Kapitel 8: Mensa

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Nach weiteren 10 Minuten hatte ich den Kurs auch endlich zu Ende. Ich freute mich irgendwie Mel wieder zu sehen und mit ihr zu reden. Sie war anders. Ich hatte, wenn ich in ihrer Nähe war, immer das Bedürfnis sie zu beschützen. Sie kam mir immer so schwach rüber. Was man an dem Typ gestern im Park gesehen hatte und auch heute Morgen gegenüber Eli.

Ich packte meine Sachen zusammen und ging aus dem Raum, hielt Ausschau nach Mel und entdecke sie an der gegenüberliegenden Wand. Sie stand da so einsam mit ihren viel zu großen Sachen. Alle schauten sie abfällig an. Man, mir tat sie leid, aber ihr selbst schien das gar nichts auszumachen. Sie schaute nur auf mich und bekam die anderen Blicke gar nicht mit. War auch besser so.

„Na. Wartest du schon lange hier?", fragte ich sie grinsend.

Sie schüttelte den Kopf lachend und folgte mir zu unserem Tisch in der Mensa, von wo wir einen Blick auf den Baum hatten unter dem sie immer saß. Kaum kamen wir in die Mensa rein herrschte auf einmal eine Stille. Mel die neben mir ging wurde immer kleiner. Ich achtete nicht weiter drauf und holte mir ein belegtes Brötchen.

„Willst du auch was?", fragte ich sie. Sie schüttelte nur schüchtern den Kopf. Die Stille in der Mensa war immer noch da.

Nachdem ich bezahlt hatte ging ich mit Mel zu unserem Tisch und setzte mich hin. Sie stand immer noch davor und schaute auf ihre Füße. Von den Chaoten war noch niemand da.

„Melo? Setz dich. Ich beiße nicht.", sagte ich scherzend und wartete. Sie setzte sich neben mir hin und schaute auf den Tisch.

„Melo?", fragte ich sie. Sie schaute kurz zu mir.

„Alles gut? Falls nicht können wir auch raus gehen.", schlug ich ihr vor, weil ich wollte nicht, dass es ihr schlecht ging oder das sie sich schämte oder sich unwohl fühlte.

„Alles gut, Mar.", flüsterte sie. Ich schaute sie noch einen Moment an und nickte dann. Nahm mir mein Brötchen und biss rein.

Milo, Adrian, Kilian, Ethan und Elisa kamen rein und setzten sich zu uns an den Tisch.

„Oh Besuch?", sagte Milo grinsend.

„Sieht so aus.", sagte ich und aß weiter. Melo schaute wieder nur auf den Tisch und sagte kein Wort.

Elisa schaute sie die ganze Zeit so scheiß grinsend an. Am liebsten hätte ich ihr ihr dämliches Grinsen aus der Fresse geschlagen, aber da sie eine Hure war, und ich keine 'Huren' schlug hatte sich das leider erledigt.

„Steht das mit heute Nachmittag noch, Melo?", fragte ich sie und versuchte wieder ein Gespräch mit ihr zu beginnen.

Sie schaute mir kurz wieder in die Augen und nickte.

„Sehr gut. Um wie viel Uhr? Ich würde sagen um 15:00 Uhr?"

Sie nickte wieder.

„Was habt ihr denn vor, Mar?", fragte Eli gespielt interessiert, als ob es sie interessieren würde. Sie wollte doch sicherlich nur wieder irgendeine Scheiße machen, damit Melo nicht kommen konnte.

„Geht dich nichts an.", sagte ich kalt.

„Doch? Es hat was mit meiner Schwester zu tun. Da geht es mich schon was an.", sagte die Hure.

„Und ich sage es geht dich nichts an. Belasse es dabei doch einfach!"

„Melo, sag mir was ihr vorhabt."

„Lass sie Eli. Ich warne dich.", sagte ich weiter.

Aber die Hure schaute mich noch nicht einmal mehr an, sondern schaute nur nach Melo um sie einzuschüchtern.

Summer RainWo Geschichten leben. Entdecke jetzt