Kapitel 19: Heiß

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Donnerstag, 24.04.

Ich hasste diesen Wecker. Meine Fresse. Was war ich froh, dass ich ihn nur noch Morgen hören brauchte und dann erst einmal zwei Tage Ruhe davor hatte. Ich nahm mein Handy in die Hand und stellte den scheiß Wecker aus. Ging mir mit der Hand durch das Gesicht und schaute zu meiner rechten Seite, wo Mel wieder mit ihrem Kopf auf meiner Brust lag und noch tief und fest schlief. Sie sah mit den Locken aus, wie ein Engel.

Wie ein fucking Engel. Mein Gott, das Mädchen brachte in mir alles durcheinander, obwohl sie noch nicht mal etwas machte. Niemals habe ich mich bei jemand anderem so wohl gefühlt als wie bei ihr. Noch nie lag ich so gerne neben jemanden nur damit ich Zeit mit der Person verbringen konnte. Noch niemals würde ich für eine Person so viel machen, wie ich es für den Engel neben mir machen würde.

Ob es ihr genauso ging wie mir, wenn ich in ihrer Nähe war? Ob sie sich auch so wohl fühlte? Noch nie hatte sie irgendwas gesagt, was nur im Entferntesten damit zu tun hatte. Wir sollten mit ihr unbedingt mal Flaschendrehen spielen. Ich wollte mehr über sie erfahren ohne zu aufdringlich zu sein, das würden die anderen schon machen. Da brauchte ich mir keine Sorgen zu machen. Aber nicht, dass die anderen nachher zu weit gingen und Mel nichts mehr mit uns zu tun haben wollte. Das wollte ich natürlich auch nicht. Mein Gott, das war alles so kompliziert.

Aber ich musste meine Gedanken wieder einmal auf später verschieben, da wir aufstehen mussten. Aber heute hatten wir den Weg bis zu ihr gespart und konnten uns zusammen in meinem Zimmer fertig machen. Da sie die neue Kleidung noch hier hatte. Ich war gespannt was sie heute anziehen würde.

„Hey, Engel. Aufstehen.", flüsterte ich ihr leise zu, aber sie dachte gar nicht erst daran aufzuwachen. Also tat ich das gleiche, wie sie gestern bei mir. Vorsichtig ging ich mit meinen Fingern über ihre Wange und flüsterte ihr immer wieder 'Aufstehen, Engel' zu. Sie sollte noch einmal was von mir sagen. Sie war morgens genauso schwer wach zu machen, wie ich.

„Hey, Engel. Wir müssen langsam wirklich mal aufstehen. Sonst wirst du den ersten Kurs verpassen und ob ich danach noch zur Schule fahren will steht in den Sternen.", sagte ich etwas lauter und es half. Mel drehte sich ein bisschen, kuschelte sich weiter an mich und schüttelte den Kopf. Ob sie merkte, dass sie sich gerade an mich gekuschelt hatte? Bestimmt nicht, sonst wären ihre Wangen sicherlich wieder dunkelrot geworden. Fuck. Meine Hose spannte. Aber das machte sie, nur sie, mit mir. Verdammt.

Ich schüttelte leicht an ihrem Arm, was sie zum Knurren brachte. Wow, ganz neue Töne. Die mich noch schärfer werden ließen. Fuck. Fuck. Fuck.

„Stehst du nun nicht auf, Knutsche ich dich solange ab, bis du wach bist.", warnte ich sie und es half. Mel öffnete blitzschnell die Augen und schloss sie schnell wieder, wahrscheinlich wegen dem Licht, welches schon ins Zimmer kam und es ihr einfach viel zu hell war. Aber zum Glück hatte die Methode geklappt.

Als sie die Augen wieder leicht öffnete und sah, wo sie drauf lag, entschuldigte sie sich ziemlich schnell bei mir, setzte sich hin und schaute in eine andere Richtung.

So nicht. Ich drehte ihren Kopf wieder leicht zu mir, legte meine Finger unter ihr Kinn und drückte es leicht hoch, so, dass sie mich ansehen musste, was sie dann auch tat.

„Mir gefällt das, ok? Von mir aus könntest du den ganzen verdammten Tag so auf meiner Brust liegen. Also mach dir deswegen keine Sorgen und mach dich lieber mal fertig, weil wir haben nur noch knapp eine halbe Stunde."

„WAS?", rief sie geschockt und stand schon neben dem Bett. Durch ihr plötzliches Aufstehen hatte sie die Decke mitgezogen und ich lag nur mit T-Shirt, das nur noch meinen halben Bauch bedeckte und Boxershorts, die ziemlich ausgefüllt waren vor ihr. Sie schaute. Sie schaute von meinem Gesicht zu meinem Körper, ließ den Blick auf meinem Bauch ruhen und wagte den Blick zu meiner Boxershorts. Wobei sie knallrot wurde, sich die Hände vors Gesicht schlug und nur noch 'Sorry' murmelte. Schnell eine Tüte nahm und ins Badezimmer verschwand, ohne das ich überhaupt etwas dazu noch sagen konnte.

Summer RainWhere stories live. Discover now