~Kapitel 43~

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Mit einem Atemzug wachte ich auf.
Es war dunkel. Und es müffelte.
Egal wo ich gerade bin, ich will wo anders hin.
Und zwar jetzt.
Ich tastete meinen Aufenthaltsraum ab, nur um festzustellen, dass ich in einer kleinen, engen Truhe war.
Mit voller Kraft schlug ich gegen ein Seite, wodurch diese quer durch die Luft flog und ich frische Luft einatmen konnte.
Schnell kletterte ich heraus. Es war dunkel und Vollmond. Na hoffentlich laufen hier keine Werwölfe rum. Was ist denn hier los?
Als ich wieder auf die Kiste sah, erkannte ich das dies ein Sarg war, doch das war kein Friedhof, sondern eine weite Hügellandschaft.

Der kalte Wind zog mir durch das Haar.
Es war wirklich kalt. Aber kein Wunder!
Ich hatte nur ein dünnes, aber eigentlich ganz schönes schwarzes Kleid an.
Okay, jetzt bin ich wirklich verwirrt, aber naja ich kann jetzt nichts machen.
Meinen Gedanken freien Lauf lassend schlenderte ich den Hügel hinab.
Doch schon nach ein paar Metern bemerkte ich die unangenehmen hohen schwarzen Schuhe.
Gott, wie ich hohe Schuhe hasse!
Schnell zog ich sie aus und ließ sie einfach dort liegen.

Unten am Berg angekommen spürte ich auf einmal ein warmes Kribbeln in der Hand.
Wie auf dem nichts erschien ein kleiner gefalteter Zettel in meiner Hand.
Verwirrt öffnete ich den Zettel:

Was so ein kleiner Unsichtbarkeitszauber mit Blut alles machen kann ~N

Und jetzt kamen wieder die Erinnerungen...
Vor allem eine.. Die, in der Nate fragte, welches Fläschchen mir Liam genau gab.
Jetzt machte es alles einen Sinn.
Nate hat das Eisenkraut präpariert, mit Blut.
Vampirblut.
Und dann hat er.. mich umgebracht.
Das heißt.. Doch plötzlich hörte ich ein Knurren schräg hinter mir.
Wie erstarrt drehte ich mich langsam um, wodurch ein schwarzer Wolf in mein Sichtfeld trat. Ernsthaft jetzt?
Knurrend bewegte er sich etwas nach links, wodurch ich mich parallel nach rechts bewegte.
Er sprang einem Meter auf mich zu.
Ich machte mich breit zum Kampf, doch der Wolf blieb stehen und hörte auf zu Knurren.

Okay... das wird immer komischer.
Das Tier blickte mir mit seinen blau leuchtenden Augen ins Gesicht, als würde es mir etwas nicht glauben. Er näherte sich erneut, worauf ich sofort nach hinten wich.
Jetzt bemerkte ich, das er eine Tasche um sich trug.. komisch.
Ich stand direkt an einem Baum, der mir keine Ausweichmöglichkeit mehr nach hinten gab.
Auf einmal fing der Wolf sich zu verwandeln.
Wie kann er das denn? Werwölfe können ihre Verwandlung nicht unterbrechen während des Vollmondes.
"Cateline?"
Plötzlich stand ein mir bekannter Hybrid vor mir. Und zwar ziemlich nackt...
Sofort drehte ich mich um.
„Liam?! Was zum..? Was machst du hier?"

Ich hörte, wie er den Rucksack öffnete.
„Was ich hier mache? Was machst du hier?"
Das würd ich auch gern wissen.
„Ich.. ich weiß es selber nicht. Ich bin da vorne aufgewacht und ich war in einem Sarg und ich weiß ich...", jetzt wurde es mir wieder klar.
"Ich bin in der Verwandlung! Ich muss Blut trinken! Aber ich kann nicht! Aber... ich.."
Auf einmal spürte ich eine warme Hand auf meiner Schulter. Liam drehte mich um und zog mich zu sich in eine Umarmung.
Ich ließ alles raus, ich konnte einfach nicht mehr. "Lass es einfach raus"
Weinend dachte ich über alles nach, was so passiert ist.

"Alles wird wieder gut, Carry-Bär"
Erschrocken versteifte ich mich und höre auf zu weinen. Ich hab mir nur verhört.
„W-Was hast du gesagt?"
Ich löste schlagartig die Umarmung und stieß ihn von mir weg. Er machte den Mund auf, schloss ihn aber gleich wieder.
„Weißt du in der Nacht, wo wir verschwinden wollten?"
Zögernd nickte ich.
Er machte einen Schritt auf mich zu, dem ich sofort versuchte aus zu weichen, weshalb ich mich an dem Baum vorbeidrückte.
„Ich wollte dir das hier noch geben"
Er zog zwei Armbänder heraus und warf sie mit zu.

Gekonnt fing ich sie auf.
Es war mein Tagenlichtschutz und das Hol-mich-wenn-du-mich-brauchst-Armband.
Wenn meine These stimmt, dann brauchte ich das. Beides.
„Danke", murmelte ich und zog die Armbänder an. Lächelnd nickte er mir zu.
„Und.. und was war der Grund, Liam? Warum wolltest du mir, die du entführt und rum experimentiert hast, helfen?
Sag mir einen triftigen Grund!"
„Ich kann dir sogar zwei nennen..", er grinste kurz, als ich ihn dann aber verwirrt ansah, wurde er wieder ernst. Er setzte ich auf einen umgefallenen Baum und deutete neben sich.
Sollte ich? Doch wenn er mich töten oder mitnehmen wollen würde, hätte er das schon längst getan..richtig?
Schüchtern setzte ich mich neben ihn.

„Unser Plan war es Mikael zurückzuholen", fing er an.
„Mikael...? Mikael! Der Vater von den Orginals?"
Schockiert sah ich ihn an.
Mikael war sozusagen der Urvater der Vampire. Er war mit den Mikaelsons, seinen Kindern, einer der ersten Vampire der Welt.
Er war zwar ein Urvampir, jedoch auch ein Vampirjäger, da er alle Vampire hasste, besonders Klaus. Den Klaus war nicht sein Kind, sondern des eines Werwolfes, was die Werwolfseite erklären würde.
Er trank nur Vampirblut und war eine blutrünstiger Killer, der vor nichts zurückwich.
Letztendlich wurde er von Klaus durch einen Weißeichenpfahl getötet.

Hecktisch stand ich auf.
„Wie wollt ihr das den machen? Oder habt? Ist er zurück? Ist er am Leben? Ich muss die Mikaelsons warnen!", ich wollte sofort losrennen, doch Liam hielt mich zurück.
„Warte! Du musst erst die ganze Geschichte wissen!", meinte er und ich setzte mich widerwillig zurück auf den Baum.

„Wir brauchten einen Zauber, den wir eigentlich ganz schnell hatten. Doch der war nicht das Problem, sondern die Hexe.
Wir brauchte eine so starke Hexe, die diesen Zauber aussprechen könnte, und so eine gibt es nicht mehr.. also fast..", er atmete einmal kurz durch.
„Naja egal. Also dachte wir uns, warum eine starke Hexe holen, wenn wir auch einfach starke Bindungen spannen konnten.
Deshalb haben wir von jedem der Urvampire Blut genommen, und von Finn irgendwas mit seiner Seele und dann brauchten wir aber noch etwas, an dass wir Mikael heften konnten.
Und da du die einzige deiner Art bist und dazu noch sehr stark, dachte wir uns, warum nehmen wir nicht einfach dich?"

Etwas verlegen und beschämt sah er mich an.
Ich konnte nichts sagen.
Ich? Mikael sollte an mich gebunden werden? Und was wäre dann passiert?
Doch in diesem Augenblick sprach der Hybrid schon weiter:
„Deswegen haben wir diesen Fluch von Dir gelöst. Aber dennoch hat es nicht funktioniert, deswegen war uns relativ schnell klar das etwas nicht mit dir stimmt. Du warst wieder ein Mensch"
Man sah ihn an das er es bereute.
„Also verwandelte Nate dich wieder in einen Vampir, damit du wieder ein Häretiker wirst, was du jetzt letztendlich auch wieder bist.
Halt ohne Fluch"
„Und was bedeutet das? Also ich bin wieder ein Häretiker, diesmal ohne Fluch", wiederholte ich ihn, „und was ist mir dem Zauber?"

Obwohl ich die Antwort schon ahnte, hoffte ich inständig, dass ich falsch lag. Denn das wäre der Ende der Mikaelsons somit der ganzen Vampirheit.
„Noch bist du noch kein kompletter Vampir. Du bist noch in der Verwandlungsphase.
Aber wenn diese abgeschlossen ist, sollte dem Zauber nichts im Wege stehen..."

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The lost childWhere stories live. Discover now