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"Ich werd Montag auch nicht dabei sein können", murmelte Maco nach einer Weile.

Die beiden lagen seit einigen Minuten aufeinander in der Sonne und genossen die Wärme.

Marco hatte seinen Kopf auf Marios weiche Brust gelegt und lauschte dessen Herzschlag während er mit den Fingern der rechten Hand des Brünetten spielte.

Mario sah derweil in den strahlend blauen Himmel hinauf und kraulte Marco mit der linken Hand den Kopf.

"Weißt du wann du wieder ins Training einsteigen darfst", fragte er nur gefasst.

Marco löste seinen Blick daraufhin von Marios Hand und sein Kopf rutschte etwas zurück, sodass er Mario anschauen konnte.

"Irgendwann im Laufe der nächsten Woche", antwortete er.

Er hatte sich inzwischen wieder etwas über Mario aufgebaut, sodass er zu ihm hinab sehen konnte.

"Wir vermissen dich", sagte Mario, während seine Augen Marcos fixierten.

Der Blonde lächelte nur kurz und küsste Mario dann wieder zärtlich.

Marios vibrierendes Handy ließ die beiden sich wieder voneinander lösen. Mario fischte das Gerät hervor und nahm den Anruf an.

"Ja?"

"Na endlich nimmst du mal ab! Wo steckt ihr denn? Der Kurs ist doch schon lange vorbei! Scarlett hat Marco auch tausendmal versucht anzurufen!", meldete sich Ann Kathrins meckernde Stimme zu Wort.

Mario verdrehte nur die Augen.

"Chill Ann Kathrin. Wir sind danach noch was essen gegangen und-"

"Lüg mich nicht an du Arsch. Die Kursleiterin hat bei Scarlett angerufen und gefragt wo ihr seid, weil ihr nicht aufgetaucht seid, also spar dir den Bullshit!", unterbrach Ann Kathrin ihn und mit einem Mal verstummte der Brünette.

"Also, wo steckt ihr Vollidioten?!"

Marco konnte die genervte Stimme deutlich hören und nahm dem Jüngeren schließlich das Handy aus der Hand.

"Hey Ann Kathrin. Marco hier. Mario und mir geht's gut. Wir hatten nur keine Lust uns bei dem Kurs wieder zur Schau zu stellen und wir sind auch beide der Meinung, dass man in die Rolle des verantwortungsvollen Vaters reinwachsen muss. Deswegen sind wir stattdessen gemütlich frühstücken gegangen", klärte Marco sie auf.

"Schön. Freut mich für euch, aber kannst du Scarlett dann wenigstens Bescheid geben?", klang Ann Kathrin eher wenig begeistert, "sie ist krank vor Sorge, weil sie nicht weiß wo ihr seid und ihr euch auch nicht meldet! Grade in ihrem Zustand solltet ihr sowas besser wissen!"

Marco hielt das Handy inzwischen etwas mehr auf Abstand, da Ann Kathrin sich mittlerweile wirklich in Rage geredet hatte. Auf einer gewissen Weise konnte er es ihr aber auch nicht übel nehmen. Sie hatte schon recht mit ihren Aussagen. Sie hätten Scarlett wenigstens Bescheid sagen können.

"Okay, ich meld mich sofort bei Scarli", versuchte er die Situation zu entschärfen.

"Das ist aber mal wohl das Mindeste mein Freund! Ihr müsst eure Fiesta sowieso jetzt beenden. Mario und ich sind in einer Stunde in Düsseldorf verabredet", entgegnete Ann Kathrin und auch Mario schien die Verabredung wieder einzufallen als er Ann Kathrins mahnende Stimme hörte.

"Okay, er weiß Bescheid. Ich liefer ihn in der nächsten Viertelstunde wieder bei dir ab", versicherte Marco ihr und legte nach einer anschließenden Verabschiedung auf.

Mit einem Stöhnen ließ er sich anschließend jedoch wieder auf Marios Brust fallen.

"Ich will gar nicht zurück", murmelte er und kuschelte sich noch einmal etwas mehr an Marios Oberkörper.

"Ich hab das Treffen echt fast vergessen. Wir wollten eigentlich sogar davor noch etwas shoppen gehen. Naja... Das ist ja heute definitiv flach gefallen", sagte Mario vor sich hin und kraulte wieder Marcos Kopf.

"Ich würde am liebsten den ganzen Tag hier liegen bleiben und nichts tun", entgegnete Marco nur und verschränkte seine linke Hand wieder mit Marios Rechten.

"Das geht nur leider nicht", entgegnete dieser, atmete einmal tief durch, löste seine linke Hand aus Marcos Haaren und stützte sich auf seinem Ellenbogen ab, "wir müssen los Marco."

Widerwillig löste Marco daraufhin ihre verschränkten Finger voneinander und setzte sich auf. Auch Mario richtete sich wieder auf und sie begannen ihre Sachen zusammenzupacken.

Das Gebäck hatten sie aufgegessen und auch die Wasserflasche war mittlerweile leer. Marco faltete die Decke auf der sie gelegen hatten wieder zusammen während Mario den Müll zusammensammelte. Anschließend gingen sie schließlich den kleinen Trampelpfad wieder zurück zum Auto.

Marco verstaute die Decken wieder im Kofferraum, während Mario die leere Flasche im Wasserkasten daneben einsortiert und die Papiertüten des Bäckers im Mülleimer, der neben der Bank in der Nähe stand, entsorgte. Anschließend stiegen sie beide wieder in den Wagen und fuhren zurück in Richtung Dortmund.

Vor Ann Kathrins Haus stoppte Marco das Auto und sah zu seinem Beifahrer hinüber.

"Viel Spaß in Düsseldorf gleich", sagte er.

"Danke. Wird aber nicht so schön werden wie der Vormittag heute", entgegnete Mario und entlockte Marco ein Lächeln.

"Liebe Grüße an Ann Kathrin", sagte Marco lediglich.

"Mach ich."

Nach diesen Worten löste Mario seinen Sicherheitsgurt und es war einen Moment still. Als der Gurt sich zurückgezogen hatte, sah Mario wieder zu Marco. Einen Moment zögerte er, bis er sich dann doch nach links lehnte und den Blonden kurz küsste.

"Danke...", hauchte er noch, ehe er aus dem Wagen stieg und über die Straße zu Ann Kathrins Haus eilte.

Marco sah ihm noch mit einem breiten Lächeln nach, bis er im Haus verschwand und die Tür hinter ihm ins Schloss gefallen war.

Dieser Vormittag war doch um Weiten besser gewesen als mit diesem dummen Kurs, in dem sie sich nur um schreiende Puppen hätten kümmern müssen.

Hope for LoveWhere stories live. Discover now