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"Ich glaub das immer noch nicht, dass das heute das erste Mal gewesen sein soll, dass ich dir eine Torvorlage gegeben habe", sagte Marco ungläubig während er mit Mario an seiner Seite nach den kurzen Interviews wieder in Richtung Gästekabine des Schwarzwald-Stadions in Freiburg lief.

"Ich find's auch irgendwie unglaublich", stimmte Mario seinem Freund zu und nahm das Shirt von seinen Schultern, das er sich nach seiner Auswechslung umgelegt hatte.

Kurz bevor Paco für ihn ins Spiel gekommen war, hatte Mario es noch geschafft das 3:0 nach einer perfekten Vorlage von Marco zu schießen. Der Spanier hatte währenddessen schon ungeduldig am Rand gestanden und beinahe fünf Minuten auf seine Einwechslung gewartet, doch Mario hatte scheinbar nicht gehen wollen, ehe er ein Zeichen gesetzt hatte. In einem wundervoll rausgespielten Angriff mit Jadon und Marco hatte er schließlich noch schnell ein Tor rausholen können und musste dann kurz darauf für Paco weichen, womit er aber durchaus leben konnte.

"Ich bin mir sicher die lügen uns an! Das ich dir noch nie eine Vorlage in der Bundesliga gegeben habe, damit hätte ich ja noch leben können, aber überhaupt?!", philosophierte Marco weiter während die beiden durch die Tür der Gästekabine gingen.

"Die Statistik zeigt nur mal wie egoistisch du eigentlich bist", neckte Mario seinen Freund und grinste breit.

Der Blonde schubste ihn mit der Hand auf dem brünetten Haar daraufhin nur weiter in die Kabine.

"Das stimmt so nicht ganz Mario", meldete sich nun zur Überraschung beider Sebastian Kehl zu Wort, der ihr Gespräch wohl mitbekommen haben musste, "Marco hat seine meisten Pässe heute alle auf dich gespielt."

"Wirklich?"

Wieder irritiert sah Mario zu seinem ehemaligen Kollegen und war perplex was für Informationen sie heute doch alle sammelten.

"Ha! Und jetzt nenn mich nochmal egoistisch!", entgegnete Marco stolz und mit breitem Lächeln.

"Von der Bettdecke krieg ich nachts trotzdem nichts ab", entgegnete Mario und sah mit hochgezogenen Augenbrauen zu dem Dortmunder Kapitän auf.

"Aber auch nur damit du dich dann an mich kuschelst. Das ist meine Taktik", entgegnete Marco und schlang die Arme um die Hüfte des Kleineren.

"Ah ja", war alles was Mario dem entgegen brachte, ehe er die Arme ebenfalls um Marco legte und ihn anschließend kurz küsste, "danke trotzdem für den Assist. Hast du gut gemacht."

Marco grinste seinen Freund noch kurz an, ehe sie sich voneinander lösten und dann für die Rückfahrt fertig machten.

Es war Ostersonntag und sie hatten vor den Feiertag noch etwas zu nutzen. Scarlett hatte für heute Abend ein paar ihrer Freundinnen zum Grillen eingeladen und da Ann Kathrin momentan wieder unterwegs war und heute Abend ein wichtiges NBA Spiel lief, hatten die beiden Männer beschlossen sich bei Mario zurückzuziehen. Emilie würde währenddessen bei Scarlett und den Mädels bleiben. So hatten die Jungs nach dem anstrengenden Tag auch mal wieder etwas Zeit für sich.

Der Sonnenuntergang war gerade im vollen Gange, als der Dortmunder Flieger landete und die Jungs ausstiegen um zum Shuttlebus zu laufen. Als Mario und Marco letztendlich im Haus von dem Brünetten ankamen, war die Sonne schon so gut wie weg und es war auch deutlich abgekühlt.

"Soll ich uns Popcorn machen? Ich glaub wir haben noch was da", entgegnete Mario.

"Popcorn? Wenn das der Trainer wüsste..."

"Es ist doch Ostern."

"Und du brauchst es wirklich nicht um Feli morgen das Maul zu stopfen?", fragte Marco nach.

Morgen würden Mario und er den Feiertag getrennt voneinander verbringen. Marios kleiner Bruder Felix würde mit seiner Freundin zu ihnen kommen und mit ihnen gemeinsam essen und den Tag nutzen. Auch Ann Kathrin würde morgen wieder dabei sein. Im Laufe des Vormittags landete ihr Flieger wieder in Düsseldorf.

"Ach, Ann Kathrin hat genug Schokoladenhasen gekauft. Damit kann man dem viel besser das Maul stopfen", erwiderte Mario grinsend und machte sich bereits an die Arbeit das Popcorn vorzubereiten.

"Ich hoffe meine Mutter übertreibt es morgen nicht mit der Schokolade. Nico hatte letztes Jahr so viel und hat es natürlich auch alles auf einmal gegessen, dass er ein paar Stunden später richtig Bauchweh hatte", erzählte Marco von seinem Ostererlebnis vom letzten Jahr.

"Meintest du nicht, dass er sich auch Mias Schokolade geklaut hat?", fragte Mario während er das Popcorn in die Mikrowelle packte.

"Ja. Sie hat geheult wie ein Schlosshund als sie das erfahren hat."

"Ich bin mir sicher deine Mutter hat draus gelernt. Bestell allen morgen dann mal einen schönen Gruß von mir."

"Mach ich. Wir fahren ja erst gegen Kaffee und Kuchen rüber. Scarlett wollte morgen nochmal zu Sandro und sich um ihn kümmern während ich auf die Kleine aufpasse nach der Regeneration. Sie nutzt jede Chance die sie kriegen kann um mal zu Sandro zu kommen", erklärte Marco.

"Wer kann's ihr verübeln? Bei all dem Babygeweine und dem Windelwechseln wär ich auch froh mal aus dem Haus zu kommen", entgegnete Mario und holte das fertige Popcorn aus der Mikrowelle.

"Stimmt wohl, aber wir teilen das ja ganz gut untereinander auf", erinnerte Marco während die beiden ins Wohnzimmer liefen.

Dort machten sie es sich ganz in Ruhe auf der großen Couch bequem, kuschelten sich zusammen, stellten die Schüssel mit Popcorn zwischen sich und schalteten den Fernseher ein. Kurze Zeit später liefen schließlich mehrere große Basketballer auf dem Bildschirm rauf und runter und nachdem Mario noch schnell ein Foto von seiner momentanen Aktivität gemacht und in seine Instagramstory gestellt hatte, kuschelte er sich wieder an Marco und genoss einfach den gemeinsamen Abend mit ihm.

Nach all den turbulenten Wochen tat es wirklich unheimlich gut mal wieder zu entspannen und einfach einen Moment mit seinem Freund alleine zu haben.

Hope for LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt