~Kapitel 55~

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„Caty? Caty!"
Langsam öffnete ich meine Augen, nur um gleich danach in die wunderschönen Augen von dem Urhybriden zu sehen.
„Klaus..", sagte ich etwas verwirrt, während ich mich langsam aufrichtete. Ich sah mich um.
Elijah, Kol und Liam sahen mich freudig von oben an, wobei Klaus immer noch neben mir kniete. Ich ließ den Blick schweifen und bemerkte dann auch Rebekah und Freya, die bei Mikaels Köper waren, indem mitten im Herz ein Pflock zu sehen war.
Doch kaum das ich mich aufrichtete, sah ich Nate ein paar Meter hinter mir liegen. Kopflos.

Etwa geschockt starrte ich auf die kopflose Leiche von Nate.
„Was ist mit Nate passiert?", fragte ich die anderen. "Naja, Liebes, so sieht das aus, wenn man mich verärgert", antwortete Klaus und lächelte. "Danke"
Ich ging auf ihn zu und schloss ihn in eine lange Umarmung. Nach einigen Augenblicken löste ich mich.
„Euch allen", fügte ich hinzu.
„Das wars dann also?", verkündete Kol fragend, wobei ihn Freya zustimmte.
Nachdem wir die beiden Leichen verbrannten, machten wir uns zurück nach Hause.
Die Mikaelsons beschlossen zur Feier des Tages am Abend ein Essen mit allen zu veranstalten. Noch immer spukten Mikaels letzte Worte durch meinen Kopf:
‚Es war mir eine Freunde, endlich meine Enkelin kennen zu lernen.
Hab ein gutes Leben, Calea'
Bin ich eine Mikaelson?
Das musste ich unbedingt abklären.

Nachdem ich mich den ganzen Nachmittag mit Rebakahs Hilfe für den Abend hübsch machte, stand ich nun vor dem Spiegel. Die Gedanken daran, dass einer der Mikaelsons mein Vater sein könnte, fühlte dich irgendwie komisch an.
Was ist wenn Klaus mein Vater ist? Dann hätte ich meinen Vater geküsst! Oder selbst wenn er es nicht ist, dann hätte ich die ganze Zeit für meinen Onkel geschwärmt. Warte.. hab ich?
Ich glaube mittlerweile kann ich es mir nicht mehr selbst leugnen. Ich hatte ganz offensichtlich Gefühle für Klaus. Egal, klär ich nicht heute. Ich drängte die Gedanken beiseite und beäugte mich zum letzten Mal im Spiegel.
Das schulterfreie, weinrote, knielange Kleid, das oben Pailletten hatte und um den Bauch mit einem Band und einer Schleife verziert war, stand mir wirklich ausgezeichnet. Dazu die hochgesteckten Haare von Rebekah machten den Look perfekt. Etwas wackelig unterwegs mit den hohen Absätzen machte ich mich auf dem Weg mach unten und zum Speisesaal.

Vorsichtig öffnete ich die Doppeltür.
Alle waren schon da, sogar Hayley und Hope. Auch drei andere, ein Mädchen, das sich an Kol kuschelte, Divina also, und zwei Männer, die ich nicht kannte, standen mit den Mikaelsons und meinem Bruder an dem langen Tisch. Ich bin froh zu sehen, dass die Mikaelsons Liam mittlerweile vertrauten. Doch als Klaus den Blick hob und damit meinen kreuzte, fühlte ich mich plötzlich total fehl am Platz. Zu meinem Bedauern richteten jetzt auch noch alle anderen den Blick auf mich, wobei ich wahrscheinlich schon so rot wie das Kleid anlief.

Fast schon in Zeitlupe kam Klaus auf mich zu, der einen schwarzen Anzug trug, welcher ihm wie angegossen stand. Als er bei mir ankam, hörte ich die anderen im Hintergrund wieder miteinander reden, was die Sache etwas angenehmer machte. Kurz sah er mich einmal von oben bis unten an und staunte dann: „Du siehst wirklich bezaubernd aus, Liebes"
Geschmeichelt lächelte ich und erwiderte:
„Du hast aber auch deinen besten Anzug an", worauf Klaus ebenfalls lächelte. Er drehte sich auf meine Seite und winkelte den Arm an.
„Darf ich bitten?"
Grinsend hackte ich mich ein und ließ mich zu meinem Platz führen.

Das Essen war wirklich köstlich und wir haben uns alle amüsiert. Mittlerweile habe ich die beiden Fremden auch etwas kennengelernt, Marcel und Joshua. Am Ende wurde getanzt.
Zuerst habe ich mit Hope getanzt, die wirklich süß ist, bis sie ins Bett musste. Während Hayley mit Elijah, Kol mit Davina und Marcel mit Rebekah tanzten, stand ich bei Liam und Joshua. Nachdem wir noch ein bisschen geratscht haben, verabschiedete sich Joshua von uns.
„Lass und tanzen", forderte ich Liam auf und zog ihn auf die Tanzfläche. Um ehrlich zu sein, Liam war ein miserabler Tänzer.
„Darf ich abklatschen?"
Sofort wurde ich rot, als Klaus neben Liam auftauchte. Dankbar übergab er den Tanz Klaus und setzte sich an den Tisch.
Ich versuchte Klaus nicht in die Augen zu sehen, was zwar sehr unhöflich ist, aber ich wusste nicht was sich sonst tun sollte.
Ich würde mich nur in diesen wunderschönen,
blaugrünen Augen verlieren.

Doch nach einigen Minuten legte er seine Hand unter mein Kind und zwang mich somit sanft in anzusehen.
„Bin ich so ein schlechter Tänzer?"
Er sah etwas bedrückt aus.
„Nein, du bist wirklich wundervoll. Ich meine, du tanzt wirklich wundervoll", verbesserte ich mich schnell, doch das ließ Klaus' schelmisches Grinsen nicht verschwinden. Es war ansteckend, weshalb ich auch grinsen musste.
Den Rest des Tanzes konnten ich nicht aufhören ihm in die Augen zusehen, ganz wie ich es befürchtete.Jede seiner Bewegungen war geschmeidig.Ja, er ist ein wirklich überaus guter Tänzer. Auch bei dem nächsten Lied tanzen wir zusammen. Ich vergaß alles um mich herum, weshalb ich erst als wir den Tanz beendeten, dass wir die letzten Verbliebenen im Raum waren. Nachdem wir den Tanz beendeten, lächelte ich Klaus noch ein letztes Mal an und wollte zum Gehen ansetzen.

Jedoch hielt der Urvampir mich mit einer Hand noch fest und drehte mich zurück
zu ihm, sodass ich mich beiden Händen
gegen seinen Oberkörper fiel.
Und ich bin wieder eine Tomate.
„B-Brauchst du noch etwas?", flüsterte ich stotternd zu ihm hinauf. Oh Gott, ist es hier etwa gerade wärmer geworden?
Doch er schmunzelte nur und beugte sich zu meinem Ohr hinunter.
„Anscheinend brauchst du noch etwas. Das sagt zumindest dein Herzschlag" Oh nein.
Er hat recht. Mein Herzschlag war so hoch, dass man glauben könnte, ich wäre gerade eine Achterbahn mit fünf Loopings gefahren.
Ich wollte etwas erwidern, aber Klaus war mir nun so nah, dass sich unsere Nasen fast berührten. Und er kam langsam immer näher.
Mein Kopf sagte mir ich sollte das nicht tun. Was wenn Mikael die Wahrheit gesagt hat?
Doch mein Herz war da ganz anderer Meinung.
Gut, dass ich noch nie so der Denker gewesen bin.

Mit einem Mal überbrückte ich den Abstand zwischen und und legte meine Lippen auf seine. Ich konnte fühlen, wie er in den Kuss hinein lächelte, was mir zeigte, dass er auch genauso darauf gewartet hat, wie ich.
Automatisch schmiss ich meine Arme um seinen Hals und ich spürte seine Hände an meiner Hüfte. Es war einfach unbeschreiblich. Einfach Perfekt. Nach einer viel zu kurzen Ewigkeit musste wir uns gezwungenermaßen lösen, um Luft zu holen. Sofort musste ich Klaus angrinsen, was er mir gleich tat.
Nach einem letzten kurzen Kuss auf die Backe, drehte ich mich endgültig um, ließ ihn einfach stehen und ging in mein Zimmer.

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The lost childWhere stories live. Discover now