Kapitel 45: RAUS

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Unten angekommen musste ich erst einmal kurz Pause machen, verdammt, das war anstrengender als ich dachte. Mel schaute mich an, streichelte mir leicht über den Arm und ging in die Küche. Ich folgte ihr. Sie blieb auf einmal stehen und schaute in den Raum. Ich tat es gleich und wusste dann auch warum sie stehen geblieben ist. Alle waren hier - auch Adrian. Wichser. Ich verengte meine Augen zu Schlitzen und Mel schaute kurz zu mir. Ging zu meinem Stuhl und schob ihn nach hinten, so dass ich mich setzen konnte. Ich humpelte dahin und setzte mich. Mel setzte sich neben mir auf den Stuhl und stellte die Krücken an den Tisch.

„WAS MACHT ER HIER? RAUS!", sagte ich eiskalt und schaute zu Adrian.

„Ey Mar, das wollte...", weiter kam er nicht, da meine Krücke nach ihm flog. Und traf Mums Vase. Fuck.

„MARLON!", rief Mum und die anderen schauten alle zwischen mir und Adrian hin und her. Niemand sagte was. Und ich war auf 180. Ha. Auf 360. Auf 1000. Auf unendlich!

„VERPISS DICH WICHSER!", schrie ich. Und wurde immer wütender.

„DAS WOLLTE ICH NICHT, OK?"

„WOLLTEST DU NICHT? VERARSCH MICH NICHT ADRIAN!", schrie ich weiter.

„Naja, vielleicht war es nicht so angebracht in dich so rein zu rutschen, aber das ich dir den Fuß breche wollte ich echt nicht. Aber das passiert beim Fußball, Mar.", sagte er und schaute mich an.

„DAS PASSIERT? WENN MAN SO FUCKING REINRUTSCHT PASSIERT ES, JA! ABER NUN HAU AB! ICH WILL DICH HIER DIE NÄCHSTE ZEIT NICHT MEHR SEHEN!", schrie ich immer noch.

„Chill, außerdem wohnst du hier nicht alleine. Und für die anderen kannst du nicht sprechen.", sagte er und grinste leicht.

Und das brachte das Fass zum Überlaufen.

Ich nahm mir die andere Krücke und warf sie volle Kanne in seine Richtung. Sie traf ihn am Bauch. Schade. Kopf wäre besser gewesen. Er schrie kurz auf, weil er zu den anderen sah und nicht mitbekommen hatte, dass ich die andere Krücke geworfen hatte und krümmte sich.

„VERPISS DICH ODER ES KOMMEN NOCH GANZ ANDERE SACHEN GEFLOGEN! DU MACHST DIE FRESSE HIER AUF? NUR WEIL ICH NICHT LAUFEN KANN? SEI FROH SONST WÄRE DEIN GESICHT NUN NICHT MEHR HEIL! GLAUB MIR DAS! ABER DAS BEKOMMST DU ALLES NOCH WIEDER VERLASS DICH DRAUF ADRIAN!"

Amber lief auf ihn zu und kümmerte sich um ihn. Ich schnaubte. Die anderen hielten sich immer noch raus. Mel legte mir ihre Hand auf mein Bein und streichelte leicht drüber. Versuchte mich damit zu beruhigen, aber ich war so fucking sauer auf ihn.

„Du hast doch den Knall echt nicht mehr gehört, Mar. Übertreib nicht so.", sagte Adrian und hielt sich den Bauch.

„RAUS!", sagte ich und zeigte in Richtung Tür mit dem Finger.

Er schüttelte den Kopf. Das war doch nicht sein ernst oder? Er wollte mich wirklich provozieren. Ich stand auf. Seine Augen wurden größer. Mel stand auch sofort auf. Ich hielt mich an den Stühlen fest und humpelte in seine Richtung. Mel stellte sich mir in den Weg.

„Geh mir aus dem Weg, Mel.", sagte ich kalt und schaute sie an.

„Nein, Mar. Beruhig dich. Setz dich hin, du wirst ihn eh nicht bekommen. Also bringt der ganze Mist hier nichts.", sagte sie und schaute hoch und in meine Augen. Sie hatte recht. Aber ich konnte ihm das doch nicht durchgehen lassen, was meint er was er war?

„NEIN!", schrie ich wieder und Mel zuckte zusammen. Fuck.

„Bitte, Mar. Setz dich.", sagte sie fast schon flehend und setzte ihren Hundeblick auf. Damn. Drehte sich aber in Richtung Adrian.

Summer RainWo Geschichten leben. Entdecke jetzt