~Kapitel 40~

1.4K 52 0
                                    

Schmerzerfüllt kniete ich auf dem Boden vor Nate und schrie mir fast die Seele aus dem Leib. Warum? Ein Wort.
Hirnverbrannter-arroganter-blonder-idiotischer-selbstsüchtiger-Psycho-Killer-Vampir. Nate hatte die großartige Idee, um zu testen ob ich heilen würde, also in Vampirspeed, dass er mein kaputtes Handgelenk so sehr drückt, dass ich kurz glaubte, es würde abfallen.
Aber das war ja nicht genug.
Er schleuderte mich einfach quer übers Dach und, das beste kommt zum Schluss, er musste unbedingt seine Fangzähne in meinen Unterarm schlagen und einen kräftigen Schluck von meinen tollen Blut nehmen, sodass dieser jetzt dieses auf dem Boden verteilte.

Nach ein paar qualvollen Minuten meinte Nate: „Hmmm, wohl nichts"
Tief ein und aus atmend rappelte ich mich auf, während das Blut weiter über meinen Arm auf den Boden tropfte.
„Ich glaube das reicht, Nate. Sie muss ein Mensch sein. Wir brauchen sie immer noch"
Danke, wenigstens einer der meine Wertigkeit hier schätzt. Nach einem kurzen 'Als-ob'-Blick von Nate, schüttelte dieser dem Kopf und wendete sich zu Liam.
Meine Hand auf meine Fangzahnwunde drückend, beobachtete ich das Geschehen.
"Was ist denn jetzt noch? Siehst du nicht wie fertig sie ist?", wendete der Hybrid ein.
"Eine Sache. Eine kleine, schöne Sache"

Mit einem typischen Nate-Grinsen wendete sich dieser zurück zu mir. Das kann ja was werden. Er ging einen Schritt auf mich zu, worauf ich sofort mit einem Schritt nach hinten wich.
Doch diesmal unterbrach Nate unser Ich-geh-weg-Du-gehst-weg-Spielchen, indem er mein kaputtes Handgelenk, das mittlerweile blau geschwollen war, erneut zerquetschte und ich gezwungen zu stoppen, wodurch ich erneut auf die Knie fiel. So ein Psycho!

Er ließ lockerer, aber behielt meine Hand fest im Griff.
"Das beste kommt zum Schluss"
Mit seiner anderen Hand umfasste er meine Kinn und richtete es in seine Richtung.
Bei dem Anblick seines hochnäsigen Grinsens könnte ich kotzen.
Tief sah er mir in die Augen: "Erzähl mal, was ist dein tiefstes Geheimnis"
Aus dem Augenwinkel bemerkte ich, dass auch Liam so unauffällig er konnte, etwas näher trat.
"I-Ich habe.."
Ich kann das nicht sagen, ich habe es nie jemandem erzählt, die etwas dazu gesagt, und es nur verdrängt.
"Na soll, du kannst uns doch vertrauen", warf Nate mit einem schleimigen Grinsen ein.
"Ich habe mei-meinen B-Br-Bruder umgebracht"

Warum habe ich das nur gesagt??
Nates Grinsen verging und ich glaubte, kurz Trauer in seinem Blick zu sehen, was jedoch schnell verging. Er nahm seine Hände von mir und ließ mich einfach am Boden sitzend, während er sich aufrichtete.
Nachdem er bei Liam angekommen ist, nuschelten sie etwas, bis Liam sich mir näherte. Ich richtete mich auf und ließ die Hand von Liam, die er mir reichte, links liegen.
In meinem Zimmer, eigentlich ja meinen Zuhause mittlerweile, zog ich meine Schuhe aus und schleppte mich ins Bad, wo ich vorsichtig meine Wunde reinigte.
Zurück ins Zimmer humpelnd versuchte ich ein Tuch um den immer noch blutenden Biss von dem Psycho zu wickeln.
Erfolglos, so wie alles hier.

"Brauchst du Hilfe?"
Erschrocken schaute ich auf.
Liam stand an der Kante meines Bettes und sah mich fragend an. Total überfordert, was er jetzt wollte, schaute ich ihn, ohne eine Antwort zu geben an. Langsam, fast schon etwas vorsichtig schritt er auf mich zu.
Jetzt trennten uns nur noch wenige Zentimeter. Nachdem der Hybrid bei mir angekommen war, nahm er meine Hand und begutachtete sie.
"Sieht nicht gut aus", meinte er, nahm mit das Tuch aus der Hand und wickelte es um die Wunde, während ich Liam perplex ansah.

"Danke", brachte ich leise heraus und wendete mich dem Bett zu. In meinem Bett bemerkte ich, dass er immer noch an der gleichen Stelle stand.
"Willst du mich auch noch manipulieren, mir die andere Hand brechen vielleicht oder so? Oder mich lieber auch quer durch den Raum werfen?"
"Ich-Ich wollte mich für Nates Verhalten entschuldigen. Das hat niemand verdient, erst recht nicht du, nachdem was wir dir alles angetan haben"

Behutsam setzte er sich auf die Bettkante.
"Und ich.. ich wollte dir einerseits was geben und anderseits etwas anbieten"
Wow, okay, jetzt bin ich völlig verwirrt.
"Warum solltest du das tun?", fragte ich Liam.
"Sagen wir ein Bauchgefühl"
Ruhig wartete ich, obwohl ich innerlich vor Aufregung und Verwirrung hin her gerissen bin. Er reichte mir ein Armband und ein kleines Fläschchen, befühlt mit einer klaren Flüssigkeit.
"Ist das-"
"Eisenkraut, ja", beendete er meinen Satz.
Das hätte ich nun wirklich nicht von ihm gedacht.
"Aber..Ich... Ähm.."
"Schon gut. Keiner sollte so etwas durchmachen", meinte Liam und rutschte etwas näher, "und übrigens tut es mir leid, das mit deinem Bruder"

"Danke. Und auch danke für das Armband", bedankte ich mich bei ihm.
"Es is kein normales Armband. Siehst du den Stein?", er zeigte auf einen Split blauen Stein, der die Silberkette zierte.
"Wenn du auf diesen Stein drückst, leitet mich meine Kette zu dir"
Fast schon entsetzt sah ich ihn an.
"Warum gibst du mir sowas? Erst entführt ihr mich, macht Experimente und sonst was und dann gibst du mir das hier?"
"Ich will dir hier raus helfen"
"Okay, klar. Hier nimm dein Zeug zurück, ich lass mich nicht verarschen"
Ich reichte ihm beides wieder.
„Nein ich meine es erst! Er hat gesagt, wenn es nicht funktioniert dann sollen wir dich umbringen! Du musst hier schnellstens weg!!
Aber trink erstmal."

Er reichte mir erneute das Eisenkraut.
„Wer ist er?"
„Dafür ist keine Zeit, es wird schon wieder langsam hell!"
„Sag mir wer er ist!"
„Bitte! Ich will dich nicht zwingen müssen!"
Laut atmend drückte er mir das Fläschchen in die Hand.
„Nur das das klar ist, ich mach das nicht, weil du es mit gesagt hast", erklärte ich und schüttete mit den Inhalt in den Mund.
Wow, schmeckt gar nicht mal so schlecht.
„Okay, gut und jetzt komm"
Liam sprang förmlich aus dem Bett und zeigte mir, dass ich es ihm gleich tun soll.
Genervt stieg ich langsam aus dem Bett und stellte mich neben ihm.

Zu sterben klingt eigentlich mittlerweile
ganz gut. Er packte meine Hand und wollte gerade los gehen, als ich ihn aufhielt: „Warum hilfst du mir wirklich?"
Auch ohne Übernatürlich zu sein, konnte ich es ihm ablesen, dass da noch mehr war.
„Ich.. Ich bi-"
„Da bist du ja!"
Nate platzte mit schwerem Atmen durch die Tür. Augenblicklich ließ der Hybrid meine Hand los und sah Nate etwas verwirrt an, genauso wie ich.
„Wir haben ein Problem, ein großen Problem!"
„Was ist los?", fragte ich planlos.
Nachdem sich Liam kurz auf dein Gehör konzentrierte, wendete er sich zu mir:
„Sie sind da. Die Mikaelsons, sie sind gekommen"

————————————40———————————

The lost childWhere stories live. Discover now