~Kapitel 51~

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"Ich werde dich jetzt von diesem Ast befreien, und du wirst leise weiter zuhören"
Ich nickte und keine Sekunde später war ich von der hölzernen Last befreit. Stimmt. Ich bin ein Vampir. Also keine Manipulation hier, aus welchem Grund auch immer. Jedoch wollte ich meine Deckung noch nicht aufgeben, weshalb ich tat, was man mir sagte. Da Mikael aufgestanden war, tat ich es ihm gleich. Doch er war nicht verletzt, ich dachte wir wäre verbunden?
"Tja, dann ist ja gut, dass alles was dir widerfährt Mikael nicht passiert, aber alles was Mikael passiert, auch dich trifft", klärt mich Nate auf.
"Bis auf -", führte Nate weiter, aber stoppte sich selbst durch einen bösen Blick von Mikael.

Wieder fixierte der Urvater mich mit seinen Augen und befahl: "Jetzt wirst du zu Nate gehen und alles tun was er sagt"
Widerwillig ging ich zu ihm, während mir Mikael folgte, und stellte mich zu Nate, der mich schelmisch ansah.
"So gefällst du mir wirklich besser"
Zornig sah ich ihn an. Zum kotzen.
Als er mich dann angrinste, wusste ich das er meine Gedanken gelesen hat, wendete sich aber ab. Zusammen schritten wir zu einem Tisch, auf dem eine große Schale stand.
Irritiert wartete ich auf Nate's Anweisungen.
Noch irritierter sah ich dabei zu, wie Mikael sich in die Hand schnitt und das dadurch raustretende Blut in die Schale fließen ließ.
Nate fügte ein paar Zutaten dazu, als wäre ein eine Kuchenbackmischung, und sprach währenddessen einen mir unbekannten Zauber. Oh nein. Mikaels Blut und ein Zauber.. das kann nicht gut enden.

Gerade drehte ich mich um, um zu fliehen, jedoch kam mir Mikael zu vor und somit lief ich direkt gegen diesen. Kurz sah er mich irritiert an, merkte dann aber seinen Fehler.
"Und versuch nicht wegzulaufen, Kleine. Wir brauchen dich noch", wollte mich Mikael manipulieren. Okay, einfach so lange wie möglich mitspielen. Ich ging zurück zu Nate, der dabei war, sein Gepansche in ein Glas zu füllen, welches er mir reichte. Ich nahm es an, wusste aber nicht was ich tun sollte, auch wenn ich eine schlimme Befürchtung hatte.
Nachdem er mir auftrug, diese Suppe zu trinken, führte ich es langsam zu meinem Mund, stoppte aber bei der Hälfte.

"Wofür ist das?", fragte ich.
Mikael stellte sich neben mich und erklärte:
"Zwar wandle ich auf dieser Erde, bin jedoch ziemlich verwundbar, da ich nicht wirklich hier bin, sondern nur durch deine Hilfe. Mit diesem Zauber werden wir die Sache regeln. Ich binde mich sozusagen wieder an die wahre Welt, während du... naja, meinen alten Platz einnimmst"
Schockiert sah ich ihn an. Das kann er unmöglich ernst meinen.. ich meine ist das überhaupt möglich.
"Natürlich, sonst würden wir es ja nicht machen", mischte Nate sich ein, wobei ich mich zu ihm umdrehte und in sein überhebliches Grinsen sehen musste. Würg!

Doch keine Sekunde später drehte mich Mikael rücksichtslos zu ihm um.
"Ist ja auch egal. Trink einfach und wir können die Sache hinter uns bringen"
Doch ich ließ als Reaktion nur das Glas fallen, worauf die beiden erst genervt, danach jedoch irritiert wirkten.
"Nicht mit mir", meinte ich standhaft und diesmal konnte überheblich in zwei fassungslose Gesichter sehen. Mit einer kleinen Handbewegung schaltete ich Nate aus und widmete mich Mikael. Doch plötzlich wurde aus Mikaels fassungsloser Miene ein stolzes Grinsen. Okay, damit hab ich nicht gerechnet.
"Du hast es seither so weit gebracht.
Deine Mutter wäre sto-" "Red nicht von meiner Mutter!", brüllte ich ihn an.
"Warum denn nicht, Calea?"
"Hör auf mich so zu nennen! Mein Name ist nicht Calea. Ich heiße Cateline!"
"Aber so haben dich deine Eltern nicht genannt"
Zornig ging ich auf ihn zu.
Langsam treibt er es zu weit.

"Meine Eltern haben mich verlassen, sie haben mich verlassen und dann musste ich alleine in der Welt klar kommen. Von da an waren sie nicht mehr meine Eltern!"
"Du weißt es nicht" Er lachte.
Wie konnte er jetzt in so einer angespannten Situation lachen? Er umrundete mich einmal, jedoch ließ ich ihn keinen Augenblick aus den Augen.
"Was weiß ich nicht?", zischte ich heraus.
Wie ich es hasse mit ihm verbunden zu sein, und ihm somit die Kehle nicht herausreißen zu können!

"Deine Eltern haben dich nicht verlassen.
Sie wurden gewissermaßen gezwungen.
Du bist ein äußerst besonderes Kind, Liebes.
Du bist nicht einfach so auf die Welt gekommen. Ein Zauber brachte dich auf die Welt" Er blieb erneut vor mir stehen und sah mir direkt in die Augen.
"Hör auf zu lügen, es gibt keinen Zauber der-"
"Das sagten sie alle", unterbrach er mich,
"Weshalb auch niemand Verdacht schöpfte.
Wer würde schon die Geschichte von einer Hexe und einem Vampir glauben, die ein Kind gekommen konnten"
Also war mein Vater schon vor meiner Geburt ein Vampir. Aber wie ist das alles möglich?

"Da deine Mutter so unglaublich stark war, konnte sie den Zauber ausführen, aber jedoch nicht, ohne dass sie dafür büßte. Denn wer gegen die Gesetze der Natur verstößt, hatte mit Folgen zu rechnen. Während alle glaubten, Celeste hätte sich wegen Niklaus umgebracht, so wurde sie insgeheim von der Natur umgebracht, um sie somit zu bestrafen, dich erschaffen zu haben. Deinem Vater wurden alle Erinnerungen an dich gelöscht und du hast einen Fluch auf gedonnert bekommen, von dem solltest du ja wissen"

Was soll ich dazu sagen?
Ich trat einige Schritte zurück.
"Woher weiß ich, dass du nicht lügst?"
"Wenn du willst zeig ich dir alle meine Erinnerungen. Aber Celeste war magisch mit Ester in Kontakt und die beiden redeten viel.
Und wenn meine Frau davon wusste, erfuhr ich es früher oder später auch"
"Und wer ist dann mein Vater?", fragte
ich brüchig. Als wäre es nicht schon schlimm genug alles über sich aus dem Munde des Feines zu hören, nein er hatte sogar noch Freunde daran, mich mit den Informationen zu quälen. Er überbrückte den restlichen Abstand erneut, wodurch nur noch einen Meter entfernt war. Grinsend fing er an: "Dein Vater ist niemand anderes als-"
Doch weiter kam er nicht denn plötzlich kippte er um. Hinter ihm kamen Freya und Elijah zum Vorschein. Während Freya sich zu Mikael herunterbeugte, kam Elijah auf mich zu.
Er wollte noch näher, aber ich hielt ihn auf, als ich zurück trat.

"Er wollte gerade sagen, wer mein Vater ist", rechtfertigte ich mich.
"Cateline, sieh dich doch um! Du musst hier weg"
Ich machte was er sagte und sah wie die Urvampire mit den Wachen der Lichtung kämpften. Die hab ich ja überhaupt nicht bemerkt. Widerwillig nickte ich, auch wenn ich heil froh war, sie zu sehen, und blitzschnell verschwanden wir von der Lichtung, wobei wir Mikaels bewusstlosen Körper mitnahmen.

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The lost childWo Geschichten leben. Entdecke jetzt