~Kapitel 10~

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ok, mal sehen...
Zwei Pflöcke stecken in den Schuhen, einer am Rücken, jeweils einer unter der meiner gerade angezogenen Lederjacke.
Das sollte reichen.... hoffentlich.
Im Park angelangt, war ich so konsentriert wie noch nie.
Nicht mal bei unserer Matheabschlussprüfung, aber naja, da ging es auch nicht im Leben oder Tod... wohl eher Tod oder Toter.
Als ich noch ein paar Äste auf dem Boden liegen sah, nahm ich diese in die Hand und schlich mich am Rand des Parks entlang.

Ich hörte durch mein Vampirgehör jemanden auf einem Baum sitzen.
Leise sprang ich auf dem Baum und landete unbemerkt darauf.
Ohne zu zögern pflockte ich ihn, nahm seine Leiche und legte sie leise unter dem Baum.
Du wirst jetzt mein Köder, Freundchen!
Ich schlug meine Hand in seinen  leblosen Oberkörper, nachdem ich den Pflock entfernte und ihn kurzzeitig auf die Seite legte. Mit seinem im Herzen verbleibenden Blut, bildete ich einen dunkelroten See um die Leiche, damit die wahrscheinlich hier herumlungernden Vampire durch den Geruch des Blutes zu Leiche gelangen würden. Mein Plan ging auf.

Kaum eine Minute später kamen 2 junge Männer mit Vampirgeschwindigkeit auf die Leiche zu.
"Was zu Hölle?!", sagte der eine und ging in die Hocke um die Leiche von Nahem zu beobachten.
Der andere sag sich ängstlich um.
"Glaubst du der, der das getan hat, kommt wieder?"
"1. Es heißt nicht 'der' sondern 'Die'
2. ich bin erst gar nicht weg gegangen", beantwortete ich seine Frage.
Beide sahen mich perplex und verwirrt an.

"Du bist das Mädchen!", meinte er und richtete sich wieder auf.
"Ja ich bin das Mädchen und du bist
Nummer 2!"
Ich warf einen der beiden Äste mit voller Kraft auf sein Herz.
Wenige Sekunden später ging er wortwörtlich 'herzlos' zu Boden, da sein Herz und der geworfene Ast hinter ihm in einem Baum steckte.
Da haben sie die vielen Jahre Softball spielen wohl gelohnt!
"Ich.. ich wollte das alles gar nicht! Bitte.. ich... ich", ich zögerte. Er sah wirklich ängstlich aus.

Wie aus dem nichts, schoss etwas an mir vorbei und riss ihm das Herz raus.
"Ich wusste schon von Anfang an, dass du nichts taugen würdest.", beklagte sich eine Stimme in der Dunkelheit.
Als der Schatten ein paar Schritte auf mich und somit in das Licht der Straßenlaterne zu ging, erkannte ich einen jungen Mann Mitte 20. Er hatte in der Dunkelheit dunkel scheinendes Haar.
Unter seiner grauen Lederjacke trug er ein schwarzes T-Shirt und dazu eine Jeans. Seine mit Gold überzogene Uhr hatte einen hellblauen Stein als Verschluss, was mich schlussfolgern ließ, dass das sein Tageslichtschutz sein musste.

Er steckte seine linke Hand aus, in der er das herausgerissene Herz hielt, und lies es auf den mit braunen Blättern fallen.
Er trat noch ein paar Schritte ins Laternenlicht. Er sah seine blutverschmierte Hand an, wischte sie an seiner schwarzen Hose ab und beschwerte sich: "Super! Die Reinigung wird echt teuer! Obwohl.. ich manipuliere einfach die Angestellten! Warum bin ich da nicht schon früher darauf gekommen?"
okeyy.. der ist eindeutig ein bisschen Blem- blem!

"Guter Wurf übrigens!", fuhr er an mich gewandt fort.
"Ähm danke?"
"Handball, oder?", fragte er lächelnd.
"Baseball"
"Ah cool, habe ich mit meinem Vater früher auch gespielt bis ich ihm mit 14 dann die Kehle aufgeschnitten habe", er lächelte stolz.
Jap! Eindeutig ein Irrer Psychopath!
"Lass uns ein Spiel spielen. Du darfst mich etwas fragen und ich dich im Gegenzug auch, verstanden?"

Ich wollte einfach nur hier weg. Ich drehte mich um und wollte weg laufen, aber er kam mir zuvor. Jetzt stand er nur noch 2 Meter vor mir und grinste mich an.
"Ah, ah, ahhh! Nicht weglaufen! Oder willst du den, dass die liebe Liz den armen, wehrlosen Menschen im Krankenhaus etwas antut?"
Da war was! Mist!
Ok, spiel mit Cate, aber sei auf der Hut und sei für einen Überraschungsangriff bereit!
Widerwillig blieb ich stehen.
"Geht doch! Also...willst du anfangen?"
"Wer ist dein Auftraggeber?"

"Danke.. mal keine langweilige Frage! Um ehrlich zu sein sogar eine gute", freute er sich.
„Aber warum sollte ich nicht selbst das Oberhaupt dieser Aktion sein?"
"Beantworte mir erst meine Frage" Energisch ging ich auf ihn zu. Sofort packte er meine Hand, nahm den Pfahl und warf ihn weg. Sofort drückte ich mich von ihm weg.
"Da haben wir aber ein schlaues kleines Mädchen!"
"Sag schon!"
"Das ist unwichtig", antworte er uns steckte seine Hände in die Hosentaschen.

"Das ist keine Antwort!"
"Für mich schon. Und jetzt beantworte meine!", befahl er.
"Zwar hast du eine teure vorm Tageslicht schützende Uhr und auch eine teure Calvin klein Lederjacke an, was deinen höheren Rang zeigt im Gegensatz zu diesen Nichtsnutzen dahinten. Aber die Tatsache das du hier bist, und dich um das 'kleine Mädchen' kümmern musst, zeigt, dass du die Drecksarbeit für jemanden erledigen musst. Wenn du der Anführer wärst, würdest du nie im Leben mit diesen Sachen nur in die Nähe des Parks und Drecks kommen"

Er fing an zu klatschen.
"Respekt. Wirklich gut! Du hast ein wirklich gutes Auge, vor allem auf meine Uhr bezogen.
"Ich bin dran!"
"Jaja, ganz ruhig Tiger. Erstmal-" Er hielt mir seinen rechten, angewinkelten Arm entgegen, mit er eine Einladung symbolisierte.
„Du glaubst wirklich ich werde jetzt mit dir tanzen?"
"Tanzen? Nein. Sagen wir... ich will dir etwas zeigen"
"Nein"
Er holte sein Handy raus und tippte kurz darauf herum, dann hielt er es an sein Ohr.
"Ja, hallo Liz. Und wie geht es dir? Jaja, gut gut. Du weist doch noch von meinem Geschenk vorhin oder?"

Schockiert ging ich auf ihn zu und wollte ihm, das Handy aus der Hand reißen, aber er sagte nur: „Es ist wirklich unhöflich jemanden beim Telefonieren zu stören!- Ja, liz ich bin noch da, also..-"
"Ja ok. Ich komme mit, nur leg auf und versichere mir, dass den Menschen nichts passiert!"
"Ja sorry.. ich melde mich liz", er legte auf steckte sein Handy wieder in die Hosentasche und hielt mir seinen Arm erneut entgegen.
"Also dann.. Wollen wir?"
Gezwungener Maßen folgte ich seiner Einladung und ging Seite an Seite mit einem Psychopathen nachts durch einen Park.

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The lost childWo Geschichten leben. Entdecke jetzt