ich mit lauter Stimme und stemme die Hände in die Hüften.

Als er meinen Schrei gehört hatte, hob er ruckartig den Kopf und schaute mich erschrocken an. - Ganz ehrlich Leute, ich verstand einfach nicht, wie er es geschafft hatte in meiner Abwesenheit wieder einzuschlafen. Ich meine, ich war doch gerade mal ein paar Sekunden weg gewesen. - Während ich nur den Kopf schüttelte, begann Sam, der inzwischen neben mir stand, zu lachen. Ich räusperte mich leise, als ich merkte, dass Ardy ihn argwöhnisch betrachtete. "Ardy, das ist Sam. Sam, Ardy.", stellte ich die beiden kurzerhand vor.

fakin' it ❖ taddl, ardy ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt