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"Deshalb hab ich mir den Kuchen nach dem beschissenen Flug verdient", jammerte Mario während Marco die Haustür zu dem Haus aufschloss, das eigentlich auch ihm gehörte.

"Wir haben noch genug über. Scarlett hätte alles ja am liebsten alleine aufgegessen, aber davon konnte ich sie dann doch noch abhalten. Schwangerschaftsdiabetes auf den letzten Metern wäre auch echt doof", entgegnete Marco, legte seinen Schlüssel in die Schale auf der Anrichte und zog seine Schuhe aus.

"Ja, besser ist das. Bleibt mehr für mich", sagte Mario begeistert und rieb sich erfreut die Hände.

Marco sah nur belustigt zu ihm, ehe er seine Jacke weghing und die Küche betrat. Mario folgte ihm, nachdem er ebenfalls Jacke und Schuhe ausgezogen hatte und war überrascht über den bereits gedeckten Tisch.

"Wow! Du hast ja sogar schon alles vorbereitet", entglitt es ihm etwas entgeistert bei dem Anblick des Tisches.

"Ja. Ich war heut etwas früher wach und Scarlett war auch schon on Tour. Sie ist bis heute Abend mit ner Freundin unterwegs", erklärte Marco und nahm Platz.

Nur wenige Sekunden später behauptete Mario den Stuhl neben Marco für sich und bestaunte das restliche Viertel des Kuchens.

"Also, das ist eine Erdbeertorte mit mehreren Schichten und eben Deko oben drauf", erklärte Marco sporadisch und schnitt ein Stück des Kuchens ab.

"Klingt lecker. Danke", erwiderte Mario daraufhin als Marco ihm das abgeschnittene Stück auf den Teller legte.

"Lass es dir schmecken."

"Du dir auch."

Auf diese Worte folgte eine Zeit lang nichts mehr, denn die beiden genossen einfach nur den Kuchen. Erst als Mario das Kinderbesteck auf der Spüle entdeckte, sprach er dieses an:

"Ihr habt schon Kinderbesteck gekauft?"

"Ja. Scarlett hat es in nem Laden gesehen und konnte nicht widerstehen", erzählte Marco.

Mario nickte nur.

"Soll ich dir das Zimmer der Kleinen zeigen?", fragte Marco nachdem sie fertig gegessen hatten.

Mario nickte zur Antwort und kurz darauf hatten sie ihre Teller in der Spülmaschine verstaut und erklommen die Treppen hinauf ins Kinderzimmer.

Unwillkürlich schweifte Marios Blick wieder auf den kleinen Stammbaum neben dem Kinderbett und er musste lächeln.

"Hier ist das gute Stück", sagte Marco nachdem er Marios glücklichen Blick belächelt hatte und lehnte an einem weißen Wickeltisch mit fliederfabenen Blumen und Lämmern darauf.

"Der ist echt schön", äußerte Mario sich zu dem neuen Möbelstück.

"Ja, ist auch ne extra Anfertigung. Hat ein Stück gekostet aber Scarlett hat drauf bestanden und mit Frauen, vor allem mit schwangeren Frauen, diskutiert man lieber nicht."

Mario lachte kurz auf und nickte dann schließlich.

"Und ein Babyfon habt ihr euch auch endlich besorgt. Wo ist das andere?", bemerkte Mario und hielt das kleine Gerät auf dem Wickeltisch kurz in der Hand.

"Ich zeigs dir", war Marcos einfache Antwort und er verschwand aus dem Raum.

Mario folgte ihm und kurz darauf fanden sie sich in ihrem gemeinsamen Schlafzimmer wieder.

Mit einem Schlucken sah Mario sich in dem Raum um, der einst sein größter Rückhalt gewesen war. Seine Zuflucht. Nichts hatte Marco verändert. Ihre gemeinsamen Bilder hingen noch immer an der Wand, auf dem Bett war immer noch Bettwäsche für zwei Personen und sogar Marios Auszeichnungen und Preise standen noch immer an Ort und Stelle. Es war, als wäre er nie ausgezogen.

"Hier ist es", holte Marco Mario wieder aus seinen Gedanken und zog ein zweites Babyfon aus einem Karton mit Watte darin, der in der Schublade des Beistelltisches lag.

"Naja, da wirst du sie aber nicht hören können", entgegnete Mario nur.

"Noch ist sie ja auch noch nicht da. Aber wenn's dann soweit ist, steht das Teil natürlich auf dem Nachttisch", erklärte Marco und legte das kleine Gerät wieder zurück in den Karton.

Mario sah sich derweil nur weiter im Raum um. Er konnte nicht ganz fassen, dass Marco seit seinem Auszug nichts verändert hatte. Sogar sein Parfüm stand noch auf der Kommode. Erstaunt nahm er die kleine Flasche in die Hand und strich über das Etikett.

"Ich hab's nicht über's Herz gebracht dir die Sachen wiederzugeben nachdem du Schluss gemacht hast. Ich hab insgeheim immer gehofft du würdest nochmal herkommen", sprach Marco nach einer Weile und trat von hinten näher an Mario heran, "als du mir den Korb gegeben hast... Ich war einfach viel zu niedergeschlagen um es dir zurückzugeben."

Mario stellte die kleine Flasche, von Schuldgefühlen geplagt, wieder auf die Kommode und drehte sich zu Marco um. Mit Erstaunen musste er dabei feststellen, dass der Blonde ihm wieder direkt vor Augen stand und ihn mit einem leicht glasigen Blick fixierte.

"Ich...", begann Mario zu stottern, doch er wusste gar nicht was genau er sagen wollte.

Marcos Blick in diesem Moment beraubte ihm einfach jeglicher Worte. Er wusste nicht was er sagen sollte. In diesem Moment wusste er einfach gar nichts mehr. Sein Gehirn war wie ausgeschaltet und mit einem Mal waren da auch schon Marcos Lippen.

Wie automatisch schlossen sich die Augen des Brünetten, sowie des Blonden und ihre Körper pressten sich nach nur wenigen Sekunden aufeinander.

Sofort schlangen sich Marios Arme um Marcos Hals und Marco hielt die Hüfte des Jüngeren.

Nach einem Moment presste sich Marco noch mehr gegen Mario, sodass dieser gegen die Kommode gedrückt wurde und nur noch auf Zehenspitzen stand.

Marco nahm dies als Anlass und ließ seine Hände von der Hüfte zu Marios Oberschenkeln wandern. Sofort hob dieser seine Beine an und schlang sie um die Taille des Blonden. Es war einfach ein eingeübtes und abgestimmtes Spiel, das sie seit Jahren betrieben.

Marco presste Mario noch mehr gegen die Kommode und schob ihn dabei höher, während seine Zunge sich den Weg in seinen Mund erkämpft hatte.

Der Jüngere brummte genüsslich mit schwerem Atem als sich ihre Zungen trafen und er Marcos immer deutlicher werdende Erregung an seiner eigenen spürte.

Jegliche Stimme der Vernunft verließ die beiden in diesem Augenblick. Marios Hand krallte sich in Marcos T-Shirt an dessen Rücken und zog es ihm so gut er konnte hinauf.

Nach und nach verloren sie immer mehr Kleidung. Das Setting änderte sich von der Kommode zum Bett, auf das Marco den Kleineren mit lustverschleierten Gedanken und Augen schmiss.

Ungeduldig rutschte Mario in den Decken nach oben und sah den Blonden fordernd an, der sich auch sogleich über sein Opfer hermacht, wie ein Wolf über Frischfleisch.

Die beiden waren in diesem Moment einfach nicht aufzuhalten und als Mario Marco schließlich endlich wieder nach all der langen Zeit in sich spürte, stöhnte er erleichtert und voller Verlangen auf, ehe er den Stößen entgegen kam und sie sich langsam gegenseitig immer höher schaukelten.

Hope for LoveWhere stories live. Discover now