~Kapitel 15~

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Caty

Alles verschwamm immer mehr. Alles drehte sich immer mehr.
Immer wieder sah ich Ausschnitte, bekannte Ausschnitte.
Ich sah meinen Bruder. Immer wieder war er da und wieder weg.
"Liam? Bist du da?", brachte ich die Worte einzeln raus, während ich auf eine Straßenlaterne zu stolperte. Wieder war keine Spur von Liam zu sehen.
Mein Körper fühlte sich nicht stark und energiereich an, er fühlte sich einfach wie ein schwabbliger Wackelpudding an.
Meine Augenlieder wurde immer schwerer, und der Husten ließ auch nicht nach.
Langsam trottete ich mich gerade noch auf den Füßen haltend zur nächsten Laterne.
Ich wusste nicht wo ich bin, oder wann.
Wo bist du Liam?

Nach einem Zwinkern war ich plötzlich in einem Wald. Die Ästen waren von Schnee bedeckt und auch von den gerade noch herumliegenden Blättern. Auch die Laterne war weit und breit nicht zu sehen.
"Cateline, komm schon! Du bist dran!"
Schnell lief ich mit meinen kleinen, in dicke Winterstiefel gepackten, Füßen los.
Vor mir lief ein kleiner Junge, der aus meiner Sicht gar nicht so klein aussah, aber als ich sagte, dass ich nicht mehr könne, blieb er stehen und stapfte durch den
Schnee auf mich zu.

"Was ist den los, Schwester?"
"Ich kann nicht mehr Liam, du bist einfach zu schnell für mich. Ich kann das nicht."
"Doch du kannst das. Du kannst alles, du musst es nur fest daran glauben."
Er lächelte mir zu, bevor er mich umarmte.
Ich schloss meine Augen und genoss den Moment, meinen Bruder nach dieser Zeit endlich mal wieder in den Armen zu haben, auch wenn er höchstens 7 Jahre alt ist.
Eine Träne kullerte mir die Wange entlang.
"Ich vermisse dich so sehr Liam. Du weißt gar nicht wie sehr!"
Ich löste die Umarmung und blickte in Klaus' lächelndes Gesicht.

Sofort wich ich einen Schritt zurück und merkte wie sich meine Wangen erröteten.
"Was ist passiert?"
"Erzähl ich dir später, aber jetzt müssen wir erst einmal nach Hause", antwortete er und drehte sich auf. Sein Blick ruhte auf mir.
"Schaffst du es?"
"Ja", sagte ich selbstsicher.
Doch kaum fing ich an in seine Richtung zu gehen, verlor ich mein Gleichgewicht und wäre zu Boden gefallen, hätte der Urhybrid mich nicht aufgefangen.
Einen Augenblick später lag ich vor ihm in seinen Armen und lehnte mich an seine Schulter.

"Danke", flüsterte ich.
"Für dich immer, Liebes"
Ich lächelte und auch er setzte ein Lächeln auf.
Aber wir kamen nicht weit, denn plötzlich tauchte eine Frau vor uns auf der Straße auf. Kaum hatte Klaus sie gesehen, sagte er:
"Geh aus dem Weg kleine Hexe"
"Lass sie gehen"
"Ich sagte, Geh. Aus. Dem. Weg!"
"und ich sagte, Lass. Sie. Gehen!!"
Vorsichtig setzte er mich ab, und lehnte mich gegen eine Laterne.
"Du hast dich mit dem falschen angelegt"

Mit Vampirspeed raste er auf die Hexe zu, doch noch bevor er bei ihr angelangte, brachte sie ihn zu Boden.
Doch mit aller Kraft konnte er sich wieder schmerzerfüllt aufrappeln, und ging der jungen Frau an den Hals und hob sie in die Luft.
Ihr ernster Blick veränderte sich nicht.
"Und was jetzt, kleine?"
"Niklaus, wie schön dich wieder zu sehen"
"Maélys, lange her"
Eine andere Frau tauchte mit Abstand hinter Klaus' Rücken auf.

"Lass sie runter, Klaus.", forderte sie.
Ohne Widersprüche setzte der Hybrid sie wieder auf den Boden und entfernte seine Hand von ihrem Hals.
"Wie gehts Piére?", fragte er und setzte sein fieses Grinsen auf.
Die Frau verzog die Mine und ging 2 Schritte auf ihn zu.
Auch er verkürzte den großen Abstand.
Doch plötzlich tauchten drei andere Hexen auf. Alle zielten mit ihren Händen auf den Vampirmischling.
Sofort ging er zu Boden.
Durch eine Drehung von Maélys' Handgelenk, brach Klaus Genick, wodurch er zu Boden ging.
2 der 5 Hexen gingen auf Klaus zu.

Sie nahmen ihn unter den Armen, sagten: "Invisique" und plötzlichen waren sie verschwunden.
Ein Unsichbarkeitszauber!
Die anderen beiden gingen auf mich zu.
" Nein!", versuchte ich mich zu wehren, aber vergeblich.
Nun sagte auch Maélys 'Invisique' und alles um mich würde dunkel.

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The lost childWhere stories live. Discover now