Kapitel 59: Stress?

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Mein Wecker klingelte, ich humpelte rüber und schaltete ihn aus. Ging wieder zur Badezimmertür und klopfte dagegen.

„Bitte Engel. Mach dir Tür auf.", sagte ich und ließ meinen Kopf dagegen fallen. Was sollte ich machen? Ich musste wirklich warten bis sie heraus kam und dann erst mit ihr reden, weil so hörte sie mir nicht zu. Fuck.

Es war schon einige Zeit vergangen, Mel hatte aber immer noch nicht die Tür aufgemacht. Langsam machte ich mir wirklich Sorgen.

„Mel. Bitte. Lass uns miteinander reden und dieses Missverständnis aus der Welt schaffen.", flehte ich sie an.

Der Schlüssel von der Tür wurde gedreht und Mel öffnete mit einem ziemlich verheultem Gesicht die Türe. Ihre Augen waren rot vom Weinen, ihre Wangen waren nass. Sie schaute mich nicht weiter an und ging zu meinem Schrank und nahm sich frische Sachen raus. Ich ging ins Badezimmer und wartete auf sie.

„Mel schau mich an.", sagte ich, aber sie hörte gar nicht auf mich, sondern wusch sich über der Badewanne die Haare. Ich schaute ihren Körper an. Schaute mir alles genau an.

„Mel.", sagte ich und setzte mich auf den Badewannenrand. Sie beachtete mich immer noch nicht.

„Mel, es tut mir wirklich leid! Aber du musst mir glauben, dass ich nicht dich ausgelacht habe. Das was du gemacht hast, war der Wahnsinn, was du ja auch gesehen hast, so schnell wie ich kam. Damn Mel. Ich will es dir zeigen. Ich will, dass du es merkst wie es ist, wenn man kommt. Damit du verstehst, dass ich eben nicht einfach so aufhören konnte abzuspritzen. Und für meine Hand drauf zu legen war es zu spät. Lässt du es mir dir zeigen?"

Mel schaute mich mit riesigen Augen an und schüttelte den Kopf. Zeigte mir den Vogel und ging an mir vorbei.

„Red mit mir, Königin. Bitte. Ich hasse es, wenn du nichts sagst.", sagte ich und stand auf.

„Nein. Nachher lachst du wieder.", sagte sie beleidigt und fing an sich die Zähne zu putzen.

„Babe, ich werde nie wieder deswegen lachen, ok? Es tut mir wirklich leid.", sagte ich und stellte mich dicht hinter ihr.

„Jo.", sagte sie und fing an sich die Haare zu föhnen. Fuck. Niedergeschlagen ließ ich sie alleine im Badezimmer und ging in Mums Arbeitszimmer und wusch mich in dessen Badezimmer kurz ab. Ging wieder zurück in mein Zimmer und suchte mir Sachen für den Tag raus. Boxershorts, graue Trainingshose, schwarzes Shirt, schwarzer Pulli. Schmiss alles auf den Stuhl und ging hin. Zog mich um und steckte mir alle wichtigen Sachen in die Hose.

Mel hatte sich bis jetzt nicht mehr Blicken lassen. Wie konnte ich auch nur lachen? Ich wusste doch wie unerfahren sie war. Wie viel Mut es sie gekostet haben muss. Und was mach ich? Ich lache. Fuck. Ich setzte mich auf den Stuhl und schmiss die verfickten Krücken durchs Zimmer. Ich war so extrem sauer auf mich selbst. Legte meinen Kopf in die Hände und überlegte, was ich machen sollte, damit mir Mel wirklich glaubte. Außerdem musste ich noch das Bett abziehen, was sicherlich auch einiges abbekommen hatte.

Mel kam aus dem Badezimmer und hatte eine enge schwarze Jeans an, dazu ein helles Top und darauf eine weiße Bluse, welche sie sich in die Jeans gesteckt hatte. Die Haare hatte sie glatt und zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden. Ihre Augen hatte sie ein wenig mit Schminke betont, genauso wie ihre Lippen. Sie zog sich die High Heels an und ging wieder ins Badezimmer.

Sie sah so fucking heiß heute wieder aus. Mein Engel, wäre sie mal nicht so sauer auf mich. Verdammte Scheiße.

Ich schaute zur Badezimmertür, wo Mel wieder raus kam und sich zu ihren Superstars bückte. Sie nahm sie und ihre Uni Tasche. Schaute sich noch einmal im Spiegel an und ging aus der Tür.

Summer RainWhere stories live. Discover now