~Kapitel 46~

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Jetzt musste ich aber sicher wie eine Tomate aussehen.
"Alles in Ordnung", fragte Klaus besorgt, hielt mich an den Unterarmen, falls ich nochmal umkippen würde.
„Klar, bin nur gestolpert", lächelte ich zurück und stellte mich selbstständig hin.
Man ist das peinlich!! Warum immer ich?
„Ohne das du gegangen bist? Einfach so im stehen?"
Ein Lächeln verließ seine wunderschönen Lippen.. warte was? Was rede ich da??
„Ähm ja, sieht so aus"
„Aber zurück zum Thema: ich habe meine Entscheidung getroffen und daran wird keiner etwas ändern können", stellte er klar und verringerte den Abstand zwischen uns noch weiter.

Sofort wurde mir etwas wärmer.
Er öffnete den Mund und wollte etwas sagen, doch schlagartig fing er an zu grinsen und meinte dann: „Hast du Angst vor mir, Liebes?
Oder bist du einfach nur nervös.. wegen der Entscheidung meine ich. Denn dein beschleunigter Herzschlag ist soeben um einiges gestiegen"
Oh Mist.
„Also, was wolltest du ursprünglich sagen?", lenkte ich ab, was für ihn wohl wieder ein Anlass zum Grinsen war.
„Also wie sagte, keiner kann mich umstimmen"
Elegant holte er ein kleines Fläschchen mit einer dunkelroten Flüssigkeit heraus.
Ohhh Mist.

„Ich will nicht noch mal jemanden verlieren, nur weil eine Hexe einen kleinen Zauber gesprochen hat, der vielleicht irgendwelche Auswirkungen haben kann.
Ich hab mich für dich entschieden, Liebes"
Schockiert stand ich da.
Mich? Und das obwohl sein Vater zurück kommen könnte?
„Ich.."
„Schon gut. Ich hab mir das lange durch den Kopf gehen lassen, aber meine Entscheidung ist getroffen"

Wieder verringerte er den Abstand und stand jetzt mir fast zu nah, um Atmen zu können.
Aber ich musste einen klaren Kopf bewahren, weshalb ich mich etwas von ihm entfernte.
Er streckte mir das Gläschen mit einem kleinen Lächeln entgegen.
Nachdem ich meinen Blick von ihm auf das Blut sinken ließ, wurde mir mulling zu Mute.
Sollte ich es tun?
Immerhin hat Klaus mir jetzt sogar das Blut gebracht... ich will gar nicht wissen, wie er es besorgt hat.
Ich hob meine Hand und wollte danach greifen.

Nein! Tu ihnen das nicht an!
Schnell zog ich meine Hand zurück.
Irritier sah er mich an.
"Das Blut ist aus dem Krankenhaus, keine Sorge. Aber wenn du willst kann ich auch.."
„Nein! Nein, ich will kein Blut"
„W-Wie meinst für das.. du brauchst Blut um die Verwandlung abzuschließen!", herrschte Klaus mich schon fast an.
„Und wenn ich das nicht will? Seid Monaten durfte ich nichts mehr für mich entscheiden.
Seid Monaten haben alle anderen mein Leben kontrolliert, aber damit ist jetzt Schluss!
Ich entscheide und ich entscheide mich dagegen! So viel schreckliches ist durch mich geschehen, das wird jetzt aufhören!", reagierte ich energisch.

Völlig fassungslos sah Klaus mich an.
„Außerdem will ich euch nicht noch mal durch die Hölle führen, wenn euer Bastard von Vater wieder zurück kommt. Das kann ich euch nicht antuen, das kann ich dir nicht antuen", fügte ich kleinlaut hinzu, woraufhin Klaus' Züge weicher wurden.
Erneut trat er mich heran, sodass wir wieder unseren vorherigen Abstand eingenommen hatten, und meinte: „Liebes, ich bin der Urhyrid. Ich habe meinen Vater schon zweimal gesiegt, warum nicht noch ein drittes Mal, wenn er überhaupt auftaucht. Außerdem bin ich unsterblich, nichts kann mich töten"

Vielleicht hat Klaus recht. Er wird auch nicht ohne Grund der blutrünstigste und psychopathische Mörder aller Zeiten genannt.
Aber meine innere Stimme ließ sich nicht umstimmen. Erneut hielt er das Fläschchen hoch.
„Wie gesagt Klaus: ich habe mich dagegen entschieden"
Auf einmal wurde sein Gesichtsausdruck neutral, fast schon emotionslos.
„Ich verstehe", meinte er monoton und verließ den Raum.
Okay, das war jetzt schon ein bisschen komisch.

Es war schon spät, weshalb ich beschloss, mich schlafen zu legen.
Doch wo? Das hier ist ja nicht mein Bett.
Ich beschloss einen der Mikaelsons zu fragen und trat ebenfalls aus dem Zimmer.
Als ich bei der Treppen angelangt war, sah ich Klaus und Freya im Innenhof, die tuschelten.
Als sie mich bemerkten, hörte sie sofort auf.
Klaus sah mich einmal kurz an, verschwand dann aber sofort in der Nacht.
Freya kam lächelnd auf mich zu.
„Wo ist er hin?", fragte ich sie.
„Er muss noch schnell etwas besorgen. Brauchst du was?"
Nachdem mir ein Zimmer gezeigt wurde, legte ich mich sofort ins Bett und schlief ein.

Mit einem Gähnen wurde ich wach.
Noch immer war alles dunkel.
Wie lang hab ich denn geschlafen?
Ich schaute auf mein Handy, das ich zuvor auf den Nachtisch platziert hatte.
Ich habe nicht mal vier Stunden geschlafen.
Mich wieder umdrehend, hielt mich meine Blase aber ab, weiter zu schlafen, weshalb ich aufstand und zum Bad ging.
Zurück im Zimmer schloss ich leise die Tür.
Morgen ist eh nichts und schlafen kann ich nicht mehr, also kann ich ja auch wachbleiben.
Gemütlich schlenderte zu dem offen
stehenden Fenster.
Diese Atmosphäre in New Orleans ist einfach unbeschreiblich.
Ich sah mich um. Ich musste die ganze Zeit an Klaus Worte denken.
Wenn das jetzt meine letzte Nacht ist, dann sollte ich mich vielleicht wenigstens verabschieden.
Gedacht, getan.
Leise tappte ich ein Zimmer weiter, wo die Terrasse war.

Vorsichtig klopfte ich an die Tür.
Niemand öffnete.
Er wird schlafen, weshalb ich beschloss wieder zurück zu gehen.
Doch auf einmal öffnete sich die Tür und ein oberkörperfreier und verschlafener Klaus
trat in die Tür.
Sofort wurde mir etwas heißer.
Mann, warum passiert das immer??
„Cateline? Was machst du hier? Hast du mal auf die Uhr geschaut?",meinte er verschlafen und rieb sich die Augen.

„Ich.. ehm.. ich wollte..", stotterte ich.
„Komm rein", sagte er nur und ließ mich durch die Tür treten.
Verlegen ging ich an ihm vorbei und blieb in der Mitte des Raumes stehen, während Klaus die Tür schloss und sich zu mir umdrehte.
„Ähm.. ich wollte mich verabschieden.
Wie du weißt hab ich meine Entscheidung getroffen und morgen wird es dann vielleicht zu spät sein und von allen anderen hab ich mich schon verabschiedet, aber von dir noch nicht und das wollte ich aber und..", prasselte es aus mir heraus.

„Okay, okay.. ganz langsam. Du redest ja schneller als Rebekah", unterbrach er mich lächelnd und ging zu seinem Nachtisch. Was er machte konnte ich in der Dunkelheit nicht erkennen. Er schlenderte zurück zu mir und stellte sich mich seinen definierten Bauchmuskel vor mich hin.
Kann er sich bitte ein T-Shirt anziehen?
„Auf jeden Fall wollte ich mich verabschieden, Klaus. Du bist mir echt ans Herz gewachsen und ich.. du bist mir wirklich wichtig", beachte ich kleinlaut heraus.
„Du mir auch, Caty", brachte er ebenso leise heraus, was mir ein kleines Lächeln zauberte.
Nach einer kurzes Pause, trat er etwas näher und nahm meine Hände.
„Und bevor du gehst, würde ich dir noch gern etwas geben, was ich dir schon lange geben wollte"

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The lost childWhere stories live. Discover now