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Raphael nahm den Arm wieder von Marios Schulter, als sie sich auf den Weg zur Südtribüne begaben.

Mit einem etwas ausdruckslosen Blick ging Mario auf die klatschende Menschenmasse zu und kam schließlich neben Marco zum Stehen.

Dieser stand schon etwas länger einfach nur da und klatschte den Leuten zu, die mitverantwortlich für ihre gute Leistung in der ersten Halbzeit gewesen waren.

Wieder und wieder schlug seine rechte Hand gegen seine Schienbeinschonereinlagen, während Mario gegen seine Wasserflasche klatschte.

Eine gute Minute standen die Jungs einfach nur da, klatschen und saugten das faszinierende Bild vor ihnen auf.

Sie waren heute Abend gegen Tottenham Hotspur in der Champions League ausgeschieden. Konnten das Wunder nicht möglich machen und den 0:3 Rückstand zuhause, im eigenen Stadion mit den Fans im Rücken wieder aufholen. Harry Kane hatte ihnen dies letztendlich in der 49. Minute bewusst gemacht und bestätigt.

Marco ging schließlich noch einen halben Schritt weiter auf die Fans zu und hielt seine klatschenden Hände nun über den Kopf, während seine lange, schwarze Jacke ein Stück nach oben rutschte.

Er war im Laufe der zweiten Halbzeit wieder ausgewechselt worden und hatte so nicht die zuvor verkündeten 120 Minuten absolvieren müssen, die er bereit gewesen wäre zu gehen. Nicht anders hatte er es schließlich schon in der Pressekonferenz vor dem Spiel verkündet.

Nun, da er aber so auf seinen Körper hörte, gerade auch nach diesem Spiel, wurde ihm bewusst, dass es die richtige Entscheidung war ihn nicht durchspielen zu lassen. Er spürte die Müdigkeit in seinen Knochen und fühlte sich körperlich ausgelaugt.

Heute Abend hatten sie in der ersten Hälfte sehr gut gespielt, lediglich an der Chancenverwertung hatte es gescheitert, doch nun freute Marco sich einfach nur noch auf die Dusche und sein Bett.

Als einer der Letzten betrat er eine gute Viertelstunde später die Kabine. Mario war schon lange vor ihm in die Dusche verschwunden und hatte die Reporter links liegen gelassen, während Marco sich noch der ein oder anderen Frage gestellt hatte.

Der Brünette saß mit gepackter Tasche und fertig angezogen auf seinem Platz und blickte auf sein Handy als Marco zu ihm sah.

"Du noch hier?", fragte der Dortmunder Kapitän und schnappte sich ein Handtuch.

Mario hob sofort seinen Blick als er Marcos Stimme hörte und lächelte ihn an.

"Klar. Muss ja auf dich warten", erklärte er.

"Auf mich warten? Holt Ann Kathrin dich nicht ab?", fragte Marco während er nach seinem Shampoo suchte und anschließend seine Jacke öffnete.

"Nein. Ich hab ihr gesagt, dass ich mit dir fahre", antwortete Mario und sah gespannt zu seinem Freund, der ihn überrascht anblickte.

"Okay... Aber Scarlett ist mit ein paar Freundinen zuhause", entgegnete der Blonde und zog sich dann sein Trikot aus.

"Ja und? Dann machen wir halt zusammen was", sagte Mario und stand von seinem Platz auf, um zu Marco zu gehen, "oder wir verziehen uns ins Schlafzimmer..."

Er unterstrich seine letzten Worte mit einem innigen Kuss, ehe er sich wieder löste und Marcos Reaktion abwartete.

"Klingt verlockend. Ich glaub nur, dass ich dazu heute nicht mehr im Stande bin. Ich will einfach nur noch ins Bett und schlafen", entgegnete Marco und ließ seine Arme träge auf Marios Schultern fallen.

"Du stellst dich an als hättest du 120 Minuten durchgespielt, dabei war ich länger auf dem Platz als du", neckte Mario ihn, legte aber trotzdem seine Arme um Marcos Hüfte.

"Hey, ich bin auch etwas älter als du!"

"Ach ja, stimmt. Du wirst ja schon 30 dieses Jahr, hab ich vergessen", äußerte sich Mario grinsend weiter und kassierte dafür einen kurzen Klaps auf den Hinterkopf.

"Ich bin gleich wieder da. Ich hüpf schnell unter die Dusche", verkündete Marco, küsste Mario noch einmal kurz und löste sich dann um duschen zu gehen.

Zehn weitere Minuten saß Mario mit dem Handy in der Hand auf seinem Platz, bis Marco wieder aus den Duschräumen kam und sich fertig machte.

Fünf Minuten später verließen die beiden schließlich die Kabine und fuhren gemeinsam zurück zu Marcos Haus.

Als sie den Flur betraten, schalte schon lautes Gelächter aus dem Wohnzimmer und blitzartig hörte man Pfoten auf dem Paket klappern. Keine drei Sekunden später sprangen Elvis und Coco an Mario und Marco hoch und begrüßten die beiden erfreut.

"Marco! Mario!", registrierte Scarlett die beiden als Erste als diese das Wohnzimmer betraten, "schön, dass du auch da bist Mario."

"Naja, es ist ja irgendwo auch mein Haus", entgegnete der Brünette, woraufhin Scarlett nur lächelte.

"Habt ihr Lust euch zu uns zu setzen? Wir wollten eine Runde Monopoly spielen", bot die Blondine an, während ihre drei Freundinnen die beiden Männer begutachteten.

"Das ist echt lieb, aber ich bin einfach nur kaputt und will ins Bett", äußerte Marco, "aber du kannst gerne noch mit den Mädels spielen Schatz. Ich geh hoch."

Marco legte noch einmal kurz den Arm um Mario und küsste ihn auf die Wange, ehe er aus dem Raum verschwand. Kurz darauf hörte man die Treppe poltern und die Schlafzimmertür, die sich schloss.

Etwas peinlich berührt, spürte Mario wie seine Wangen warm wurden. Er blickte in die Mädelsrunde und wurde nur von grinsenden Gesichtern angesehen.

"Also?", fragte Scarlett schließlich wieder und brach die aufgetretene Stille.

"Das Angebot klingt echt gut, aber ich bin auch ziemlich müde um ehrlich zu sein. Ich wünsch euch vier aber noch viel Spaß und eine gute Nacht", entgegnete der Brünette mit einem Lächeln und drehte sich dann ebenfalls zum gehen um.

"Okay. Gute Nacht Mario", hörte er Scarlett hinter sich noch sagen, ehe er zu seiner Sporttasche griff und nach oben ging.

Vorsichtig öffnete er die Schlafzimmertür und trat in den Raum.

Augenblicklich machte sich ein breites Lächeln wieder in seinem Gesicht bemerkbar, als er Marco sah, der wie tot mit dem Gesicht nach unten auf dem Bett lag.

"Hey", machte Mario sich vorsichtig bemerkbar, doch der Blonde rührte sich kein Stück.

Er stellte die Tasche daraufhin einfach zur Seite, schloss die Tür und ging auf das Bett zu, ehe er sich einfach auf Marco legte.

"Mhh...", brummte es daraufhin unter ihm, was ihm versicherte, dass der Dortmunder Kapitän doch noch lebte.

Mario schob seine Arme einfach unter Marcos Bauch und küsste kurz seinen Nacken, ehe er sich gemütlich auf seinem Freund hinlegte und zufrieden schnaufte.

"U ist schwär...", brummte es nach einer Weile in die Matratze, doch Mario blieb einfach liegen.

"Ario", brummte es weiter und Marco begann mit seinem Hintern zu wackeln.

"Hey", meckerte der Brünette daraufhin und rutschte sich etwas zurecht.

"Komm, geh runter", hörte man den Blonden jetzt etwas deutlicher, da er seinen Kopf gedreht hatte.

"Mhhh..."

"Geh runter oder ich garantiere für nichts!"

Murrend rollte Mario sich daraufhin von dem Blonden ab und kam schnaufend neben ihm zum Liegen.

"Wir sollten die Sachen noch ausziehen", sprach die Stimme der Vernunft wieder aus ihm.

"Zu faul", war alles was Marco daraufhin entgegnete, ehe er die Decke unter ihnen hervorzog, über sie beide legte, den linken Arm um Marios Hüfte schlang und wieder die Augen schloss.

Mario wollte gerade anfangen zu argumentieren, als er Marcos leichtes Schnarchen und den ruhigen Atem schon wahrnahm. Ein kurzes Lächeln huschte ihm wieder über's Gesicht, ehe er Marco kurz auf die Stirn küsste und dann ebenfalls die Augen schloss.

Für heute war einfach alles egal und so driftete auch er in einen ruhigen und erholsamen Schlaf.

Hope for LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt