Ich will keine Hilfe!

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Taylor wird das alleinige Sorgerecht beantragen. Er muss das Sorgercht für Hope einfach bekommen. Wenn Herr Ehrlich es bekommt, muss ich unbedingt was machen. Ich will nicht, dass meiner Tochter noch einmal was zustößt. Das könnte ich mir niemalsn verzeihen. Aber was könnte ich großartiges machen? Ich sitze bestimmt mein ganzes Leben lang in einen Rollstuhl. Zum Glück habe ich in meiner Wohnung einen Fahrstuhl. Aber wie soll ich denn Duschen gehen oder kochen? Alles ist vielzu hoch für einen Rollstuhl. Muss ich jetzt alles umbauen? Das kostet doch ein Vermögen.

"Taylor, bring mich jetzt bitte nach Hause", sagte ich ihn bittend.

"Ich weiß nicht ob das so eine gute Idee. Du bist immerhin gerade erst eingeliefert worden", erwiederte er besorgt.

"Es bringt mir auch nichts wenn ich hier rumliege. Außerdem kann ich Zuhause auch im Bett liegen, was anderes kann ich ja wieso nicht mehr machen. Ich bin an einen Rollstuhl gefesselt. Ich will einfach aus diesen Krankenhaus. Du weißt genau, dass ich Krankenhäuser hasse", entgegnete ich.

"Ich kann ja mal mit den Arzt reden, was er denkt", sagte Taylor.

"Okay", erwiederte ich und Taylor verschwand aus den Raum.

Werde ich irgendwann meine Beine wieder bewegen können? Tayor hat gesagt, dass es was mit meinen Kopf zu tun hat. Dann muss ich doch nur stark denken, dass ich sie wieder bewegen kann. Ich setzte mich aufrecht im Bett hin, schloss die Augen und dachte nur an meine Beine, dass ich sie wieder bewegen kann. Bitte, bitte klappt das. Ich machte es bestimmt eine Minute aber nichts. Meine Beine sind einfach taub. Ich kann mich genauso gut von einer Brücke springen. Achh stimmt springen kann ich ja auch nicht mehr. Dann rolle ich eben die Brücke runter. Ich bin doch nur ein Klotz am Bein meiner Mitmenschen. Meine Eltern müssen mich wahrscheinlich in meinen Alltag helfen. Aber arbeiten kann ich zum Glück noch. Nur brauche ich im Büro meinen Stuhl nicht mehr. Aber wie komme ich nur die Treppe am Eingang hoch? Eine Rampe gibt es nicht. Super!

Ist es denn zu viel verlangt, dass sie sich einfach wieder bewegen? Gott muss mich ja auch bestrafen, dass sehe ich ein aber gleich so. Das Leben ist einfach gemein. Ich bin nicht die Person, die die ganze Zeit sitzen kann. Ich muss mich bewegen. Meine Füße tragen mich von A nach B. Früher hätte ich es nie vorstellen können, dass ich irgendwann meine Beine nicht bewegen kann. Ich habe auch nie gedacht, dass mir mal sowas passiert. In meinen Umkreis kenne ich auch niemanden der in einen Rollstuhl sitzt.

Ich könnte mich nie damit abfinden ein Leben lang im Rollstuhl zu sitzen. Hilflos, auf Hilfe angewiesen zu sein. Nein das ist nicht Lynn. Nein das bin ich nicht. Ich lasse mir nur ungern helfen. Am meisten im Haushalt nicht. Es hatte wohl einen Grund, dass ich schon so früh ausgezogen bin. Ich wollte selbstständig sein. Ich wollte nicht mehr von meinen Eltern abhängig sein. Ich wollte mein eigenes Leben leben.

Ich wurde schlagartig aus meinen Gedanken gerissen als die Tür regelrecht aufflog und meine besorgten Eltern rein kamen. Taylor! Er hat doch jetzt nicht ehrlich meine Eltern angerufen. Das kann doch nicht wahr sein. Ich wolltes es ihnen doch selber sagen. 

"Schatz, was machst du nur für Sachen", sagte meine Mutter besorgt und umarmte mich fest.

"Ich habe dir immer gesagt, dass sie nicht hätte ausziehen sollen", erwiederte mein Vater.

"Mum und Dad, muss das jetzt sein? Es hat doch nichts mit meiner eigenen Wohnung zu tun. Ich bin mir sicher, dass ich meine Beine morgen wieder bewegen kann. Es ist nur Köpfchen Sache, also macht euch keine Sorgen", log ich ein wenig. Vielleicht kann ich meine Beine morgen tatsächlich bewegen. Wer weiß.

"Wir sollen uns keine Sorgen machen? Schatz du kannst deine Beine nicht mehr bewegen. Unsere Sorge ist wohl berechtigt. Dein Vater und ich haben schon beschlossen, dass ich eine Weile bei dir einziehe bis du deine Beine wieder bewegen kannst", entgegnete meine Mutter. Das hat mir jetzt auch noch gefehlt. Sie kann doch nicht bei mir einziehen. Ich brauche ihre Hilfe nicht auch wenn sie es nur gut meint.

Ich gab sie weg. Das Leben danachWhere stories live. Discover now