Kapitel 34: Erzähl es

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„Und jetzt? Musst du noch irgendwo hin?", fragte ich sie und schlenderte weiter mit ihr durch die Straßen.

„Nein. Wir können von mir aus nach Hause fahren. Oder musst du noch wo hin?", fragte sie mich und schaute zu mir hoch.

„Nein. Lass nach Hause fahren. Reicht für heute mit dem Shoppen.", sagte ich zu ihr und es stimmte auch. Ich war noch niemals mit einem Mädchen shoppen gewesen, aber mit ihr würde ich es immer wieder wiederholen. Es war chillig und ziemlich lustig.

„Na dann, ab nach Hause.", sagte sie und zog mich an der Hand, weil ich ihr anscheinend zu langsam ging.

Am Auto angekommen stiegen wir ein und fuhren wieder nach Hause. Mel war immer noch ziemlich gut gelaunt. Und hatte nichts mehr zu dem was in der Nacht passiert war gesagt. Immer wieder stellte ich mir die Frage, ob ich sie darauf ansprechen sollte, aber ich wollte ihre Stimmung nicht kaputt machen. Vielleicht musste ich einfach warten bis sie von sich aus darüber reden wollte.

Ich würde auch gerne wissen, was in der Woche mit Nathan abging. Ob sie sich mit ihm getroffen hat? Wieso sie eigentlich auf die Party kam, weil sie meinte doch, dass sie Partys hasste und es einfach nicht mochte auf welche zu gehen, aber sie war gestern da. Mit ihm. Mit dem Wichser, der seine Hände nicht von ihr lassen konnte, obwohl sie es einfach nicht wollte.

„Mar?", sagte der Engel neben mir und riss mich mal wieder aus meine Gedanken.

„Mel?", fragte ich und schaute kurz rüber zu ihr, konzentrierte mich aber sofort wieder auf die Straße vor mir.

„Hast du gleich noch was vor?"

„Nein. Nicht wirklich. Wieso? Hast du heute noch was vor?", fragte ich sie und schaute weiter auf die Straße. Ich hoffte, dass sie nein sagen würde und mit mir den Abend verbringen würde. Ich hatte sie so lange nicht mehr in meiner Nähe gehabt, auch wenn es nur knapp 6 beschissene Tage waren, es war einfach zu viel, fand ich.

„Nein, nicht wirklich. Müsste eigentlich mal ein bisschen lernen, aber ich habe, wenn ich ehrlich sein soll, gar keine Lust darauf.", sagte sie und seufzte.

„Dann lass es und mach es wann anders.", sagte ich grinsend.

„Sollte ich wohl machen."

Zu Hause angekommen gingen wir rein, wo ein Zettel auf uns wartete.

'Liebe Mel, lieber Mar,

wir sind mit allen Essen, kommen erst am späten Abend wieder.

Bis dann

WIR! <3'

„Na dann haben wir wohl erst einmal Ruhe vor den anderen. Sollen wir gleich irgendwas kochen oder bestellen? Oder hast du keinen Hunger?", fragte ich Mel, die sich gerade den Zettel durchlas.

„Kochen hört sich gut an.", sagte sie lächelnd und lief hoch. Ich folgte ihr und fand sie in meinem Zimmer, wo sie die Tüten hinstelle.

„Ich glaube, ich sollte die Sachen mal langsam mit rüber nehmen. Aber ich befürchte, dass ich sie dann nicht mehr lange habe."

„Wieso solltest du sie dann nicht mehr haben?"

„Weil Elisa sie mir abnehmen wird. Damit ich sie nicht anziehen kann und sie mehr hat.", sagte sie leicht sauer.

„Was?", fragte ich, schaute sie ungläubig an und setzte mich auf mein Bett.

„Naja, du kennst sie Mar. Aber ich kann die Sachen auch nicht hier die ganze Zeit in den Tüten lassen, außerdem müssten die Sachen gewaschen werden. Oh man. Das ist alles so durcheinander. Ich versteh nicht wieso sie mir das alles so schwer machen muss. Ich nehm mir doch auch nicht ihre Sachen, nur damit sie sie nicht anzieht und ich mehr Sachen im Schrank habe. Ich versteh die Logik dahinter nicht wirklich. Ist ja nicht so, als wenn sie keine Sachen haben würde."

Summer RainWhere stories live. Discover now