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Mit viel Zuversicht und einem Lächeln auf den Lippen stieg Mario am dritten Januar aus seinem Wagen. Die freien Tage waren nun vorüber und die nächste Vorbereitung stand kurz bevor.

Mario selbst war mit Ann Kathrin erst gestern wieder in Düsseldorf gelandet, doch das tat der guten Stimmung, die er aus dem Urlaub mitgenommen hatte, auch nichts ab, während er mit Tasche bewaffnet auf das Trainingsgebäude des BVBs zulief.

"Na hallo Herr Götze!", begrüßte Lukasz ihn noch grinsend auf dem Parkplatz und heftete sich sogleich an seine Seite.

"Du strahlst ja wieder wie der Sonnenschein von damals! Dubai hat dir gut getan wie ich sehe", entgegnete der Pole grinsend.

"So wie jedes Jahr mein lieber Piszczu", entgegnete Mario und sah seinen Freund und Kollegen lächelnd an.

"Sicher, dass das nicht mit meinem Doppelgänger zu tun hat?", fragte Lukasz grinsend weiter, doch Mario rollte nur die Augen.

Er musste zugeben, dass er etwas überrascht von Marcos Nachricht um kurz nach Mitternacht an Silvester gewesen war, aber es hatte ihm auch ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Die beiden hatten ab dem Abend wieder regelmäßiger Kontakt gehalten und sich über WhatsApp auf ganz platonischer Ebene ausgetauscht.

Marco hatte dem Brünetten noch einmal erklärt, dass er das neue Jahr nicht mit Negativität starten wollte und es auch albern fände, wenn sie sich weiter schlimme Worte an den Kopf warfen. Mario hatte dem zugestimmt, da er 2019 ebenfalls nicht im Streit beginnen wollte und so war schließlich das Eis gebrochen. In den letzten Tagen fing es sogar langsam wieder an sich so zu fühlen wie damals, als sie sich kennengelernt hatten.

"Spar dir das dramatische Augenverdrehen mein Lieber! Ich weiß ganz genau, dass Marco auch in Dubai war! Ich weiß, die Stadt ist riesig, aber du kannst mir nicht erzählen, dass ihr euch trotzdem nicht über den Weg gelaufen seid", stichelte Lukasz weiter und legte nun auch grinsend den Arm um Mario.

Dieser lächelte nur.

"Ja, wir waren an Silvester mittags zusammen essen. Mehr aber auch nicht", gab Mario zu.

"Uhhh! Ein Götzeus Date! Aber ist das nicht ein bisschen riskant?"

"Das war kein Date Piszczu. Ann Kathrin und Scarlett waren auch da. Und mein kleiner Bruder mit seiner Freundin. Es war eine ganz entspannte Runde unter Freunden um sich wieder ein Stück näher zu kommen", bremste Mario ihn aus, "mehr auch wirklich nicht Piszczu. Marco und ich sind Freunde."

"Mhmm", war alles was Lukasz dem entgegen brachte, ehe er den Arm wieder von Marios Schulter löste, "wie dem auch sei. Ich freu mich, dass du ein paar schöne freie Tage hattest, aber jetzt kommt wieder der Ernst des Lebens."

"Ja. Wir alle lieben doch die Leistungskontrolle", äußerte sich auch Mario, "die zeigt uns doch jedes Jahr wieder, wie viel wir über Weihnachten gegessen haben."

"Wahre Worte."

Daraufhin erstarb das Gespräch der beiden, da sie in der Umkleide angekommen waren.

"Götze, Piszczek, Reus und Witsel, ihr lauft zuerst in der Trainingshalle und danach checken wir die Stärke. Ihr könnt euch also ein Oberteil mitnehmen, müsst es aber noch nicht anziehen", kam nur wenige Minuten nachdem Mario und Lukasz die Kabine betreten hatten jemand von dem Leistungsdiagnostiksteam in den Raum.

"Na dann mal auf in den Kampf", sagte Marco und warf sich noch das gelbe Tank Top mit der Nummer 11 über die Schulter, ehe er dem Mann folgte, der den weiteren Verlauf soeben verkündet hatte.

Als er Mario passierte, sah er mit einem Lächeln zu diesem.

"Hey Sunny. Gut schaust du aus. Wie war euer Rückflug?", begann er doch tatsächlich eine Konversation und wartete noch kurz auf Mario, der sich nur noch sein T-Shirt und Handy schnappen musste.

"Danke. War gut und bei euch?", gab er die Frage lächelnd zurück.

"Auch gut, danke. Ich fass es nicht, dass du in den wenigen Tagen schon wieder so braun geworden bist. Dafür hab ich dich schon immer gehasst!", hielt Marco das Gespräch am Laufen, während sie beide in die Trainingshalle liefen.

"Ja, ich weiß. Aber ich bin stolz. Du bist ja gar nicht rot geworden", grinste Mario nur frech und schlug Marco kurz leicht auf die Bauchmuskeln.

"Ha ha. Sehr witzig Mario", entgegnete der Blonde nur unamüsiert.

"Hey Jungs", kam ihnen Kehli mit einem Lächeln entgegen und schlug kurz mit den beiden ein.

"Schon aus dem Skiurlaub mit Roman und Owo zurück? Ich dachte so ein Rentner wie du könnte sich ein paar Urlaubstage mehr leisten", entgegnete Marco grinsend.

"Nicht wenn du Leiter der Lizenzspielerabteilung bist mein Lieber. Mein Job geht los wenn ihr auch wieder schuften müsst. Nur eben ohne nervige Laktattests", zwinkerte Sebastian ihnen zu, "viel Erfolg euch beiden dabei. Ich muss dann mal wieder."

Die drei verabschiedeten sich noch kurz und wenige Minuten später fanden Mario und Marco sich auf den Laufbändern für den Laktattest wieder.

Mario hielt das Ganze noch in einem kurzen Boomerang-Video für seine Instagramstory fest, ehe auch er eine Maske aufgesetzt bekam und es hieß zu laufen.

Nach zwei guten Stunden war die Arbeit schließlich getan und Mario betrat frisch geduscht wieder die Umkleidekabine.

"Mario, bevor ich's vergesse", kam Marco ihm schon fertig angezogen und bereit zum gehen entgegen, "Scarlett hat mich gebeten dir zu sagen, dass sie dich gerne beim nächsten Ultraschall der Kleinen dabei hätte."

Etwas überrascht von dieser Aussage und im spezifischen von Scarletts Bitte, sah Mario zu seinem Ex-Freund auf und lächelte nach einem Augenblick schließlich leicht.

"Klar. Wann ist denn der nächste Termin?", erkundigte er sich darauf und fuhr sich mit dem Handtuch noch einmal durch's nasse Haar, ehe er es auf die Bank neben seine Tasche warf.

"Am vierzehnten. Das ist zwei Tage nachdem wir zurück sind. Morgens um elf", antwortete Marco.

"Ja, klingt gut. Die zwei Tage haben wir ja frei", stellte auch Mario seine Überlegung auf und zog sich seinen Pullover über den Kopf.

"Sehr gut. Dann geb ich das so weiter. Liebe Grüße an Ann Kathrin. Wir schreiben", sagte Marco schließlich und verschwand daraufhin schließlich aus dem Raum.

Einen Moment sah Mario ihm noch nach und lächelte.

Scarlett würde ihn mit diesem Baby wahrscheinlich nie wieder in Ruhe lassen und kontinuierlich versuchen ihn mit in die Schwangerschaft einzubinden. Mario musste allerdings auch zugeben, dass er ziemlich dankbar dafür war. Er war etwas töricht gewesen diese wundervolle Verantwortung einfach so wegen einer Trennung von sich zu stoßen. Gerade nach dem Gespräch mit Marc hatte er gemerkt, dass er das Leben der Kleinen doch mitgestalten wollte. So kam ihm Scarletts purer Sturkopf also doch sehr gelegen um sein überstürztes Verhalten wieder gut zu machen und trotzdem wieder ein Teil des Lebens der Kleinen werden zu können.

Hope for LoveWhere stories live. Discover now