Ich lasse mich überraschen, was noch kommen wird

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Heute ist der erste Tag für Hope im Kindergarten. Fertig angezogen machte ich mich auf den nahgelegen Kindergarten, wo Taylor sie angemeldet hat also ich in der Reha war. Hand in Hand liefen wir sorthin. Ich hoffe so sehr, dass sie nicht weint wenn ich sie dort alleine lasse. Seit ich wieder da bin habe ich sie nicht einen Tag aus den Augen gelassen. Immer war sie in meiner Nähe. Aber irgendwann muss ich wieder arbeiten und Geld verdienen. Ich kann nich ewig krank feiern und außerdem ist es für Hope gut wenn sie mit Kindern in ihrem Alter zu tun hat.

Ich muss mir unbedingt ein Auto zulegen. Ich habe echt keine Lust immer die Einkäufe bis nach Hause zu schleppen und mit Hope will ich auch nicht immer Bus fahren. Es ist echt dringend, was soll ich denn machen, wenn es regnet oder schneit. Ich brauche unbedingt ein Auto vielleicht würde meine Eltern mich unterstützen. Natürlich werde ich ihnen das Geld zurück zahlen aber im Moment habe ich einfach kein Geld für ein Auto. Die ganzen Kindersachen, wie Möbel, Kleidung und Nahrung waren nicht gerade billig. Auch wenn Taylor finaziell geholfen hat, habe ich nicht einfach das Geld für ein passendes Auto.

"Süße du versprichst mir aber lieb zu sein und die anderen Kinder nicht zu ärgern", entgegnete ich als wir in das Gebäude eintraten.

"Mama ich bin immer lieb", sagte Hope zuckersüß und schaute sich neugierig um. Noch war niemand zu sehen. 

"Ja das stimmt schon. Lass dich einfach nicht von den anderen Kindern ärgern", erwiderte ich und suchte eine Erzieherin. Irgendwo muss doch jemand sein. Ich will mir erst einmal selber einen Überblick verschaffen. Ich möchte, dass meine Tochter hire gut aufgehoben ist. Immerhin schiebe ich sie nicht einfach in irgendein Kindergarten ab. Hier soll alles schon rechtmäßig laufen. So wie es hier schon aussieht, gibt es viel zu wenige Erzieher für die Kinder. Man sieht ja hier niemanden außer hin und wieder kleine Kinder die hin und her rennen.

Ich ließ Hope die ganze nicht los. Erst will ich mir die Kindertagesstätte genauer ansehen. Ich ging in ein der Gruppenräume und fand endlich jemand erwachsenes.

Hope sah sich neugierig um. Für sie war das alles Neuland.

"Guten Morgen Sie sind bestimmt Frau Klein. Freut mich sie auch persönlich kennenzulernen", begrüßte mich die Erzieherin freundlich.

"Guten Morgen freut mich ebenfalls. Könnte ich mich vielleicht vorher hier noch umsehen?", fragte ich sie.

"Ja natürlich. Dann kann Hope schon mal die anderen Kinder kennenlernen", erwiderte sie. Immernoch nicht so überzeugt von dieser Einrichtung ließ ich Hope nur ungerne los. Sofort rannte sie in der Puppenecke, wo schon andere Mädchen waren. Ich ging inzwischen mit der Erzieherin rum. Sie zeigte mir das ganze Gebäude. Das Bällebad, die kleinen Toiletten, die Küche und die Malecke. Einfach alles und mein erster Eindruck verblasste. Es ist ehrlich nicht so schlecht. Taylor hatte wohl Recht, dass Hope hier gut aufgehoben ist. Meine Nachdenken waren unbegründet. Ich bin einfach zu überforsorglich. Aber das ist ja auch verständlich nachdem alles. Hope wäre ohne Taylor wahrscheinlich schon tot. Dafür bin ich Taylor für immer dankbar aber das was er mir angetan hat, werde ich ihm nie verzeihen können.

"Es ist alles schön hier. Ich denke Hope wird es hier sehr gefallen", entgegnete ich als die Besichtigungstour zu Ende war.

"Wie wir sehen ja", erwiderte die Erzieherin lachend und zeigte auf Hope, die schon Anschluss gefunden hatte.

"Ihr gefällt es hier, dass freut mich natürlich sehr aber sich von mir verabschieden könnte sie noch. Aber ich bin froh, dass es ihr nicht schwer fällt Anschluss zu finden und nicht weint", sagte ich beruhigt.

"Ja es ist bei jedem Kind anders. Die ruhigen und schüchternen wollen lieber bei den Eltern bleiben und weinen beim Abschied aber Kinder wie Hope mögen es mit Kinder zu spielen. Sie mögen die Abwechslung", klärte sie mich auf.

So verabschiedete ich mich von ihr und ging zu Hope.

"Na Süße, sagst du Mama noch tschüss", entgegnete ich als ich bei ihr bei der Puppenecke war.

"Tschüss Mama", sagte sie nur und spielte weiter. Okay das ist eine Verabschiedung aber nicht die ich erwartet habe. Aber ich bin um ehrlich gesagt froh, dass es ihr hier so gefällt und nicht weint.

So machte ich mich wieder zurück zu meiner Wohnung. Wie wird es jetzt wohl ohne Taylor werden? Wir müssen doch den Jugendamt sagen, dass wir uns getrennt haben. Immerhin denken sie, dass Taylor und ich zusammen wohnen. Sie denken, dass wir uns gemeinsam um Hope kümmern. Aber was wenn sie uns das Sorgerecht entziehen? Das würde ich nicht ertragen. Außerdem habe wir uns mit Herr Ehrlich geeinigt. Er darf sie einmal in der Woche abholen um mit ihr was zu unternehmen. Für mich ist es nämlich wichtig, dass Hope regelmäßig Kontakt zu ihn hat. Es reicht doch schon, dass sie Frau Ehrlich verloren hat. Auch wenn sie kein guter Umgang für Hope war, war sie ihre Bezugsperson. Ich möchte nicht das Hope nachher irgenwie Verlustängste oder so hat. Heutzutage hört man ja viel. Ich möchte nicht, dass es ihr an irgendwas fehlt. Außerdem hat Herr Ehrlich nie was gemacht. Er war nur nicht so aufmerksam. Aber wer denkt auch schon, dass die eigene Frau die Adoptivtochter vergiftet nur um sie wieder gesund zu pflegen? Ich denke niemand würde auf so einer Idee kommen.

Ich schloss die Tür meiner Wohnung auf und hörte ruhige Musik. Musik? Habe ich etwa mein Radio angelassen als ich Hope zum Kindergarten gebracht habe? Nein das kann gar nicht sowas würde ich nicht vergessen. Ich trat ein und überall auf den Boden lagen Rosenblätter. Mit Teelichter führte ein Weg ins Wohnzimmer. Alles wurde abgedunkelt um es romatisch erscheinen zu lassen. Was geht hier vor? Aber ich konnte es schon irgendwie ahnen. Ich hätte nie gedacht, dass es er sein kämpfen wirklich in die Tat umsetzt. Mit langsam Schritten folgte ich den Weg. Im Wohnzimmer angekommen staunte ich nicht schlecht. Taylor hat alle Möbel soweit es ging zur Seite gestellt und den Küchentisch mit zwei Stühle in der Mitte des Raumes gestellt. Überall wo man hinsah stand Kerzen. Auf den Tisch stand ein großer Strauß Rosen. Außerdem war dieser gedeckt. Will er jetzt ehrlich mein Vertrauen mit einen romatischen Frühstück zurück gewinnen? Ihn muss doch wohl klar sein, dass es nicht so schnell geht.

"Lynn ich hoffe, ich störe dich gerade nicht. Ich habe gesagt, dass ich um dich kämpfen werde. Ich werde versuchen meinen Fehler wieder gut zu machen, obwohl man ihn eigentlich nie gut machen kann. Aber ich möchte, dass du mir vertraust und mir noch eine Chance gibts. Ich werde alles dafür tun. Heute möchte ich dich bitten mit mir zu frühstücken. Ich weiß, dass es nichts ist aber schon mal ein Anfang", erwiderte Taylor.

Heute zum ersten Mal fiel mein Blick auf ihn. So wie er aussieht kann ich es verstehen, dass er mich betrogen hat. Jedes Mädchen findet ihn heiß. Er steht mit einen schwarzen eng anliegenden Anzug mit Lackschuhen vor mir. Seine Haare hat er mit Gel nach oben gestylt. Im Gesamt sah er einfach nur heiß aus. Er hat eine viel hübschere Freundin verdient als mich. Aber keine Freundin hat es verdient betrogen zu werden. Niemand egal wie sie und er aussieht.

Ich zögerte lange aber setzte mich schlussendlich auf einen der beiden Stühle. Jeder hat eine Chance verdient aber hat Taylor auch eine dritte verdient? Es ist nur ein Frühstück. Nein ein romatisches Frühstück. Taylor grinste daraufhin über beide Ohren und setzte sich gegenüber von mir.

Lynn du musst einfach ganz ruhig bleiben und dich nicht wieder so schnell einnullen lassen. Dieses Mal werde ich es ihm nicht so einfach machen lassen. Okay das kommt jetzt rüber als würde ich ihn noch eine Chance geben aber ich werde abwarten. Ich muss mich erst einmal im Klaren werden ob ich ihn noch haben will nachdem alles. Jetzt konzentriere ich mich erst einmal auf das Frühstück und lasse mich überraschen was noch kommen wird.

Ich gab sie weg. Das Leben danachWo Geschichten leben. Entdecke jetzt