~Kapitel 25~

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Eigentlich ist Regen Wasser. Und Wasser ist durchsichtig. Doch dieses Mal nicht. Erstaunt ging ich zum Straßenrand und sah zu, wie die Tropfen zu einem weißen, kleinen Pfütze zusammenliefen.
Eigenartig...was kann das nur sein?
Regnet es etwa Milch?
„Ahh!" Sofort drehte ich mich zum Aufschrei von Rebekah um.
Sich mit einer Hand am Boden abstützend saß sie am Boden und schaute schmerzerfüllt zu mir hinauf.
Verwirrt schaute ich sie an und bemerkte, wie jeder einzelne Tropfen, der ihre Haut berührte, eine Verbrennung hinterließ.
Ich wendete mich zu Elijah, der auch in diesem Moment zusammen sank.

„Was ist hier nur los?"
„Ich... ich weiß es nicht..", antwortete Rebekah mit schweren Atemzügen.
„Das ist das Wert einer Hexe. Das ist kein normaler Regen... dieser Regen ist mit Weißeiche ...", erkannte Elijah doch weiter kam er nicht, denn er lag jetzt unmächtig am Boden. Ein Blick auf Rebekah zeigte das gleiche Ergebnis.
Panisch überlegte ich was ich tun soll.
Schnell legte ich die beiden Urvampire unter einen großen Baum, dessen Blätter den größten Teil des Regens abhalten.
Ich beschloss die beiden so schnell wie möglich an einen sicheren Ort zu bringen, doch mir fiel keiner ein.
Was jetzt? Nate hatte recht...
Grübelnd schlenderte ich vor den beiden auf und ab, von Panik und Wut, auf Nates aufgehenden Plan, ergriffen.

Ein sicherer Ort, ein sicherer Ort...
Dann kam mir eine Idee.
Die Kirche! Da ist um diese Uhrzeit sowie so keiner, außerdem ist sie nur ein paar Meilen die Straße hoch.
Schnell nahm ich Elijahs leblosen Körper und rannte mit ihm mit voller Geschwindigkeit auf die andere Straßenseite unter ein Dach.
Jetzt merkte auch ich wie der Regen auf meiner Haut brannte.
Dort abgesetzt machte ich das Gleiche mit Rebekah. Ich muss nur die beiden in Sicherheit bringen.
Das machte ich solang bis ich beide in die Kirche gebracht habe.

Vorsichtig lehnte ich die beiden an eine Bank.
Überall auf meiner Haut könnte ich Verbrennungen erkennen.
Die heilen gleich, dachte ich mir.
Doch das taten sie nicht. Im Gegenteil.
Als ich meine Jacke auszog, entdeckte ich wie sich die Verbrennungen langsam ausbreiteten.
Fertig von der ganzen Rennerei lehnte ich mich an die Wand neben dem Eingang und rutschte langsam die Wand hinunter zum Boden.
So jetzt kann ich mich ausruhen und hab trotzdem die Tür im Blick.
Warum heilt das denn nicht?
Langsam richtete ich mich auf.
Jede Bewegung schmerzte, doch ich ertrug jeden Schmerz bis ich stand.

Ich taumelte von der Wand mit wackligen Füßen zu der hintersten Gebetsbank.
Erschöpft ließ ich mich nieder.
Von hier aus, könnte ich besser handeln und ich konnte durch ein Glasfenster neben der Tür sehen.
Es regnete immer noch in Strömen.
Immer wieder sag ich vereinzelte Personen mit einem Regenschirm an der Kirche vorbei huschten.
Jedes Mal machte ich mich bereit, bereit um meine Freunde zu verteidigen.
Und jedes Mal wenn eine Person vorbei huschte, atmete ich erleichtert aus.
Wie geht es weiter? Was ist, wenn sie nicht mehr aufwachen? Die Zeit verging, jedoch lies der Regen nicht nach. Ich muss eine Lösung finden.

Ich schreckte auf. Ich hörte, wie ein Handy klingelt und erkannte, dass es sich nicht um meins handelte.
Bin ich etwa eingeschlafen?
Schnell sag ich mich mit einem kontrollierten Blick um, aber nichts hat sich verändert.
Elijah und Rebekah lagen immer noch bewusstlos am Boden, mir tat immer noch alles weg und der Regen hat auch nicht gestoppt.
Ich schaute nach draußen und bemerkte wie es langsam heller wurde... wohin jetzt?
In Gedanken versunken realisierte ich wieder das Klingeln des Handys und machte mich mühsam auf den Weg zu Elijah, aus dessen Richtung das Klingeln stammte.

Vorsichtig setzte ich mich neben ihn auf die Knie, im dem Wissen, dass ich nie wieder ausstehen würde, und griff nach seinem Handy in seiner immer noch durchnässten Jackentasche.
Zu sehen war der Name Niklaus.
Klaus! Er weiß vielleicht was zu tun ist!
Voller Hoffnung nahm ich ab.

Klaus: „ Elijah... na endlich gehst du ran... ich haben schon ewig versucht dich zu erreichen!
Wir haben die kleine, widerspenstige Hexe gefunden und sind auf dem Weg nach New Orleans. Wie siehst bei euch aus? Ist Caty bei euch?"

Kurz ließ ich Klaus' liebliche Stimme und die Art, wie er meinen Namen sagt, über mich hingehen.
Die Wärme die ich für kurze Zeit spürte, durchströmte meinen ganzen Körper.
Es tat gut. Es tat gut, jemand Vertrautes zu hören.
Ich lehnte mich an die Bank neben Elijah und sah zu ihm.
Erst da realisierte ich wieder das große Dilemma.

Ich: „Klaus?"
Klaus: „ Caty? Was ist los? Warum ist Elijah nicht am Telefon"
Ich: „ Elijah und Rebekah... sie.. sie sind einfach umgekippt..."
Klaus: „ was ist passiert?"
Ich: „da war dieser Regen... und d-der war..."
Klaus: „Caty was ist los?Cateline?? Wo seid ihr?"

Doch ich hatte keine Kraft mehr zu antworten. Langsam sank meine Hand mit dem Handy zu Boden. Mühsam versuchte ich meine Augen offen zu halten, doch ich sah alles nur verschwommen.
Das einzige was ich erkennen konnte, war, das mehrere, unerkennbare Personen die Kirche betraten.
Sie sahen Rebekah und Elijah, doch als sie mich sahen lief eine von ihnen auf mich zu.
Mit letzter Kraft warnte ich sie, sie sollen mich und die Mikaelsons in Ruhe lassen, doch als ich von einer der Personen hochgehoben wurde konnte ich nichts anderes machen, als mich der unüberwindbaren Müdigkeit hinzugeben und mich somit für einen kurzen Moment von den Schmerzen verabschieden zu können.

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The lost childWhere stories live. Discover now