~Kapitel 3~

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Draußen angekommen, holte ich meine Sonnenbrille aus meinem Rucksack.
"Endlich frische Luft!", meinte ich und atmete einmal tief ein.
Es ist wirklich ein herrlicher Tag. Und ein echt heißer.
Ich bin froh, dass ich meine hot-pen und mein luftiges weißes, ärmelloses Shirt anhabe.
"Ja, da hast du wohl recht!", reagierte er und lächelte mir zu. Er sieht wirklich nicht schlecht aus mit seinen braunen, verstrubbelten Haaren, dieses wunderschönen braunen Augen und dazu noch dieser lässige und dennoch coole Look.

Aber trotz seiner Freundlichkeit, seinem Aussehen und der Tatsache, dass er immer näher kam, fühlte ich mich nicht wirklich zu ihm hingezogen, irgendwas an mir sagte, dass da irgendwas komisch ist.
"Und, was gibt es über die Neue zu wissen? Vorstrafen? Großer Bruder? Mit dem Herz zu erobernde Familie? Freund?", fragte er plötzlich mit seinem anmachendem, aber dennoch spaßigen Lächeln.
Ich lachte, jedoch verging mir das Lachen schnell wieder als ich an seine Fragen dachte:" Nein, keine Vorstrafen. Zumindest nicht das ich wüsste".

Nur ein paar hunderte Leute getötet und so aber ist ja nicht so schlimm.
Meine Laune wurde auch nicht besser als ich die zweite Frage beantwortete:
"Ich wurde von meiner Mutter mit 19 weggeschickt."
"Oh ok, wie lang ist das her bzw. wie alt bist du denn?"
"Ähm ich.. ich bin 19. Also das war vor einem halben Jahr"
-hundert wohl eher...
"Dass war ein Jahr nachdem mein Bruder gestorben ist"

Sofort verging auch ihm das Lächeln.
„Und was mit deinem Vater?", fragte er interessiert.
"Laut meiner Mam ist der nach meiner Geburt verschwunden."
"Also bist du ganz allein in einer neuen Schule ohne Freunde und Verwandte?", fragte er einfühlsam.
"Ja"
"Nein, warte, einen Freund hast du ja! Und der wird dich nicht einfach wegschicken."
Ich lächelte verlegen. Er ist wirklich nett und ich bin froh ihn angesprochen zu haben.

Nachdem wir endlich am anderen Ende  des Campus in der Mensa zu Mittag gegessen haben, gingen wir wieder zurück. Es war ein tolles erstes Mittagessen. Zu einem weil wir und wirklich gut amüsiert haben, weil es Pizza gab und ich bei der Hinfahrt genügen Blut getrunken habe um diese kleine himmlische, runde Teigscheibe, belegt mit den köstlichsten Sachen nach langer Zeit wieder essen konnte.

"Und du hast das wirklich gesagt?", brachte er zwischen seinem Lachen heraus.
"Ja und sie sagte nur 'Bitte gehen sie jetzt, sie wirken ein bisschen betrunken"
Nachdem wir wir wieder eingekriegt habe und ich es geschafft habe, während dem Lachen nicht auf den Boden zu fallen, entgegnete er:
"Monroe hört sich wirklich nach Spaß an! Und deine Freunde auch"
Ich fing wieder an kurz zur lachen.
Ich lächelte und meinte:"kann man man so sagen"

"Aber genug von mir... hast du irgendwelche Vorstrafen? Eine zu bezwingende Familie? Oder sogar eine Freundin?", veräppelte ich ihn und versuchte seinen vorhin gemacht Blick nachzumachen.
"Natürlich, meine Strafakte ist so dick wie alles Sherlock Homes Bände zusammen!", wir fielen wieder in Gelächter.
ja, meine auch
"Aber mal gaaaaanz ernst, einmal habe ich einen Strafzettel bekommen aber das wars", flüsterte er mir zu.

"Bezwingende Familie? Sagen wir meine Familie ist... sehr kompliziert. Nach dem Tod meines Bruders Henry ist alles anders geworden. Mein Älterer Bruder Klaus war mit Schuld an dem Tod von ihm und Vater hat ihm das nie verziehen. Er hat ihn seid dem noch mehr transaliert, als ohne hin schon.
Nach einem gut gemeintem Versuch unserer Mutter wurde nur noch alles schlimmer. Als dann vor ein paar Jahren unser Ältester Bruder Finn starb, nachdem wir herausgefunden haben, dass wir noch eine Schwester besitzen, die aber unserer Mutter von ihrer Schwester weggenommen wurde, ging alles den Bach runter..."
Ich hörte ihm schweigend zu.

Und ich dachte ich hätte Familienprobleme?!
"Aber noch vor dem Tod von Finn habe ich das schönste und klügste Mädchen getroffen!", verkündete er voller Stolz.
"Meine Davina!"
Es freut mich, dass wenigstens einer von uns einen Hoffnungsschimmer hatte.
"Und wo ist sie, wenn ich fragen darf?"
"Sie ist in Frankreich bei einem Lehrjahr"
"Also bist du auch ganz allein hier in Sheveport?", fragte ich.
"Naja meine Brüder sehen immer wieder nach mir, was nervt, und ich hab ja jetzt dich"
Wir lächelten und an und als wir wieder vor dem Gebäude waren, öffnete er mir Gentleman- like die Tür und wir gingen hinein.

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The lost childWhere stories live. Discover now