~Kapitel 13~

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Ich öffnete meine Augen und fand mich im gleichen Szenario wieder wie vorhin.
Elijah am Steuer, ich, geschwächt auf dem Beifahrersitz.
Nur diesmal waren meine Arme gefesselt.
"Sind die Seile wirklich nötig?"
"Sie sind zu deinem eigenen Schutz."
Nach einer Weile sagte er: "Gleich sind wir da. Was ist eigentlich da im Wald passiert?"
"Ich...", ich würde von einer Hustattacke unterbrochen, "ich war da, doch...der Mann war schon tot. Plötzlich war Nate d... da und er sagte irgendwas von Werwolfgift ... und ... Klaus' Blut und ... dann war alles ... schwarz..." Als ich auf meine Jacke hustete, sah ich wieder Blut.

Elijah sah einmal kurz rüber und sein Blick fiel sofort auf das Blut.
Schockiert schaute er wieder auf die Straße.
Ich merkte, wie kraftlos ich war.
Ich fühlte mich so hilflos. Je mehr Zeit verging, desto schwerer wurden meine Augenlider.
Wach bleiben!! Bleib wach!!
Du hast schon schlimmeres durchgestanden. Es nur ein bisschen... Werwolfgift...
Plötzlich blieben wir ruckartig stehen.
"Was ist los?", fragte ich im halb Schlaf und in meinem Sitz versunken.
"Stau..", wütend schlug mein Fahrer auf das Lenkrad. Nach einem kurzen Blick zu mir, stieg er aus, ging einmal um das Auto und machte die Beifahrertür auf.

"Was... machst du?"
"Du musst jetzt so schnell wie möglich zu Klaus! Und es ist nicht mehr so weit..."
Vorsichtig legte Elijah meine Arme über seine Schultern und nahm mich huckepack.
"Deine Aufgabe ist jetzt, die Augen auf zu lassen!"
Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter und genoss den mit entgegen kommenden Wind.
Er ließ mich kurz vergessen, was alles in den letzten Tagen passiert ist.
Was in den letzten Jahren passiert ist.
Einmal kurz alles Ausschalten.

"Elijah! Was ist passiert?", fragte Klaus und rannte in Richtung Eingang.
"Sie..." Auf einmal lief er gegen etwas. Ich konnte aber nichts sehen.
"Sag Freya, sie soll sie herein bitten. Und beeil dich!"
Mit Vampirspeed rannte Klaus wieder rein. Während Klaus' Abwesenheit ließ Elijah mich langsam runter. Seine linke Hand legte er in meine Kniebeuge, die Rechte an meinem Rücken.
Als Klaus wieder kam, war er in Begleitung von jemandem, die ich aber nicht erkennen konnte.

"Komme rein"
Schnell trug mich Elijah in das Haus.
Er ging eine Treppe hinauf und auf einmal befand ich mich in einem Bett.
"Was ist passiert?", fragte Klaus erneut.
"Ich erkläre dir später alles, jetzt musst du ihr erstmal dein Blut geben. Sie wurde von einem Werwolf gebissen"
Ich konnte noch sehen, wie schockiert Klaus mich ansah und sich in die Hand biss, während er zum Bett ging. Dann schloss ich meine Augen und fiel in einen tiefen Schlaf.

"Daddy? Wer ist das?"
Ein kleines Mädchen stand in der Zimmertür und zeigte auf Cate.
"Das ist eine Freundin von uns", antwortete Klaus, während er Cateline sein Blut gab.
"Und warum liegt sie in Onkel Elijahs Bett?"
"Sie ist krank. Weißt du was? Musst du nicht noch ein paar Zaubersprüche mit Tante Freya üben, Hope?"
Widerwillig ging sie mit Freya aus dem Zimmer.
Klaus sah den beiden lächelnd hinter, doch dann meldete sich sein Bruder zu Wort: "Niklaus?"

Klaus wendete seinen Blick zu Elijah.
"Ja, Bruder"
Elijah ging zum Bett, nahm ein Tuch und wischte den Schweiß von Catelines Stirn.
Jetzt merkte auch Klaus was sein älterer Bruder meint.
Verwirrt geht er ein paar Schritte zum Bett.
"Warum wirkt es nicht?"
"Versuch es nochmal!", antwortete Elijah auf Klaus' Frage.
Sofort kniete sich Klaus vor das Bett und gab dem unruhig schlafendem Mädchen nochmal etwas von seinem Blut.

Beide Männer warteten einige Minuten auf eine Reaktion, aber nichts passierte.
Zornig stand Klaus auf und drehte sich in Richtung Tür.
"Warum funktioniert es nicht? Bist du sicher das es ein Werwolfbiss ist?"
"Sie traf jemanden, der es anscheinend weiß, aber-"
"Ja irgendjemand hat es ihr gesagt.."
Elijah zog vorsichtig die Jacke aus und zum Vorschein kam ein sich ausgebreiteter Werwolfbiss.
Aus Wut schlug Klaus gegen die Wand.

"Bruder... sie ist stark. Sie wird es aushalten, bis wir eine Lösung gefunden haben"
Klaus lehnte sich mit dem Rücken an die Wand und sank auf den Boden.
"Hoffen wir es.."
"Hoffen wir was?"
Kol stand in der Tür. Sein Blick schweifte von Klaus am Boden zu Elijah, der an der Bettkante stand.
Als er Cate im Bett liegen sah ging er sofort schockiert zu ihr und setzte sich an die hintere Ecke des Bettes.
"Okey... was ist passiert?"

Elijah erzählte ihnen alles was er wusste.
Von dem Angriff, dem Raststellen
Vorfall und Nate.
"Dieser 'Nate' ist tot.", sagte Klaus knapp, der sich mittlerweile wieder aufgerafft hat.
"Wie gestalte ich nur die Folter?", dachte er laut.
"Wir könnten ja Dart auf ihn spielen. Der Gewinner hat das Vergnügen ihn nach einer gründlichen Folter töten zu dürfen!", meldete sich Kol.
"Abgemacht"

"Wenn ihr nicht leise seid, kann ich mich nicht konzentrieren und das kostet uns Zeit!", fauchte Freya ihre Geschwister an.
"Kol, du könntest dich nützlich machen und frische Tücher holen"
"Warum ich?"
"Weil Klaus mir helfen muss und Elijah sich um Hope kümmert!"
Nach einem genervten Schnauben und einen kurzen Blick auf die voller Qualen träumende Verletzte verließ er das Zimmer.
"Du weißt was zu tun ist?"
Klaus nickte.
Freya klappte das dicke Buch ihrer Mutter auf dem Boden auf und blätterte suchend nach deinem geeigneten Hexenspruch.

Klaus setzte sich auf's Bett, wo vorhin noch Kol saß und griff nach Catelines Hand.
Er gab ein kurzes " ah " von sich.
"Was ist denn schon wieder?", beklagt sich Freya.
Jetzt kam Kol ins Zimmer mit 4 Tüchern in der Hand.
"Warum habt ihr nicht angefangen?? Egal wie stark sie ist, das hält sie nicht ewig aus!"
Er setzte sich auf die andere Seite von
Cateline und tupfte mit einem der Tücher den
Schweiß weg.

Während Freya weiter suchte, versuchte es Klaus wieder. Jetzt berührte er ihren Arm, aber wieder musste er loslassen.
Kol sah ihn verwirrt an. Ohne zu zögern und den Blick von Klaus zu wenden, fasste er ihre andere Hand.
"Was... zum"
Auch Kol musste seinen Griff sofort lösen.
Klaus erwiderte Kols verwirrten Blick. Doch plötzlich ging Klaus ein Licht auf, was Kol bemerkte:" Was ist? Was ist los  Bruder?"
Klaus drehte sich zu Freya um.
"Schwester, du kannst aufhören."

Kol hatte währenddessen wieder angefangen den Schweiß weg zuwischen.
"Bitte WAS?"
Jetzt schaut auch Freya vom Boden verwirrt zu Klaus herauf.
"Sie ist kein Vampir...", er stand auf und suchte nach einem Buch. Als er es gefunden hat, ging er vor Freya auf die Knie und legte das Buch vor sie.
"Sie ist kein Vampir... sie ist eine Häretikerin!"

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The lost childWhere stories live. Discover now