Kapitel 3: Gewonnen

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Sie überlegte noch kurz, aber nickte dann zustimmend. Gut so. Die Wette hätte ich somit gewonnen.

„Ich zieh mich kurz um.", sagte sie und schloss die Türe.

Ich wartete vor der Türe. So schwer war es ja doch nicht, wie ich gedacht hatte.

Die Tür ging nach 5 Minuten wieder auf und vor mir stand Melo, die eine viel zu große Jeans anhatte und darauf einen alten Pulli, wahrscheinlich von ihrem Vater Damian, so wie der Pulli aussah. Ihre Haare hatte sie unordentlich zu einem Dutt gebunden und an den Füßen hatte sie seltsame Turnschuhe an. Egal. Hauptsache ich gewann die Wette.

„Fertig?", fragte ich sie und ließ meinen Blick noch einmal über sie schweifen.

Sie schaute mich ängstlich an, aber nickte vorsichtig.

„Dann komm.", sagte ich und ging zusammen mit ihr die Treppe runter. Die Blicke der anderen Party Besucher waren mir bewusst, aber ich ignorierte sie und ging zusammen mit Melo in die Küche.

„Was willst du trinken?", fragte ich sie und drehte mich zu ihr um.

Unsicher stand sie an ihrer Arbeitsplatte und schaute zum Boden. Es war ihr deutlich anzusehen, dass sie sich überhaupt nicht wohl fühlte. Sie schaute mich noch nicht mal mehr an, als ich sie wegen dem Drink gefragt hatte.

„Melo?", fragte ich sie noch einmal, weil sie mir immer noch keine Antwort gegeben hatte.

„Mh?", fragte sie mich, aber guckte mich immer noch nicht an. Mein Gott. Ich verdrehte die Augen, nahm einen Becher und überlegte, ob ich ihr Wodka rein tun sollte, damit sie mal ein bisschen lockerer werden würde. Verwarf den Gedanken aber schnell wieder.

„Was willst du trinken?"

„Wasser."

Wieso war mir das klar, dass sie das sagen würde?

„Ok.", sagte ich, nahm mir eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank und schüttete es in den Becher. Schloss die Flasche wieder und legte sie zurück. Gab den Becher Melo und nahm mir selbst noch einen Becher Wodka.

„Dann komm, gehen wir zu den anderen. Die müssten im Wohnzimmer sein.", sagte ich und machte mich auf den Weg ins Wohnzimmer. Melo folgte mir artig, jedoch hatte sie ihren Blick immer noch nicht vom Boden gerichtet. Ich wollte sie auch nicht länger quälen, als wie es sein musste, daher beeilte ich mich.

„Alles ok bei dir Melo?", fragte ich vorsichtshalber noch einmal nach.

Sie schüttelte den Kopf. Nicht gut.

„Wieso? Was ist los?", fragte ich weiter und blieb kurz vor dem Wohnzimmer stehen.

„Ich hasse das alles hier.", nuschelte sie und hielt verkrampft ihren Becher fest.

„Wieso? Dir wird nichts passieren. Ich bring dich gleich direkt wieder hoch und du kannst dich wieder in deinem Zimmer einsperren."

Sie nickte wieder. Ich verdrehte wieder innerlich die Augen.

„Komm, umso schneller bist du wieder oben.", sagte ich und ging zu der Couch, wo die anderen drauf saßen.

Melo stellte sich ziemlich dicht neben mir hin und schaute die anderen noch nicht mal an.

„Melo.", sagte Milo lachend.

„Hat er es tatsächlich geschafft.", sagte meine Schwester. Ich zeigte ihr den Mittelfinger.

„Glückwunsch, Bro.", sagte Ethan.

„Melo, hast du dich vertan?", fragte Eli ihre Schwester und lachte.

Summer RainWhere stories live. Discover now