Kapitel 32: Alpträume

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Samstag, 03.05

Mel hatte in der Nacht so unruhig geschlafen. Andauernd schmiss sie sich hin und her, sagte immer wieder 'Nein' und wachte panisch auf. Ich beruhigt sie immer wieder und sagte ihr, dass alles in Ordnung sei und sie in Sicherheit war. Aber sie wachte jede Stunde auf. Es hatte sie mehr mitgenommen, als wie ich es gedacht hatte. Ich wollte ihr helfen, aber ich wusste nicht wie. Ich redete ihr immer wieder gut zu, hielt sie fest in meinen Armen und streichelte ihr beruhigend über den Rücken, aber es brachte nicht all zu viel. Ihre Alpträume konnte ich ihr nicht abnehmen, obwohl ich es so gerne gemacht hätte.

Wenn ich diesen Wichser noch einmal sah, konnte ich für nichts mehr garantieren. Er sollte mehr leiden, er sollte mehr dafür bezahlen, dass er Mel sowas an getan hatte, auch wenn es nicht all zu weit gegangen war, für Mel hatte es gereicht.

Ich schlug die Augen auf und schaute auf mein Handy. 09:14 Uhr. Noch recht früh um aufzustehen, da heute Wochenende war, aber Mel schien wieder einen Alptraum zu haben, denn sie bewegte sich im Schlaf hin und her. Schüttelte ihren Kopf. Fuck.

„Mel, wach auf. Du träumst.", flüsterte ich ihr zu und strich ihr über den Arm, aber sie wachte nicht auf. Ich strich ihr vorsichtig über die Wange und schaute sie an, aber sie schien immer noch nicht aufzuwachen.

„Engel. Es ist alles gut.", sagte ich etwas lauter und sie schlug die Augen auf. Schaute mich panisch an. Schaute nach rechts und links und schaute wieder in mein Gesicht.

„Ich bin hier, Mel. Es war nur ein Alptraum.", sagte ich wieder leiser und schaute ihr weiter in die Augen. Sie nickte leicht und ging sich mit der Hand durch ihr Gesicht. Atmete einmal tief durch und setzte sich ins Bett.

„Danke.", murmelte sie und schaute auf ihre Hände.

„Bedank dich nicht immer, Engel.", sagte ich und setzte mich auch ins Bett.

„Wie geht es dir?", fragte ich sie weiter und nahm ihre kleine Hand in meine. Streichelte beruhigend mit meinen Fingern drüber.

„Nicht all zu gut, wenn ich ehrlich sein soll. Die Nacht war schrecklich.", sagte sie und schloss die Augen.

„Kann ich irgendwas für dich machen? Dir irgendwie helfen? Sag es mir und ich mache alles, Mel.", sagte ich weiter und überlegte selbst was sie ein bisschen ablenken konnte.

„Nein, trotzdem danke, Mar.", sagte sie leicht lächelnd und lehnte sich gegen mich.

„Ich hab da etwas. Pass auf. Ich lass dir Badewasser in die Wanne und du entspannst dich eine halbe Stunde. Danach ziehst du dich an und wir gehen in die Stadt und frühstücken irgendwo. Und danach lass ich mir irgendwo die Haare schneiden, weil die haben es mehr als nötig. Was hältst du davon? Und wenn du willst gehen wir danach noch Shoppen.", sagte ich und schaute sie gespannt an.

„Ich weiß nicht. Außerdem habe ich keine Sachen von mir hier.", sagte sie traurig.

„Stimmt nicht, Mel. Du hast drei Tüten vom Shoppen mit Am und Lu hier stehen gelassen und du hast auch noch ein Geschenk, was du erst abends aufmachen solltest, falls du dich noch erinnern kannst. Du kannst ja mal schauen was es ist."

Sie schaute mich an, nickte und stand aus dem Bett auf. Nahm sich die Tüten und schaute kurz rein was alles hier war. Nahm das Geschenk und setzte sich zu mir aufs Bett. Ich war echt gespannt was Lu ihr gekauft hatte. Aber wenn sie es abends mit mir in meinem Zimmer aufmachen sollte, konnte ich mir schon denken was es war.

Mel öffnete langsam das Geschenk und schluckte, als sie sah was drin war. Genauso wie ich. Verdammt. In dem Geschenk war ein Unterwäschen Set in der Farbe weiß. Dazu bestand es fast nur aus Spitze. Das Höschen war ein fucking String was eigentlich ein Hauch von nichts war.

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