Die unerwartete Nachricht

563 27 4
                                    

Ich konnte es nicht fassen und verlor mein Bewusstsein. Schon wieder hat sich mein gesamtes Leben in nur wenigen Sekunden schlagartig geändert. Ich konnte es nicht fassen, dass Taylor einfach Frau Ehrlich getötet hat. Ich hätte nie gedacht, dass er zu so etwas in der Lage ist. Für ihn hätte ich meine Hand ins Feuer gelegt. Aber ich weiß, dass er es nur für Hope und mich etan hat, was es für mich noch unerträglicher macht.

Als ich die Augen wieder öffnete, sah ich direkt an einer weißen Decke. Sofort roch ich den sterilen Geruch von Krankenhaus. Ich habe es hier noch nie sonderlich gemocht. Da ich keine Schmerzen hatte und mir auch nichts fehlt, schlug ich die Decke weg und stand auf. Ich muss unbedingt zu Hope. Sie braucht mich doch jetzt. Ich zog die Nadel der Infusion einfach raus und lief direkt zur Tür. Ich will hier sofort raus aber bevor ich die Tür ereichen konnte, wurde diese von einen Arzt geöffnet.

"Frau Klein, Sie sind ja schon wach", sagte der Arzt erstaunt.

"Sieht wohl so aus. Jetzt will ich gerne gehen. Mir fehlt es immerhin an nichts, andere Menschen brauchen dieses Zimmer viel mehr", entgegnete ich daraufhin.

"Frau Klein, Sie müssen sich schonen auch wenn es für sie und ihre Tochter schwer wird. Sie wollen doch, dass ihre Tochter ein gesundes Geschwisterchen bekommt oder etwa nicht", erwiderte der Arzt daraufhin. Nein das kann unmöglich sein. Nicht jetzt. Ich bin doch noch gar nicht bereit für ein zweites Kind. Ich bin doch jetzt ganz alleine. Ohne Taylor werde ich das niemals schaffen. Ich konnte nicht anders, ich stürmte einfach aus dem Krankenhaus. Ich konnte es nicht fassen. Immer muss ich an den ungünstigsten Zeitpunkten schwanger werden. Ich rannte einfach wohin wusste ich selber nicht. Als ich aus der Puste war, befande ich mich vor den Polizeirevier wieder. Ob es meine innere Stimme war, weiß ich nicht aber mein Körper hat mich von alleine hierher geführt. Zielstrebig ging ich rein.

"Ich muss unbedingt mit Taylor Herrmann sprechen", entgegnete ich als ich am Empfang ankam.

"Wer sind Sie, wenn ich fragen darf?", fragte mich der Mann in Uniform.

"Ich bin seine Frau, die Mutter seiner Tochter", log ich. Ich weiß wenn ich jetzt Freundin gesagt hätte, hätte er mich niemals zu ihm gelassen.

"Okay kommen Sie mit", entgegnete er und führte mich in einen nahliegenden Raum. Dort saß Taylor mit Handschellen. Seinen Kopf hatte er erschöpft auf den Tisch gelegt. Das gesamte Bild machte mich traurig.

"Taylor", entgegnete ich sofort und ging eilig auf ihn zu. Sofort hob er seinen Kopf und sah mich traurig an.

"Sie haben zehn Minuten", wieß mich der Polizist zurecht und verschwand aus dem Raum.

"Was machst du denn hier?", fragte Taylor mich erstaunt. Ich antwortete ihn gar nicht, ich nahm in einfach in den Arm und fing an zu weinen. Die Tränen kamen wie ein Wasserfall, sie hörten einfach nicht auf. Es tut einfach zu weh, dass Taylor nur wegen mir ins Gefängnis muss.

"Schatz hör bitte auf zu weinen. Ich will dich nicht so sehen", entgegnete Taylor nach einer Weile.

"Wie konntest du das nur machen? Wir hätten doch eine andere Lösung gefunden", schluchzte ich.

"Eine andere Lösung gibt es nicht. Lynn, du und Hope werdet jetzt ein schönesn Leben haben. Ohne ständig Angst zu haben, dass ist alles was ich wollte", sagte Taylor.

"Taylor wir brauchen dich doch. Wir sind eine Familie, ohne dich kann ich nicht leben. Ich liebe dich einfach zu sehr. Ich will dich nicht mit deinen Kindern in Knast besuchen gehen, wo du nicht einmal Körperkontakt haben darfst", schluchzte ich weiter.

"Kinder?", fragte Taylor sichtlich irritiert.

"Ich bin schwanger, Taylor. Im Moment weiß ich nicht, wie es weitergehen soll. Mein ganzes Leben ist zerstört", schluchzte ich.

"Nein! Was habe ich nur getan! Ich habe gedacht, dass dies die einzige Lösung ist und jetzt lasse ich dich mit den Kindern alleine. Lynn, es tut mir so unfassbar Leid", sagte er schuldbewusst.

"Taylor aber eins musst du wissen, ich bin immer für dich da. Wir warten bis du wieder rauskommst und dann fangen wir noch einmal von vorne an. Irgendwo wo uns niemand kennt", erwiderte ich daraufhin. Obwohl ich selber noch nicht weiß, wie ich es schaffen soll. Ich weiß genau, dass Taylor nicht nur ein Jahr in Haft ist. Ich hoffe so sehr, dass ich es mit zwei Kindern schaffe.

"Nein das kann ich nicht von dir verlangen. Ich werde bestimmt 15 Jahre bekommen. Ich will nicht, dass du die ganze Zeit alleine bist. Ich möchte, dass du glücklich bist", sagte er.

"Ich will aber auf dich warten. Für mich gibt es nur dich. Niemand anderes werde ich jemals lieben können. Du bist meine erste und letzte Liebe okay, Taylor. Wir schaffen das zusammen als Familie, verstanden? Ich werde dich so oft wie möglich besuchen kommen und ich werde dir den besten Anwalt den es gibt besorgen", entgegnete ich.

"Okay. Lynn, ich liebe dich überalles. Wenn mir irgendwas passieren sollte, dann sei nicht allzu traurig und lebe weiter. Versprich es mir", sagte er dann. Ich konnte es nicht fassen, was er da gerade sagt. Ihm wird nichts passieren. Nein das werde ich bestimmt nicht zulassen.

"Schatz, sag sowas doch nicht. Wenn dir jemand nur ein Haar krümmt, komme ich vorbei und reiße ihn eigenständig den Kopf ab", entgegnete ich. Taylor musste daraufhin lachen. Es war so schön ihn lachen zu sehen auch wenn ich weiß, dass ich es in Zukunft nicht oft erleben werde.

"Dann muss ich wohl auf mich aufpassen, desnn es nützt unseren Kindern doch nichts, wenn beide Elternteile im Knast sind", entgegnete er wieder ernst. Da hat er wohl recht.

"Ja pass auf dich auf und lasse dir nicht alles gefallen", sagte ich und umarmte ihn fest.

"Ich liebe dich und werde dich immer lieben. Ich werde dafür sorgen, dass es unsere Kinder an nichts fehlt. Außerdem werde ich ihn jeden Tag von ihrem großartigen Vater erzählen", flüsterte ich ihm ins Ohr. Dann wurde auch schon die Tür geöffnet und die zehn Minuten waren vorbei. Es hat sich angefüllt wie Sekunden.

"Ich bitte Sie jetzt zu gehen", hörte ich den Polizist sagen.

"Pass auf dich und die Kinder auf. Ich liebe dich, Lynn", sagte Taylor und küsste mich leidenschaftlich auf den Mund. Noch immer habe ich Schmetterlinge im Bauch, wenn seine Lippen auf meine trafen. Ich wollte, dass dieser Kuss niemals endete aber als ich ein Räuspern hörte, lösten wir uns und ich musste gehen. Es tat mir in der Seele weh Taylor alleine zurückzulassen. Am liebsten wäre ich bei ihm geblieben. Aber ich weiß, dass unsere Tochter mich jetzt brauch. Also machte ich mich auf den Weg zu meinen Eltern, die die ganze Zeit auf der Kleinen aufgepasst haben. Ich werde wohl den heutigen Tag niemals vergessen. Er wird mir immer im Kopf rumspuken. Aber Frau Ehrlich hat das bekommen, was sie verdiente!

Ich gab sie weg. Das Leben danachWo Geschichten leben. Entdecke jetzt