~Kapitel 56~

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Schnell huschte ich in mein Zimmer. Ich konnte es nicht glauben. Ich habe Klaus geküsst. Aber noch viel besser. Er mich auch.
Ich konnte mein Grinsen gar nicht mehr ablegen, als ich mir das Kleid abstreifte und es vorsichtig über einen Stuhl legte. In diesem einem kleinen Moment war ich glücklich, ich hab mich um nichts gesorgt und es war wunderschön. Diesen Abend werde ich nie vergessen, sagte ich zu mir selbst, als ich ins Bett hüpfte und mit einem Lächeln einschlief.

Und da stand ich jetzt vor Elijahs Zimmer.
Heute habe ich mir vorgenommen, mit jemanden über das, was Mikael sagte, zu reden. Und wer hört schon besser zu als Elijah, außerdem hatten wir noch was zu besprechen.
Also klopfte ich. Mach einem kurzen ‚Herein' öffnete ich die Tür und trat ein. Elijah stand vor dem Spiegel am anderen Ende des Zimmers und richtete soeben seine Krawatte.
Als er mich im Spiegel sah, drehte er sich zu mir um und lächelte mich an.
Leise schloss ich die Tür hinter mir.
„Was verschafft mir die Ehre, Cate?", fragte er freundlich wie immer.
"Ich muss mit dir reden"
Schnurstracks ging ich an ihm vorbei und setzte mich auf das kleine Sofa hinter ihm.
"Wenn es um Klaus geht, dann-"
"Was?", unterbrach ich ihn auffällig.
"Naja, du und Klaus seid euch ja sehr nahe und da dachte ich-"

"Nein, nein, nein! Elijah, bitte! Ich bin nicht hier um mit dir über Klaus zu reden", unterbrach ich ihn erneut und stand ruckartig auf. Auch wenn ich mit jemandem, am besten ihm selbst, darüber reden sollte, wenn das hier geklärt ist.
"Okay, wobei kann ich dir dann behilflich sein?", fragte er "Es geht um Mikael"
Jetzt wurde auch Elijah ernst.
"Bevor ihr ihn.. naja getötet habt, waren wir wieder in dieser Zwischenwelt. Und kurz bevor er gestorben ist, hat er etwas gesagt, das mir nicht mehr aus dem Kopf geht"

Nervös setzte ich mich wieder hin.
Warum ist es irgendwie so schwer das zu sagen? Elijah kam zu mir und setzte sich neben mich. Ich drehte mich zu ihm.
Zwar war er aufmerksam und ruhig, aber in seinem Augen konnte ich erkennen, wie neugierig und gespannt er war.
„Er hat mir sozusagen gesagt, wer mein
Vater ist"
„Das ist doch gut, oder? Das wolltest du doch schon so lange wissen. Auch wenn Mikael nicht zu trauen war, gelogen hat er nie"

Super, das machte die Sache nicht besser.
„Ja, wollte ich, aber nein, macht es nicht besser, denn das wäre komisch und ungewohnt und schmeißt alles um und dann hätte ich meinen Onkel oder sogar Vater geküsst und das ist ja mal ein absolutes No-Go und..", faselte ich einfach alles los, was mir durch den Kopf ging.
„Ganz ruhig. Tief durchatmen"
Ich sah ihn wieder an und machte was er sagte.
„Und jetzt noch mal ganz in Ruhe", er lächelte mich zumutend an. Erneut holte ich tief Luft und sprach dann meine Befürchtung aus:
„Er sagte, ich sei eine Mikaelson"

Elijahs Gesichtsausdruck beschreibt so ungefähr meine Gefühle im Moment.
Er öffnete den Mund, sagte aber nichts.
Jetzt musste auch er erstmal tief durchatmen.
„Hat er gesagt, wer genau dein Vater ist"
„Nein, er sagte nur ich seine Enkelin, Calea"
Doch auf einmal wandte Elijah seinem
Blick zu mir.
„Calea?", fragte er und stand auf
"Ja, er meinte, dass wäre mein Name, also der Name, den mir meine Eltern gegeben haben"
Ohne etwa zu erwidern, ging er in das Nebenzimmer. Nach wenigen Minuten kam er zurück und setzte sich wieder neben mich.
Er reichte mir ein Foto. Darauf war ganz klar Elijah zu erkennen, nur aus einer anderen Zeit.
Neben ihm war eine wunderschöne, gut gebräunte junge Frau, die zu ihm hinauf lächelte. "Ihr seht glücklich aus"
„Das waren wir"
Man hörte richtig den Schmerz in Elijahs Stimme heraus.

„Was ist mir ihr passiert", fragte ich kleinlaut, ich wollte ihm eigentlich nicht zu nahe treten.
„Sie hat sich umgebracht"
Schockiert sah ich auf. Doch er sah mich nur an, als würde eine Wand seine wahren Gefühle zurückhalten.
„Dachte ich zumindest"
Jetzt zwar ich verwirrt.
„Dachte ich bis du mir sagtest, es sein anders. Bis zu sagtest, sie starb, da sie einen zu großen Zauber ausübte" Oh Gott.
„Bis du mir sagtest, deine Mutter wäre daran gestorben"

Ich merkte, wie sich langsam Tränen in meinen Augen sammelten. Ich blickte erneut auf das Bild und erkannte ein wenig Ähnlichkeit mit mir selbst. Die Augen, das Lächeln.
„Dann waren Celeste und du.."
Er nickte. Ein Träne rollte meine Wange hinunter. Aber ich war nicht traurig, im Gegenteil. Ich war glücklich.
„Das heißt, dass du wahrscheinlich..."
"Wie es scheint", antwortete er und auch bei ihm konnte ich jetzt glasige Augen erkennen.
Ich wischte die Tränen weg.
"Wir müssen sicher gehen. Und es den anderen sagen", kündigte ich an und Elijah stimmte
mir zu. Schnell hatten sich alle versammelt.
"Es ist noch so früh, warum sollten wir um den hier treffen?", jammerte Kol, bekam aber als Antwort nur einen Schlag auf die Schulter von Davina. Sie gefällt mir.
"Kol, es ist fast zwölf Uhr", gab Rebekah von sich, worauf Kol nur ein 'sag ich doch' von sich gab. Nachdem der jüngste Urvampir zuende gejammert hatte, fing ich an zu erzählen.

"Bitte was?", kam es von Liam er mich geschockt ansah.
"Es macht Sinn, wenn man darüber nachdenkt. Ich meine, wenn Celeste meine Mutter ist-"
"Celeste ist deine Mutter?!", kam es diesmal von Rebekah. Oh stimmt, da hab ich was vergessen zu erzählen...
"Ja ist sie und außerdem hat Nate bei dem Zauber, den wir gegen Mikael ausführen wollten, die Fläschchen ausgetauscht. Somit hat der Zauber nicht direkt gewirkt. Also zwar sind wir beide gestorben, aber wenn Elijah wirklich mein Vater ist, bin ich auch sozusagen ein Urvampir und somit nur mit Weißeiche klein zu kriegen"

"Außerdem bist du nicht manipulierbar, wie Nik und ich festgestellt haben", erläuterte Kol, worauf Klaus bei der Erinnerung, wie ich sie fertig gemacht habe, nur die Augen verdrehte.
"Gibt es vielleicht einen Zauber, der verborgene Erinnerungen zurückbringen kann?", fragte Elijah Freya.
"Falls welche vorhanden sind, dann ja.
Da kenne ich einen. Davina, würdest du
mir helfen?"
Das junge Mädchen nickte und folgte Freya.

"Also auch ne Mikaelson?", brach Kol amüsiert die Stille, vorauf er nur ein Augenrollen bekam.
Schnell hatten die Hexen alles aufgebaut.
Freya erklärte, dass während Elijah und ich und in dem am Boden gemalten Kreis die Hände reichen sollten, würden Freya und Davina den Zauber sprechen. Erklärt, getan.
Etwas verkorkst lächelte ich Elijah an, sobald ich meine Hände in seine mir entgegen gestreckten legte.
Sogleich fingen die beiden Hexen an zu zaubern, während ich gespannt auf das Ergebnis wartete.

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The lost childWhere stories live. Discover now