Kapitel 22: Flaschendrehen

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Nachdem wir uns unsere Handtücher genommen hatten, wickelten wir uns darin ein und gingen in mein Zimmer. Mum informierte uns, als wir hoch gingen, das wir heute Abend Grillen würden und das wir um 20:00 Uhr spätestens unten sein sollten. Wir nickten und gingen hoch, wo Mel als erstes Duschen ging. Während sie in der Dusche war stellte ich mir immer wieder ihren Körper vor. Wiederholte immer wieder das, was ich ihr vor dem Spiegel gesagt hatte. Und davon war nichts gelogen. Rein gar nichts.

„Mar? Hast du einen Föhn?", rief mir der Engel im Badezimmer zu.

„Nein. Moment. Ich hol schnell den von Mum.", sagte ich und holte ihr den Föhn, klopfte an die Badezimmertür und wartete bis sie die Türe aufschloss.

„Einmal der gewünschte Föhn.", sagte ich grinsend und gab ihn ihr.

„Danke, Mar.", sagte Mel und steckte ihn in die Steckdose und föhnte sich die Haare. Ich schaute ihr zu. Wusste eh nicht, was ich sonst mit meiner Zeit anfangen sollte. Ich schaute mir Mel wieder an. Sie hatte die gleichen Sachen wie heute Morgen an, nur jetzt hatte sie keine gelockten Haare mehr, sondern glatte. Und sie hatte keine Schminke mehr, was sie umso schöner machte. Sie brauchte das Zeug fürs Gesicht nicht.

Nachdem sie fertig war ging ich schnell duschen. Zog mir Boxershorts, Jeans, T-Shirt und einen Pulli an. Kämmte mir kurz die Haare und ging aus dem Badezimmer. Mel saß auf meinem Bett und schaute in ihr Handy.

„Fertig.", sagte ich und schmiss mich wieder auf mein Bett.

„Ich auch.", sagte sie und legte ihr Handy auf den Nachttisch.

„Wie viel Zeit haben wir noch?", fragte ich sie, weil ich zu faul war mir mein Handy zu nehmen und selbst zu gucken.

„Noch 20 Minuten.", sagte sie.

„Mh. Sollen wir schon runter gehen?"

„Können wir machen. Sind die anderen auch da?", fragte sie, während sie vom Bett aufstand.

„Ja. Alle. Wirklich alle.", sagte ich ihr.

„Oh, ok."

„Keine Angst. Da beißt niemand von und außerdem kennen sie dich alle seitdem du noch ein Baby warst."

„Stimmt."

Sie zog sich ihre Schuhe an, drehte die Cap verkehrt herum und grinste mich an.

„Top, Engel.", sagte ich und folgte ihr in den Flur.

Unten angekommen, war alles soweit schon gemacht. Ich sagte Mel, dass sie sich neben mir setzen sollte und zeigte auf einen Stuhl, auf dem sie sich auch setzte. Nach und nach kamen auch die anderen. Erst kam Max mit Familie, dann kam Finn mit Frau, danach Nino mit Freundin und dann kam Neo mit der Familie. Als letztes kam Elliot mit seinen Schwestern und auch meine Tante Marie kam. Elisa hatte ich zum Glück noch nicht gesehen, vielleicht würde sie heute nicht kommen.

Während des Grillens wurde viel geredet und gelacht, wie eigentlich immer. Die 'Alten' von uns erzählten Geschichten von früher, was ziemlich langweilig war, aber Mel hörte gespannt zu. Unter dem Tisch nahm ich irgendwann ihre Hand und drückte leicht zu, wodurch ich sofort ihre Aufmerksamkeit hatte. Ich schüttelte nur leicht den Kopf, hielt ihre Hand aber weiterhin in meiner. Keine Ahnung warum, aber es fühlte sich richtig an. Und ich genoss es. Genauso wie Melody, die nicht, wie erwartet, ihre Hand wegzog, sondern sie mit meinen verflechtete. Fuck Baby.

„Ich kann mir die Geschichten von früher nicht mehr anhören.", sagte Amber und verdrehte ihre Augen.

„Klappe Am.", sagte Mum lachend.

„Nee, nee. Redet ihr ruhig weiter darüber, wir Jugendlichen gehen in den hinteren Teil des Gartens und reden da weiter. Damit wir euch nicht zuhören müssen.", sagte meine Schwester, stand auf, nahm eine leere Flasche, dazu noch 2 Wodka Flaschen und sagte zu Adrian, dass er die Pinchen aus der Küche holen sollte.

Summer RainWhere stories live. Discover now