~Kapitel 44~

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„Ich darf also einfach die Verwandlung nicht abschließen, dann kommt er nicht zurück und alles wird so sein, wie es früher war, richtig?",
fragte ich glücklich.
Es ist ganz einfach: Kein Blut, keine Verwandlung. Keine Verwandlung, kein Mikael. Kein Mikael, kein Blutbad.
„Du wirst sterben, also endgültig, wenn du kein Menschenblut trinkst!"
„Na und? Ich hab schon viel zu viel schlimmes getan und wenn ich mit meinem Tod die Menschheit oder Vampirheit oder wen auch immer retten kann, tue ich es auch!", schrie ich Liam fast schon entgegen.

„Also ist es dir egal? Schön! Und was ist mit den Menschen, die dich lieben? Glaubst du denen ist es egal?", brüllte er zurück.
Wie sind wir nur hierzu gekommen?
„Welche Menschen? Alle die ich liebte sind tot! Ich hab sie umgebracht!"
„Und was ist mit dem Mikaelsons? Glaubst du, du bedeutest ihnen nichts?", erwiderte er energisch und kam auf mich zu.
„Ich mache das für sie! Wenn ich nicht sterbe, werden sie es tun! Sie haben Mikael zwar schon einmal überlebt, aber wer sagt mir, dass sie es wieder können?"

Auch ich kam ihm entgegen, wodurch uns nur noch wenige Meter trennten.
Die Umgebung wurde langsam erhellt.
Der Boden war voll von spießenden Blumen, die Bäumen strahlten in einem hellen Grün.
„Und was ist mit mir? Denkst du, mir ist es egal, wenn du stirbst? Egal, dich wieder zu verlieren? Egal, dass...",
Liam unterbrach seine Anklage mit einem kurzen Schrei, während er sich die Hände hinter den Kopf schlug und sich mit dem Rücken zu mir entfernte.

Verwirrt stand ich da. Hab ich was verpasst.
Dann nahm er seine Hände wieder runter, atmete tief durch drehte mich erneut zu mir.
„Was meinst du damit?", fragte ich etwas nervös und verwirrt.
Doch er antwortete nicht. „Liam?"
Er schaute nur bedrückt auf den Boden.
Ich näherte mich ihm langsam und fragte erneut: „ Liam? Was ist los?"
Jetzt war ich bei ihm angekommen.
„Bitte sag mir was du damit meinst, Liam", flehte ich den Hybriden schon beinahe an.
„Schon als ich dich das erste Mal gesehen habe, habe ich dich ins Herz geschlossen.
Und wenn ich dich jetzt so ansehen.. was soll ich sagen? Du bist wunderschön, tough und einzigartig.. Sie wäre stolz auf dich.. so wie ich es bin"

Währenddessen er redete, griff er nach meinen Händen und sah mich mit einem Funkeln in den Augen an.
Langsam verstand ich was er meinte, aber das Bild war noch sehr unklar.
„Sie?", hackte ich nach.
Mein Blick fiel auf unsere Hände, doch als er antwortete erhob ich meinen Blick erneut und sah zu ihm auf.

"Unsere Mutter...für sie warst du immer etwas ganz besonderes"
Warte... WAS??
"UNSERE Mutter?"
Ich wollte mich aus seinem Griff lösen aber er ließ mich nicht.
"Ja, unsere Carry-Bär", wie auch ihm stiegen mir Tränen in die Augen.
"Du bist meine Schwester und ich bin dein Bruder", lächelte er mir entgegen.
"Das.. ist nicht möglich... i-ich habe dich getötet, du bist vor mir gestorben"
Ich ließ den Tränen freien Lauf.
Das war einfach nicht möglich.
"nein, ich hatte Vampirblut, genauer Doppelgänger-Vampirblut, in meinem Kreislauf. Du hast mich nicht getötet, du hast mich verwandelt"

Kaum das ich mich versah hab ich ihn auch schon in eine Umarmung gezogen.
"Ich dachte- ich hab.."
"Schon gut... ich bin ja da"
Er legte seine Hand auf meinen Rücken und strich darüber. Nach ein paar Augenblicken löste ich mich von ihm und wischte mir die restlichen Tränen weg.
"Es tut mir so, so unendlich leid, Liam", entschuldigte ich mich.
"Zuerst war ich ziemlich verwirrt, aber im Laufe hab ich es verstanden"
Er sah lächelnd zu mir herab.
"Ich hab nie aufgehört dich zu suchen"
Ich konnte mich ein Lächeln nicht verkneifen und ich umarmte ihn erneut.

"Deswegen also die Flucht, die Kette und das Eisenkraut", nuschelte ich in seine Schulter.
"Ja, aber auch wie ich es gesagt habe: keiner verdient so behandelt zu werden.."
Erst jetzt realisierte ich, was er noch gesagt hatte: "Warte... du hattest Doppelgängerblut in deinem..."
Ich sah ihn schelmisch und ein bisschen verwirrt an.
"Du und Katherine?"
Verlegen ließ er mich los und schaute zu Boden.
"Was soll ich sagen.. keiner konnte ihr widerstehen. Selbst unsere Mutter war von ihr begeistert, nur mein Vater nicht..."
"Warte. Wir haben ja logischer Weise die gleiche Mutter, aber einen anderen Vater?
Wie sind Halbgeschwister?"
„Ja, genau"
„Und dein Vater war ein Werwolf, weshalb.."
„Weshalb ich ein Hybrid werden konnte, ja", beendete er meinen Satz.

„U-Und wer ist unsere Mutter?"
Berückt sah er auf den Boden.
„War.."
„Sie ist also tot? Naja, okay ist ja eigentlich auch ein paar Jahre her"
„Sie ist... kurz nach deiner Geburt gestorben"
„Oh.. okay"
Ich atmete einmal tief durch.
Mittlerweile war die Sonne schon aufgegangen.
„Also wer war sie?"

„Sie war eine, wenn nicht sogar die bekannteste und stärkste Hexe des ganzen French-quarters. Jeder hatte Respekt vor ihr und ihren Kräften. Deswegen bist du auch noch besonderer, noch stärker.
Du kommst nach ihr, du hast ihre Kräfte, ihre Stärke und das Talent sich in Schwierigkeiten zu bringen", er lachte kurz etwas in sich hinein.
Ich stimmte mit ein.
Ja, das stimmt wohl.
„Und wie hieß sie?"
Gerade wollte Liam antworten, doch da ragte  einmal einmal ein dicker Ast durch seinen Oberkörper. Bewusstlos ging er zu Boden.
Keine Sekunde später wurde ich an meinem Hals gegen den nächst besten Baum gedrückt.
„Was habt ihr mit dem Grab gema...C-Cateline?"

Vollkommen verwirrt sah mich der Urhyrid an.
Noch immer verwirrten wir in der für mich mehr unbequemen Position, weshalb ich Klaus darauf aufmerksam machte.
Sofort ließ er mich los und starrte mich noch immer mit offenem Mund an.
Wow, der großen Urhyrid mal so zu sehen ist echt schon fast seltsam.
„Du..Du lebst?"
„Ja, ich..", doch Klaus unterbrach mich, als er mich in eine Umarmung zog.
Okay, das hätte ich ihm nicht zugetraut, doch ich erwiderte die Umarmung.
„Als wir dich tot auf dem Boden fanden, dachten wir, wir hätten dich für immer verloren!! Wie ist das möglich?"
Mittlerweile hatten wir uns gelöst.

"Noch bevor ihr gekommen seid, habe ich Eisenkraut getrunken. Doch da war noch durch einen Zauber verstecktes Blut von einem der Vampire dabei. Das heißt ich bin zwar gestorben, aber.."
"bist in der Verwandlung", beendete der Urvampire meinen Satz, worauf ich zustimmend nickte.
"Das heißt du musst nur Menschenblut trinken und alles ist wie vorher?
Aber warum bist du den überhaupt kein Häretiker mehr? Und wer ist der da?"
Abwertend zeigte Klaus auf Liam.
"Erstens: nein, leider ist das nicht so leicht.
Zweitens: lange Geschichte, erzähl ich wenn wir zurück sind und drittens: er ist einer der Vampire die mich entführt haben, aber-"

Doch weiter kam ich auch nicht, den da nahm Klaus auch schon den nächstbesten Ast vom Boden und marschierte auf Liam zu.
Schnell stellte ich mich daneben.
"Nein! Tu das nicht, bitte! Er.."
"Er was?", hackte Klaus nach.
Sollte ich es sagen? Naja, es gibt grad wichtigeres.

"Egal, es gibt wichtigeres! Wir müssen schnell nach Hause"
Kaum habe ich den Satz beendet, schmunzelte Klaus mich an.
Nach Hause? Ist das mein Zuhause?
"Also wir müssen in das Anwesen", korrigierte ich mich schnell.
Kaum das ich mich versah, waren wir auch schon in Vampirgeschwindigkeit auf dem Weg.
Liam! Der wird es schaffen. Er stirbt ja daran nicht, außerdem ist es vielleicht einfacher, wenn er jetzt erstmal nicht dabei ist, wenn ich den Mikaelsons die ganze Geschichte erkläre.
Außerdem hab ich das Armband, damit finde ich ihn!

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The lost childHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin