Kapitel 9: SingStar

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Im Zimmer angekommen legte ich mein Board in die Ecke und ließ mich aufs Bett fallen. Schloss kurz die Augen und atmete tief ein und aus. Meine Augen öffnete ich dann doch wieder und schaute zu Melo, die immer noch in meinem Zimmer stand und nicht wusste was sie machen sollte und wo sie sich hinsetzen sollte.

„Setz dich zu mir.", half ich ihr bei der Entscheidung und rutschte im Bett zur Seite, damit sie sich auch vernünftig setzen konnte. Sie schaute mich einen Moment lang an, aber setzte sich letztendlich doch auf mein Bett. Schaute wieder auf ihre Hände und spielte mit ihnen. Ihr Zeichen dafür, dass sie unsicher war und nicht wusste, was sie machen sollte.

Ich beobachtete sie eine Weile, aber sie machte nichts anderes. Ließ ihren Blick die ganze Zeit auf ihre Hände gerichtet.

„So und jetzt erzähl, wie fandest du das Fahren? Was war das Beste? Das Schlechteste?", fragte ich sie und schaute sie abwartend an.

„Mh. Das Beste war, dass ich alleine, wirklich alleine, gefahren bin und mich nicht hingelegt habe. Und das Schlechteste waren die Steine, die immer wieder im Weg lagen und mich jedes Mal stoppen ließen."

„Stimmt. Aber da gewöhnst du dich mit der Zeit dran. Aber ich finde wirklich, dass du....", sagte ich kam aber nicht weiter, weil meine Schwester ins Zimmer kam.

„Ey Loon, stimmt das, dass...!", sagte sie und hielt mitten im Satz inne. Schaute von mir zu Melo und wieder zurück und fing fett an zu grinsen.

„Was stimmt, Am?", fragte ich sie, weil sie immer noch in der Türe stand, und verdrehte genervt die Augen. Und das Reden über Melo und mich hatte schon begonnen.

„Ach nichts. Wollte euch nicht stören. Sorry.", grinste sie weiter und schloss wieder die Türe.

Und wieder verdrehte ich die Augen. Nicht mehr normal hier. Von Klopfen hatten die Leute in diesem Haus eh noch nie was gehört gehabt. Das würden sie auch anscheinend nie lernen.

„Oh man. Stör dich nicht dran. Die Leute hier im Haus haben noch nie was von anklopfen gehört.", sagte ich zu Melo, die immer noch starr die Tür anschaute.

„Ok." wisperte sie ziemlich leise.

„Und was sollen wir noch machen? Wir haben erst 17:42 Uhr. Irgendwelche Wünsche?", fragte ich Melo grinsend und stellte das Auftauchen vom Am erst mal in den Hintergrund, da wollte ich mich zu einem späteren Zeitpunkt noch drum kümmern.

„Ich weiß nicht.", sprach Melo aus und schaute sich im Zimmer um. Ihr Blick blieb an den PlayStation Spielen hängen.

„Darf ich?", fragte sie und ich nickte. Sie stand auf und ging zu meinem Regal, wo die Spiele drauf standen. Las die Namen und holte eins raus.

„Spielen wir? Bittttte. Hab das so lange schon nicht mehr gespielt.", bettelte sie fast und setzte ihren Hundeblick auf. Fuck. Das sah so niedlich aus. Was für ein Spiel sie sich ausgesucht hatte konnte ich vom Bett aus nicht sehen, also stand ich auf und ging zu ihr, nahm ihr das Spiel aus der Hand und schaute drauf.

„Oh nein.", sagte ich und schüttelte den Kopf.

Niemals. Niemals spielte ich das Spiel. Das war viel zu peinlich. Konnte sie vergessen.

„Bittttttttte Mar.", flehte sie mit ihren Kulleraugen die mich so strahlend ansahen und zu denen man einfach nicht nein sagen konnte. Wieso hatte ich dieses drecks Spiel eigentlich noch hier oben?

Ich schüttelte immer noch den Kopf. Nein.

„Bitttttttttte Marlon.", flehte sie mich weiterhin an und zog eine Schnute vom Feinsten. Ich hasste es. Ich hasste es so sehr.

Summer RainWhere stories live. Discover now