Kapitel 31: Schlägerei

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Ließ seine Hand zu ihren Innenschenkel wandern und ging langsam höher. Mel bekam Panik. Wollte die Hand weg schlagen aber er reagierte darauf erst gar nicht. Sondern lachte weiter und die Hand verschwand fast komplett unter dem Kleid.

Sie schaute sich im Raum nach Hilfe um, aber sie schien niemanden zu finden. Sie schaute weiter und sah mich. Schaute mich panisch an. Flehte fast mit ihrem Blick um Hilfe.

Ich sah nur noch sie. Sah nur noch ihren panischen Blick. Ich stand auf. Schaute sie weiter an. Ging auf sie zu und zog den Typen von ihr weg. Stellte mich vor sie und schaute den Typ weiter an. Gesagt hatte ich noch nichts. Hier war es überflüssig etwas zu sagen. Er schaute mich nun auch an und grinste.

Das grinsend verging ihm aber ziemlich schnell, als meine Faust sein Gesicht traf. Er taumelte leicht zurück und hielt sich die Nase, die anfing zu bluten, aber das war noch nicht alles, dass war klar. Sowas würde er niemals wieder bei Mel machen, da konnte er sicher sein.

„Du Hurensohn.", sagte er und stürzte sich auf mich.

Verdammt, ich hätte nicht so viel Alkohol trinken sollen, aber es ging sich hier um Mel. Ich musste sie beschützen. Ich musste ihr helfen und durfte mich nicht vom Alkohol beeinflussen lassen.

Seine Faust traf mein Gesicht, jedoch hatte er nicht richtig getroffen. Ich boxte gegen seinen Körper, boxte in sein Gesicht rein, stellte mir vor er wäre mein verfickter Boxsack von zu Hause. Verfiel in einen Rauch. Boxte ihn, trat mit voller Wut nach ihm. Er versuchte sich noch zu wehren, aber dafür war er viel zu schwach. Weichei. Große Fresse und nichts dahinter.

„Na komm schon, Nathan. Bei Mel haste doch auch gezeigt wie stark du bist.", provozierte ich ihn weiter.

Angeheizt von der Stichelei, traf er mit voller Wucht meine Brust, ich schluckte, musste das ganze beenden, bevor er nachher noch mehrere treffen laden würde. Ich schlug mit aller Kraft die ich hatte gegen seinen Körper und sein Gesicht. Rechts, links. Fuck. Hauptsache er würde Mel nie wieder anfassen.

Ich merkte, wie er langsam keine Kraft mehr hatte. Meine Schläge kamen gleichmäßig. Er sackte vor mir zusammen. Blut strömte aus seiner Nase, aus seinem Mund, sein Auge wurde dick.

Ich beugte mich zu ihm runter und flüsterte ihm zu, „Fasst du sie noch ein einziges Mal an, war das hier nur ein kleiner Vorgeschmack. Merk es dir."

„Du Hurensohn. Du wirst von meinem Anwalt hören.", brachte er so gerade noch hervor.

„Kein Problem. Meine Oma ist auch Anwältin, also weiß ich genau, dass ich gewinnen werde, glaub mir.", sagte ich lachend und schaute zu Mel, die immer noch an der gleichen Stelle stand wie vor ein paar Minuten.

„Fick dich und diese dreckige Hure.", haute er raus. Ich wollte wieder auf ihn zu gehen, jedoch hielt Mel mich am Arm fest. Ihre weiche Hand auf meiner Haut. Wie sehr hatte ich das vermisst. Ich schaute sie an, aber sie schüttelte nur den Kopf und nahm meine Hand in ihre. Verdammt. Mein Körper fühlte sich auf einmal so an, als wenn ich einen Stromschlag bekommen hätte und das nur, weil sie meine Hand hielt.

„Fuck, Mar. Was ist passiert?", fragte Ethan, der zusammen mit den anderen ins Wohnzimmer kam.

„Der Wichser wollte Mel zu Sachen zwingen die sie nicht wollte.", sagte ich eiskalt.

„WAS?!", kam es von den sieben wie im Chor.

„Ist alles geregelt. Hoff ich.", sagte ich und schaute zu Nathan, der immer noch am Boden lag.

„Ich fahr mit ihr nach Hause.", sagte ich und zog Mel hinter mir her. Draußen rief ich ein Taxi und wartete schweigend mit Mel vor dem Haus.

Ich wollte nichts sagen. Konnte nichts sagen. Wusste nicht was, wusste nicht wie. Wusste nichts. Mel schien es nicht anders zu gehen, denn sie schaute nur auf den Boden und zitterte. Verdammt, wieso sagte sie nicht, dass ihr kalt war? Ich zog meinen Pulli aus und gab ihn ihr. Sie schüttelte den Kopf, jedoch achtete ich da gar nicht drauf, sondern hielt ihn ihr weiter hin. Sie nahm ihn, bedankte sich leise und zog ihn an. Kuschelte sich in den Pulli rein und zog den Geruch tief ein. Damn. Liebte sie meinen Geruch genauso sehr wie ich ihren?

Summer RainWhere stories live. Discover now