Ein überraschender Anruf

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Ich weiß gar nichts mehr. Warum hat er mir nicht gesagt, dass er gekündigt wurde? Ich muss ersteinmal nach Hause, sonst bekomme ich noch Blasen wegen den Schuhen. Also lief ich langsam los. Nach einer halben Stunde kam ich an einen Café vorbei. Es ist mir noch nie aufgefallen. Ich wollte mehr sehen als nur die Fassade, also ging ich an eines der großen Fenster und blickte hinein. Mich traf der Schock, als ich sah das Nick dort mit einer Frau saß.

Mein Freund also Exfreund mit einer Blondine. Wie kann Nick nur so sein? Wir haben erst einen Tag Schluss und schon hat er eine Neue. Und dann meint er, er liebt mich. Ja von wegen er liebt mich. Ich bedeute ihn nichts. Wie kann ich mich immer wieder in Männern täuschen? Ich war doch über 2 Jahre mit ihn zusammen. Es tut weh zu wissen, dass man so schnell ersetzt wird. Und ich habe noch ein schlechtes Gewissen, dass ich fast mit Taylor geschlafen habe. Plötzlich lief mir eine Träne die Wange runter, die ich sofort wegwischte. Dann klingelt mein Handy. Natürlich hatte ich den Ton auf laut, sodass mich alle ansahen sogar die Leute um Café und das heißt Nick.

Ich kramte mein Handy aus der Tasche und lief weiter vom Café weg. Jetzt hat mich Nick auch noch gesehen. Aber ist unbekannt? Der mich anrief.

"Hallo", sagte ich.

"Guten Tag mein Name ist Molly Ehrlich", sagte die Frau.

"Muss man Sie kennen?", fragte ich nach.

Ehrlich, Ehrlich, Ehrlich. Irgendwie kommt mir der Name bekannt vor. Aber woher?

"Ich bin die Frau, die Ihre Tochter adoptiert hat", sagte sie dann und mein Herz machte einen Sprung. Wie immer wenn es um das Thema geht. Aber was will sie von mir? Und woher hat sie meine Nummer?

"Okey und warum rufen Sie mich an? Wir haben was unterschrieben, dass wir keinen Kontakt zueinander haben", sagte ich.

Ich habe vor der Adoption einen Vertrag unterschrieben, indem ich zugestimmt habe keinen Kontakt zu Hope aufzunehmen.

"Ich weiß, dass wir einen Vertrag unterschrieben haben aber es dringend sonst würde ich nicht anrufen. Es geht um Hope. Wir brauchen Ihre Hilfe", sagte sie.

Irgendwie hatte ich ein komisches Gefühl. Es geht um Hope und sie braucht meine Hilfe. Wieso braucht Sie meine Hilfe? Sie würde sich doch nicht bei mir melden, wenn es nicht wichtig wäre.

"Was ist denn mir Hope?", fragte ich besorgt nach und im selben Moment wurde ich von hinten angetippt. Ich drehte mich um und da stand Nick.

"Ihr geht es seit einiger Zeit nicht gut. Sie müssen uns Krankenhaus kommen und sich testen lassen", sagte sie aufgeregt.

" Wieso denn testen lassen", fragte ich besorgt.

"Hope hat eine seltene Blutgruppe", sagte sie.

"Und was heißt das jetzt? Braucht sie Blut?", fragte ich nach.

Kann sie mich mal aufklären, was hier los ist. Was ist mit meiner Tochter?

" Ja dringend, also kommen Sie schnell ins St. Agnes Hospital", sagte sie und legte einfach auf. Ich mache mir voll Sorgen um die Kleine. Was haben sie nur mit ihr gemacht? Lynn natürlich nichts. Sie haben keine Schuld.

"Lynn, du hast das eben voll falsch verstanden", kam Nick zu Wort.

"Nick das ist mir im Moment so egal. Ich muss dringend ins Krankenhaus", sagte ich.

"Was ist denn mit der Kleinen?", fragte Nick nach.

" Ihr geht es nicht so gut. Sie braucht Blut von mir. Also wenn ich als Spender in Frage komme", sagte ich. Ich wollte gerade echt nicht mit Nick reden. Das können wir immer noch. Jetzt muss ich erst einmal ins Krankenhaus. Aber wenn ich erst mal Zuhause bin, ist eine halbe Stunde vergangen. Ich muss jetzt dringend dahin. Bleibt mir wohl nur ein Taxi.

"Soll ich dich fahren?", fragte mich Nick. Sollte ich jetzt ja sagen? Ja sollte ich. Ich muss nämlich schnell ins Krankenhaus.

" Ja, wenn du Zeit und Lust hast. Ach ja stimmt, du hast ja keinen Job mehr", sagte ich.

"Woher weißt du das denn?", fragte er geschockt nach. Damit hat er wohl nicht gerechnet.

"Ist doch jetzt egal. Fahr mich jetzt bitte ins Krankenhaus", sagte ich.

"Okey", sagte er und lief zu seinen Auto. Ich folgte ihn und stieg ein. Die Fahrt über sagte keiner mehr was. Ich werde meine Tochter nach über 2 Jahren wiedersehen. Darauf bin ich gar nicht vorbereitet. Endlich kamen wir an und Nick parkte das Auto.

"Nick, würdest du mich begleiten?", fragte ich ihn.

"Natürlich", sagte er.

"Danke", sagte ich und stieg aus.

Wir liefen nebeneinander den Weg vom Parkplatz zum Krankenhaus. Ich brauchte jetzt einfach eine Hand zum festhalten, also nahm ich Nicks und hielt sie fest. Ich werde gleich meine Tochter sehen. Eigentlich sollte ich mich freuen, sie wiederzusehen. Davon habe ich immer geträumt. Aber nicht in dieser Situation.

Ich gab sie weg. Das Leben danachDonde viven las historias. Descúbrelo ahora