Kapitel 41: Verschlafen

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Montag, 05.05.

Nachdem Mel gestern noch eine Zeit lang geweint hatte, weil sie einfach extreme Angst vor heute hatte, schlief sie irgendwann in meinen Armen ein. Mir tat es leid, auch, weil ich einfach nicht wusste, was ich machen sollte. Mir gefiel es nicht, dass sie in dem gleichen Kurs wie der Wichser war. Da musste sich doch irgendwas machen lassen.

Vielleicht sollte sie wirklich die Anzeige machen, damit irgendwas passieren würde. Immerhin könnte man es dann so machen, das er nicht mehr in dem gleichen Kurs wie Mel gehen würde. Ich musste heute unbedingt mit Oma und Mel reden. Ich hatte das Wochenende auch nicht mehr dran gedacht, sonst hätten wir gestern, als wir bei Oma waren schon darüber sprechen können. Ihr wäre sicherlich etwas eingefallen.

Ich nahm mein Handy und schaute auf die Uhr. 10:41 Uhr. FUCK! Ich drehte mich zu Mel, um sie wach zu machen, aber sie schlief noch tief und fest, da wir nun eh nicht mehr viel von der Uni mitbekommen würden ließ ich sie schlafen.

Ausgerechnet heute hatte Mum einen Außentermin. Am und Ethan interessierte es nicht und Dad geht morgens meistens schon um kurz nach sieben aus dem Haus. Super. Ich befreite mich von Mel und lief runter. Nahm die Aufback-Croissants und legte sie in den Ofen. Stellte den Timer an und nahm Teller, Messer, Obst, Wurst, Käse, Marmelade, Nutella, Butter und Gläser, stellte alles in den Korb von Mum. Dazu stelle ich eine Schüssel für die Croissants bereit, nahm eine Flasche Orangensaft und tat dieses auch in den Korb.

Kurz bevor der Timer piepte, kam eine verschlafene Mel die Treppe herunter.

„Morgen.", murmelte sie und ich öffnete meine Arme. Sie kam und kuschelte sich an mich, legte ihre Arme um mich und drückte sich gegen mich.

„Morgen, Schlafmütze.", sprach ich in ihr Haar rein und drückte ihr dort einen Kuss auf.

„Ich glaube wir haben verschlafen.", nuschelte sie in mein Shirt.

„Mh, das glaub ich auch.", sagte ich und fing an zu grinsen. Im Hintergrund piepte der Timer und Mel ließ mich gezwungenermaßen los. Ich legte die Croissants in die Schüssel, tat diese zu dem Rest in den Korb. Nahm mir Mels Hand und ging mit ihr wieder hoch in mein Zimmer. Wir setzten uns auf mein Bett und packten die Sachen aus.

„Frühstück im Bett ist toll.", sagte sie, als sie ihr Croissant mit Butter und Nutella beschmierte.

„Auf jeden Fall. Sollten wir öfters machen.", sagte ich und widmete mich meinem Croissant.

„Oh ja.", sagte sie und bekam strahlende Augen.

„Wollte dich eigentlich wach machen und damit überraschen, aber du warst schneller. Sorry, dass ich den Wecker nicht gehört habe und wir heute zu Hause bleiben müssen. Wollte ich wirklich nicht.", sagte ich zu ihr. Sie schaute mich an und zog fragend eine Augenbraue hoch.

„Mar, dafür gebe ich dir sicherlich nicht die Schuld. Außerdem hätte ich meinen ja auch stellen können.", sagte sie und biss in ihr Croissant.

Da hatte sie recht, aber trotzdem. Normalerweise stell ich immer den Wecker und höre ihn auch. Aber vielleicht war es auch gut so. Immerhin konnte ich mir heute noch Gedanken darüber machen, was wir wegen dem Wichser machen sollten.

„Was hast du heute vor, Mar?", fragte sie mich.

„Naja nachher mit Oma telefonieren um sie zu fragen, was wir wegen dem Wichser machen können und heute am späten Nachmittag hab ich Fußballtraining, wo ich mich langsam mal wieder Blicken lassen sollte, da ich letzte Woche schon nicht da war. Und was hattest du heute vor?", fragte ich sie und nahm mir ein paar Trauben.

„Oh. Okay, dann werd ich nach dem Essen mal nach Hause gehen und ein bisschen lernen, damit du auch mal wieder ein bisschen Ruhe vor mir hast.", sagte sie lächelnd.

Summer RainWhere stories live. Discover now