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Das Spiel am nächsten Tag sollte schließlich spannender werden als jeder zunächst geahnt hatte.

Vor Anpfiff hatten die beiden Götze-Brüder noch etwas Zeit gehabt sich kurz miteinander zu unterhalten und auszutauschen. Beide saßen jedoch zunächst auf der Bank und sahen dabei zu, wie Dortmund mit seinen Gästen zu kämpfen hatte und letztendlich mit einem 0:1 Rückstand in die Pause ging.

In der 59. Minute wechselte Favre schließlich seinen besten Joker ein und schon kurze Zeit später zahlte der Spanier es ihm mit dem 1:1 Ausgleich zurück.

Mario beobachtete das Spiel während er sich aufwärmte. Wie gerne würde er den Jungs doch helfen! Vor allem jetzt wo er sah, dass sein kleiner Bruder gleich eingewechselt werden würde!

Er wärmte sich weiter auf und sah dabei zu, wie auch Raphael kurze Zeit später an der Seitenlinie stand und schließlich den Platz betrat. Mario dehnte sich noch weiter bis er zwei Minuten später dabei zusehen musste, wie Augsburg das 1:2 schoß.

"Mario!", rief ihn der Co-Trainer mit dem Headset im Ohr, der mit den Ersatzspielern zum Aufwärmen gegangen war, fünf Minuten später schließlich aus seinen Gedanken, "mach dich fertig! Du kommst rein!"

Augenblicklich durchfuhr Mario ein Adrenalinschub. Er würde endlich seine ersten Bundesligaminuten der Saison schnuppern dürfen! Und dann auch noch gegen seinen kleinen Bruder!

Eilig lief er zu der Ersatzbank zurück und kramte nach seinem Trikot. Er musste jetzt auf dem Platz überzeugen, sonst wäre all die Arbeit umsonst gewesen!

Er hatte sich sein Trikot schließlich übergestriffen und noch die letzten Anweisungen erhalten, ehe er motiviert auf den Platz und seine Position gelaufen war. Er gab die neuen Pläne des Trainers noch per Zeichensprache an die anderen weiter und konzentrierte sich dann auf das Spiel.

Sein Blick huschte noch einmal vor ihn nach links, wo Marco mit der weißen Kapitänsbinde um den linken Arm stand und ihn anlächelte. Mario erwiderte dieses Lächeln. Er war auch froh endlich wieder auf dem Platz zu sein.

Kaum drei Minuten später jubelte es erneut. Der zweite Ausgleich durch Paco. Mario atmete tief durch als sie wieder ihre Positionen einnahmen und der Schiedsrichter pfiff.

Es waren schließlich gerade einmal sieben Minuten vergangen seitdem Mario den Platz betreten hatte, als ihm ein ganzer Mount Everest vom Herzen fiel. Er hatte getroffen! Er hatte wahrhaftig ein Tor gemacht!

Das Stadion war außer sich und jeder jubelte und grinste, während Mario in der rechten Ecke vor der gelben Wand stand und nach und nach von seinen Teamkollegen umzingelt wurde. Auch sie jubelten und freuten sich für den Brünetten.

Marios gesamte Aufmerksamkeit galt aber letztendlich wieder nur einer Person, als er einen Arm um seine Schulter spürte, dessen Hand durch sein Haar fuhr und ihn dicht an dessen Körper zog. Mario wusste genau wem dieser Arm gehörte und so ließ er sich vorsichtig nach hinten ziehen.

"Ich wusste es!", hörte er schließlich die Stimme jener Person an seinem Ohr.

Die Traube um sie herum löste sich langsam wieder und so liefen sie zu zweit über das Feld zurück in Richtung Mittellinie.

Marco deutete noch einmal mit dem linken Zeigefinger vor der gelben Wand auf Mario, ehe er ihn dichter an sich zog.

"Ich bin so stolz auf dich Baby! Ich hab gewusst das du es kannst!", grinste der Blonde und sah zu seinem Freund, der ebenfalls grinsend auf den Boden sah.

Marco griff daraufhin noch einmal nach Marios Kopf und drückte sich diesen auf seine Schulter. Er war einfach so verdammt stolz auf seinen Freund! Seine freie Hand legte sich an die Wange des Jüngeren und er war wirklich kurz davor seinen kleinen Torschützen zu küssen, als ihm wieder bewusst wurde, wo sie waren und dann doch von Mario abließ. Diesen Kuss würde er sich ganz sicher für nachher aufheben!

Das Spiel hatte noch gute zehn Minuten auf der Uhr und alle wurden nach kurzer Zeit schließlich wieder geschockt, als es erneut Unentschieden stand.

Inzwischen war bereits die letzte Minute der Nachspielzeit angebrochen und dieser Freistoß war wohl die letzte Möglichkeit, die der Schiedsrichter noch geben würde.

Im gesamten Stadion war es mucksmäuschenstill. Die Zeit schien wie eingefroren, als Pacos Ball durch die Luft, über die Mauer und unhaltbar ins Tor flatterte. 4:3. Und kurz darauf ertönte der Abpfiff.

Was darauf folgte war pure Extase. Die ganze Südtribüne sprang und rief "Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey hey!", mit der Mannschaft.

Auch im Interview danach kam Marco nicht aus dem Staunen heraus und konnte es sich einfach nicht verkneifen seinen Freund nochmal zu loben.

Sie waren nun Tabellenführer, egal ob die Bayern ihr Spiel gewinnen würden oder nicht. Das würde Marco heute auf jeden Fall nochmal feiern! Und er wusste auch ganz genau mit wem.

Sein Blick ging noch einmal zur Gästebank, auf der Mario neben seinem kleinen Bruder saß. Er sah ebenfalls zu Marco auf und die beiden grinsten sich nur glücklich an. Heute war wahrhaftig ein guter Tag.

Hope for LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt