Kapitel 65: Ultraschall

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Mum fuhr, ich saß auf der Beifahrerseite und Mel auf der Rückbank.

„Wo ist Dad eigentlich?", fragte ich Mum, während sie um die Kurve bog.

„Arbeiten. Er hat den Termin vergessen! Kannst du dir das vorstellen? VERGESSEN! Lass ihn mir nachher mal nach Hause kommen, der kann sich auf was gefasst machen. Idiot. Danach wirst du wohl keine Geschwister mehr bekommen!", beschwerte sich Mum und ich ließ das Thema lieber, sollten sie es nachher selbst klären. Ich hasste es wenn meine Eltern Streit hatten! Aber keine Geschwister mehr? Armer Dad.

„Okay.", sagte ich nur und drehte mich zu Mel um, die auf ihr Handy sah und die Stirn runzelte.

„Alles ok, Babe?", fragte ich sie und sie nickte mir zu und tat das Handy wieder in ihre Tasche. Irgendwas war doch, sie wollte mir es nur nicht sagen. Ich wollte aber erst einmal nicht weiter nachfragen und nickte kurz und drehte mich wieder nach vorne.

„Was machen die eigentlich beim Frauenarzt, Mum? Kann ich da mit reinkommen oder muss ich draußen bleiben?", fragte ich Mum um mich von dem ganzen hier abzulenken.

„Ihr könnt mit reinkommen, mir wird nur mit dem Ultraschall über den Bauch gefahren, dann werden die Herztöne kontrolliert und die Bilder ausgedruckt. Mir ein paar Fragen gestellt und dann können wir, wenn alles in Ordnung ist wieder gehen.", erklärte uns Mum und ich nickte.

„Ok.", sagte ich und schaute aus dem Fenster.

„Und man kann jetzt schon die Herztöne hören?", fragte mein Engel neugierig nach.

„Ja, die kann man, wenn man Glück hat schon ab der 7. Woche, soweit ich es mitbekommen habe, hören. Also recht früh!", informierte Mum sie.

„Wow. Und was wünschst du dir, wenn du es dir aussuchen könntest?", fragte Mel Mum.

„Am liebsten ein Mädchen. Jungs hab ich genug im Haus!", sagte Mum lachend und Mel fing auch an zu lachen.

„Ich drück dir die Daumen! Habt ihr euch schon Namen überlegt? Oder macht ihr das erst, wenn ihr wisst was es wird?"

„Nein, wir haben noch keinen Namen ausgesucht. Aber wenn wir einen hören, der uns gefällt dann schreiben wir ihn in einem Buch auf. Am Ende der Schwangerschaft suchen wir uns dann die schönsten raus, die Marv und mir gefallen und ja.", erklärte Mum meiner Traumfrau weiter.

„Gute Idee.", sagte Mel lächelnd und lehnte sich wieder gegen den Sitz. Mum parkte vor der Arztpraxis und wir gingen gemeinsam rein.

Im Wartezimmer saßen einige Frauen die Schwanger waren. Und sie waren noch so fucking jung. Ich schaute mir ihren Bauch an und stellte mir vor das es Mel wäre. Ich musste dringend aufpassen und Mel musste sich so schnell wie möglich die Pille, die Spritze oder was es da sonst noch alles gab holen. Die fucking Kondome waren auch nicht immer 100% sicher und Vater wollte ich erst einmal nicht werden. Ganz sicher nicht.

Ich schaute zu meinem Engel neben mir, die mich beobachtete und ihre Stirn kraus zog. Hoffentlich dachte sie nun nichts falsches. Ich nahm ihre Hand in meine und drückte sie leicht. Mel jedoch tat nichts dergleichen. Fuck.

„Wann bist du ausgezählt Tessa?", fragte Mel Mum und drehte sich von mir weg. Ich stöhnte leise genervt auf und hielt trotzdem die Hand von dem Engel neben mir fest.

„Für den 29.09., aber da kannst du dich nicht drauf verlassen, entweder kommen sie davor oder danach. Aber so um den Dreh.", sagte Mum grinsend.

„Ist ja noch ein bisschen bis da.", sagte Mel und schaute auf Mums Bauch.

„Ja. Aber die Zeit geht so schnell vorbei."

Das Gespräch wurde unterbrochen durch die Arzthelferin, die Mum aufrief. Wir folgten ihr und Mum legte sich auf die Liege und machte ihren Bauch frei. Ich beneidete sie immer noch wegen ihrem Tattoo, ich selbst wollte auch eins, aber ich wusste einfach nicht was und wo. Mel setzte sich gezwungenermaßen auf meinen Schoß, beachtete mich aber nicht weiter, sondern schaute Mum an.

Summer RainWo Geschichten leben. Entdecke jetzt