Der Zusammenbruch

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"Was ist los? Oder eher was ist passiert? Taylor sag was", sagte ich besorgt. Kann er mal endlich was sagen. Ich halte es nicht mehr aus. Ich will wissen, was mit Hope ist. Ist was schief gegangen? Taylor setzte sich neben mir auf einen Stuhl.

"Es ist alles gut", sagte er leise. Ich hätte ihn fast nicht verstanden.

"Warum bist du dann so komisch ruhig und blass?", fragte ich. Er verheimlicht mir doch was. Er sagt mir nicht die Wahrheit also muss ich es selber rausfinden. Ich stand auf und klingelte an der Tür. Sie wurde aufgemacht und ich ging rein. Ich hörte nur noch wie Taylor irgendwas rief, was ich nicht verstand bis die Tür zu war. Ich wollte jetzt unbedingt wissen was mit meiner Tochter ist. Ich weiß ich bin stur aber wenn man mir nichts sagt, nimm ich halt selber in die Hand. Jetzt war ich drinnen und weiß nicht wohin.

"Entschuldigung, kann ich ihnen helfen?", fragte mich eine Krankenschwester. Sie hat bestimmt gesehen, dass ich hier orientierungslos stehe.

"Ja, ich möchte wissen wo ich Hope Ehrlich finde", sagte ich freundlich.

"Sind sie eine Verwandte?", fragte sie. Immer diese Frage. Ich bin ihre Mutter!

"Ich bin ihre leibliche Mutter und jetzt sagen sie nicht, dass ich nicht zu ihr darf. Ich habe die Kleine auf der Welt gebracht. ich habe das Recht zu wissen wie es ihr geht", sagte ich.

"Ich verstehe sie. Eigentlich darf ich sie nicht zu ihr lassen aber Herr und Frau Ehrlich sind gerade einen Kaffee trinken", sagte sie und zeigte mir den Weg zu meiner Tochter.

"Aber sie müssen sich Schutzkleidung anziehen", sagte sie und ich machte was mir verlangt wurde. Ich zog mir einen grünen Kittel, Handschuhe und eine Haube auf den Kopf an. Dann öffnete ich die Tür und ging in den Raum.

Sofort fielen mir die ganzen Geräte auf. Letztens waren es ja schon viele aber jetzt waren es ungefähr doppelt so viele. Wie können so viele Maschinen an so einer kleinen Person angeschlossen sein? Ich ging weiter in den Raum rein immer näher zu den kleinen Bett.

Als ich vor dem Bett stand, stockte mir der Atem. Hope lag in dem Bett nur mit einer Windel bekleidet, sie war total dürr und hatte an ihren ganzen Körper was kleben. Ich bin kein Arzt und weiß nicht wie das heißt aber war mir egal. es ah richtig schlimm aus, da sie auch noch blass war. Man könnte denken, dass sie tot wäre. Ihre Augen waren geschlossen.Aber ihr langsam Atem beruhigte mich ein wenig.

Ich konnte es nicht länger sehen. Ich meine Tochter nicht so sehen. Nicht an all den Geräten angeschlossen. Ich drehte mich um und rannte aus den Raum. Ich konnte nichts anders und übergab mich im Flur. Ich konnte es einfach nicht länger zurück halten, das war einfach zu viel für mich.

Ich bin eine Rabenmutter. Ich habe sie weggeben, vielleicht hätte sie die Krankheit dann gar nicht. Vielleicht hat sie sie nur wegen mir. Ich bin an allem Schuld. Ich rutschte die Wand runter und vergrub mein Gesicht in meinen Knien und fing bitterlich an zu weinen. Mir war es egal, dass mich welche schief angafften. Ich hatte einfach solche Schuldgefühle das ich nicht anders konnte.

Ich weiß jetzt auch warum Taylor so blass war. Wer will seine Tochter auch schon in diesen Zustand sehen? Niemand aber ich muss es nur wegen mir, weil ich sie weggeben habe.

"Geht es Ihnen gut?", fragte mich die Krankenschwester von gerade.

"Nein geht es mir nicht. Meine Tochter ist krank und liegt da an diesen ganzen Maschinen angeschlossen nur weil ich sie weggeben habe", schrie ich sie an. Ich wusste natürlich das sie nichts dafür kann aber an irgendwen musste ich meine Wut rauslassen.

Sie ging einfach wieder weg. Okey kein Wunder, wen ich sie so anpampe. Ich weinte einfach weiter, bis auf einmal Füße vor mir standen. Ich schaute hoch und da stand Taylor.

"Tayor, es ist alles meine Schuld. Nur wegen mir liegt sie jetzt da. Ich hätte sie nicht weggeben sollen. Es ist nur meine Schuld, wenn sie stirbt. Ich bin eine Rabenmutter", schluchzte ich. Er hockte sich hin und nahm mich in den Arm.

"Süße, sag sowas nicht. Dich trifft keine Schuld. Wenn du sie behalten hättest, hätte sie die Krankheit auch. Du wärst eine gute Mutter. Du wirst eine gute Mutter. Ich sehe doch, dass du sie jetzt schon ganz doll liebst", sagte Taylor.

"Jetzt lass uns erst einmal nach Hause gehe. Hope braucht wieso ihre Ruhe", sagte Taylor und stellte sich wieder aufrecht hin. Er hielt mir seine Hand hin, die ich entgegen nahm. Ich lehnte mich an seiner Schulter, weil meine Beine weich wie Wackelpudding waren. Was ist nur mit mir los? Sowas kenne ich gar nicht von mir.

So gingen wir zu seinen Auto und fuhren nach Hause. Im Auto schlief ich schon ein. Ich merkte nur, dass ich irgendwann auf was weiches gelegt wurde.

Ich gab sie weg. Das Leben danachWhere stories live. Discover now