33 | Mein Geständnis.

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Nach dem Auspacken ihrer Klamotten blieb ich noch für eine ganze Weile bei meiner besten Freundin Liz, bis es irgendwann immer später und später wurde und ich mich, langsam aber sicher, auf den Weg zurück nach Hause machen musste. Gegen 22:00 Uhr verabschiedete ich mich von ihr und keine zehn Minuten später stand ich auch schon vor meiner Wohnungstür. Nachdem ich ewig nach meinem Schlüssel gekramt, dann endlich aufgeschlossen hatte und in meinem Flur stand, hörte ich gedämpfte Stimmen und Geräusche aus dem Wohnzimmer kommen. - Im ersten Augenblick dachte ich, dass Ardy vielleicht Besuch bekommen hatte, aber dann kapierte ich, dass das gar nicht sein konnte und dass das, was ich hörte nicht von echten Menschen, sondern mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit nur vom Fernseher kam.

Das bedeutete wohl, dass Ardy sich gerade irgendeinen Film oder eine Serie anschaute.

Mit einer schnellen Bewegung schlüpfte ich aus meinen Schuhen, hing meine Jacke an die Garderobe und ging dann in Richtung Wohnzimmer, wo Ardy auf dem Sofa saß und genau das tat, was ich vorher bereits vermutet hatte. - Ich ging allerdings nicht direkt zu ihm ins Zimmer, sondern blieb im Türrahmen stehen, lehnte mich dagegen und verschränkte die Arme vor der Brust, während ich ihn beobachtete. "Hey Ardy.", begrüßte ich ihn dann.

"Oh, Tessa, hey.", entgegnete er mit einem Lächeln, als er mich endlich registriert hatte.

Ich nickte mit dem Kopf in Richtung des laufenden Fernsehers. "Was siehst du dir da an?"

"Einen Film.", antwortete er, als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt gewesen.

"Ja wow, das seh' ich auch.", konterte ich augenrollend. "Ich will wissen, welchen Film."

"Ähm... 'The Tourist'.", erwiderte er, während er sich mit der Hand durch die Haare fuhr.

"Hmm...", murmelte ich nachdenklich, während ich mir die Haare hinter die Ohren strich, meine Mundwinkel zu einem Lächeln verzog, meinen Platz im Türrahmen verließ und mit langsamen Schritten auf Ardy, und somit gleichzeitig auch auf mein Sofa, auf das ich mich dann, kurz darauf, auch fallen ließ, zuging. "Das is' doch der mit Johnny Depp, nicht wahr?"

Ardy nickte mit dem Kopf und schenkte mir gleichzeitig ein sanftes Lächeln. "Möglich, ja."

Das war schon Grund genug für mich, um bei ihm zu bleiben. - Ich vergötterte Johnny Depp.

"Gut. Wenn das so ist, dann werd' ich dir mal Gesellschaft leisten.", meinte ich grinsend.

"Okay, klar, das ist super.", lachte er, bevor er seinen Blick von mir abwendete und wieder begann sich auf den Film, der übrigens erst angefangen zu haben schien, zu konzentrieren. Ich hob die Füße hoch und legte diese noch schnell auf den kleinen Couchtisch, der vor mir und dem Sofa stand, um es mir etwas bequemer zu machen und tat es ihm dann gleich.

- - -

Wir saßen für eine gefühlte Ewigkeit einfach so ruhig nebeneinander, redeten kaum mehr ein Wort miteinander und schauten uns den Film, der mich, trotz der echt unheimlich tollen Schauspieler, nicht so wirklich begeisterte, an. Als irgendwann jedoch eine etwas längere Werbepause kam, drehte Ardy plötzlich den Kopf in meine Richtung. "Du, Tessa?", fragte er.

Ich drehte meinen Kopf ebenfalls zu ihm, damit ich ihn besser sehen konnte. "Hmm?"

"Ich... naja, ich wollte mich jetzt einfach mal bei dir bedanken. Also, dafür dass ich hier, in deiner Wohnung, bei dir, sein darf. Ich weiß das echt zu schätzen.", meinte er, während er sich am Hinterkopf kratzte und mir ein sanftes Lächeln schenkte. "Weißt du, ich glaube, ich hab' dir das noch nie so direkt gesagt und ich will, dass du das weißt. Also, ähm, ja. Danke."

fakin' it ❖ taddl, ardy ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt