Kapitel 60: MARLON!

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Als ich dann auch mal ankam, zog sie gerade die Bettwäsche ab. In High Heels sah das alles so verdammt sexy aus, aber ich musste sie erst einmal lassen, damit sie sich wieder beruhigte.

Die Bettwäsche schmiss sie auf den Boden und nahm neue aus dem Schrank. Überzog alles neu und machte das Bett wieder ordentlich. Sie schmiss die Bettwäsche den Wäscheschacht hinunter und ging zurück ins Zimmer, schaute sich den Boden an und ging raus.

Ich setzte mich auf den Stuhl und wartete auf sie. Sie kam mit dem Putzeimer und Wischmopp wieder und ging ins Badezimmer. Kam kurz darauf wieder und wischte ums Bett herum. Sie machte die Spuren von heute morgen weg. Ich schaute ihr zu. Sie putzte den Rest des Zimmers auch noch mit und verschwand. Kam nach 10 Minuten wieder und schloss meine Zimmertür, öffnete die Balkontür und setzte sich raus, nahm ihre Tasche mit. Holte ein Buch raus und begann zu lesen.

Bis jetzt hatte sie immer noch kein Wort mit mir gesprochen. Ich ging zum Bett und ließ mich drauf fallen. Ich hasste es sehr, wenn sie nicht mit mir sprach. So sehr.

Ich schloss meine Augen und legte mich in meine Schlafposition und schlief ein.

Geweckt wurde ich durch Mel, die mir eiskalt das Kopfkissen weg gezogen hatte und die Decke. Ich öffnete die Augen und schaute mich kurz um. Sah Mel, die beides in der Hand hielt und wieder aufs Bett schmiss, nachdem ich wach war. Ich schaute sie nur an, aber sie schien immer noch sauer zu sein.

„Kann ich dein Auto nehmen? Muss in die Stadt.", fragte sie mich eiskalt.

„Klar, wohin musst du? Soll ich mitkommen?", fragte ich hoffnungsvoll.

„Egal.", sagte sie und ging ins Badezimmer. Hatte sie egal nun auf die erste Frage oder auf die zweite gesagt? Oder doch auf beide?

„Kann ich mit?", fragte ich noch einmal nach.

„Egal, MARLON!", sagte sie eiskalt, wie eben. Fuck.

Ich stand auf, ging ins Badezimmer und putzte mir kurz die Zähne, kämmte mir noch einmal durch die Haare und ging in mein Zimmer. Nahm mir die Cap und meine Sonnenbrille und ging schon mal runter, ging raus und wartete vor meinem Auto.

Keine 2 Minuten später kam auch Mel und öffnete das Auto. Gemeinsam stiegen wir ein und es herrschte wieder die bekannte Stille zwischen uns. Sie schaltete die Musik auf laut und signalisiert mir damit, dass sie nicht reden wollte. Ich akzeptierte es und schaute aus dem Fenster.

Sie machte mich verrückt. Die Situation machte mich verrückt.

Nachdem sie im Parkhaus geparkt hatte gingen wir ins nächste Einkaufszentrum. Ich wusste immer noch nicht was sie wollte und wonach sie suchte, aber ich wollte auch nicht weiter nachfragen. Sie ging ins erste Geschäft rein und ich folgte ihr, wie so ein Hund.

Sie ging auf die Handtaschen zu und schaute sich einige an. Oh! Handtaschen shoppen mit dem beleidigten Engel. Ich setzte mich auf einen Stuhl und beobachtete sie. Wie sie das Gesicht verzog, wenn die Tasche hässlich war. Wie sie die Nase kraus zog, als sie so extreme Designer Taschen ansah. Den Mund verzog, weil die Tasche irgendwas hatte was ihr gefiel. Die Augenbraue hoch zog, wenn der Preis einfach viel zu teuer war. Wie sie die Augenbraue zusammen zog, als sie sich nicht entscheiden konnte. Wie sie eine Schnute zog, weil es doch nicht das war, was sie wollte.

Sie schaute kurz zu mir und ging. Ich stand auf und folgte ihr ins nächste Geschäft, setzte mich auch dort wieder hin und schaute ihr zu wie sie sich einige Taschen nahm die ihr gefielen und sie alle nebeneinander hinstellte und anfing sie auszusortieren. Nachdem sie damit fertig war hatte sie noch zwei Handtaschen vor sich stehen. Sie schaute zum Preis und biss sich auf die Unterlippe. Schaute beide weiterhin an und zog sie auf ihre Schulter, stellte sich vor den Spiegel und guckte. Nahm die andere und machte das gleiche damit. Beide sahen ähnlich aus, waren schwarz und silber, waren mittelgroß und typische Handtaschen, wo man alles rein schmeißen konnte.

Summer RainWhere stories live. Discover now