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Nach und nach kam eine Art Alltag in den Umgang mit der Kleinen zuhause und die Jungs, sowie Scarlett konnten sich auch ab und an wieder Momente für sich stehlen. Sie hatten inzwischen viel mehr Selbstsicherheit im Umgang mit Emilie gefunden und hatten langsam nicht mehr das Gefühl, dass sie jeden Moment etwas falsch machen und die Kleine auf irgendeine Art und Weise verletzen könnten. Der Alltag wurde so entspannter und es fand sich eine Art Routine ein.

Während es Zuhause langsam wieder in einen geregelten Tagesablauf überging, taten die beiden Jungs sich jedoch beruflich noch immer etwas schwer.

Die Mannschaft hatte noch immer nicht wirklich zu seiner alten Stärke gefunden und auch wenn die ersten Anzeichen da waren, war es doch noch ein Kampf im Spiel.

Gegen Mainz hatten sie zwar eine gute erste Hälfte gespielt und waren auch verdient mit einem 2:0 in die Halbzeitpause gegangen, doch im zweiten Durchgang wirkte die komplette Mannschaft wie ausgewechselt.

Die Rheinhessen hatten immer mehr das Zepter im Spiel übernommen und drängten die Jungs in ihre eigene Hälfte, bis sie sich nicht mehr wirklich zu helfen wussten. Mainz war, wie sie es gegen Ende der Spiele diese Saison immer waren, für eine Überraschung gut und wirkten in diesem Augenblick auch gewillter zu gewinnen.

Die Dortmunder konnten so von Glück reden und vor allem Roman Bürki für einige unglaubliche Paraden danken, dass sie dieses Spiel nicht doch noch verloren oder unentschieden gespielt hatten. Die anschließenden Sprechchöre der gelben Wand für Roman waren so mehr als verdient gewesen.

Inzwischen war aber auch dieses Spiel analysiert, besprochen und die Schlüsse daraus gezogen worden. Der volle Fokus musste nun wieder auf dem nächsten Gegner, auf Freiburg, liegen.

Das Training an diesem Donnerstag war schon beendet und es herrschte wildes Treiben in der Kabine, während Mario schon fertig angezogen an dem Tresen in der Mitte des Raumes stand und auf sein Handy schaute.

"Mario!", hörte der Brünette es energisch hinter sich rufen und drehte sich um, um in Marius' Handykamera zu schauen, der sich wieder den Spaß erlaubte ihn und sein heutiges Outfit zu filmen.

"Du bist so dumm!", schrie zeitgleich auch Marco durch den Raum und Mario drehte sich wieder um, ehe er Marius noch die geballte Faust mit dem ausgestreckten Daumen und kleinen Finger zustreckte.

Was der ehemalige Frankfurter noch sagte bekam er jedoch gar nicht mehr mit, da er wieder auf sein Handy sah, ehe er doch hoch guckte um zu sehen was Marco wieder für Diskussionen führte.

Dieser stand immer noch nur in seinen schwarzen Pants da und hatte sich sein schwarzes T-Shirt schon zurecht gekrempelt, während er energisch mit Milli sprach.

"Warum machst du so nen Scheiß?!", rief er dem ehemaligen Freiburger zu, der nur grinste.

Manuel stand derweil neben Milli und lachte sich schlapp.

"Ihr Arschgeigen! Das gibt Rache!", drohte Marco ihnen und zog sich nun doch sein T-Shirt über.

Genau in diesem Augenblick aktualisierte sich Marios Instagramfeed und eine neue Story von Manuel ploppte auf. Er klickte sofort auf das Profilbild des Schweizer und keine Sekunde später erschien ein Standbild von Marcos weißem Mercedes. Nachdem Mario das Kennzeichen kurz gecheckt hatte, wurde ihm bestätigt, dass es definitiv Marcos Auto war. Als er noch etwas genauer schaute erkannte er schließlich auch Klopapier an dem Wagen mit dem Scheißhaufen-Emoji darauf. Kurz darauf bewegte sich das Standbild und Manuel ging mit der Handykamera um den Wagen der etwas von dem Klopapier eingehüllt war.

Bei dem Anblick konnte sich Mario ein Grinsen mal mindestens nicht verkneifen.

"Sieh's als kleine Erinnerung daran was dir die nächsten Monate täglich bevorsteht. Ich hab dir nur ausgeholfen", zuckte Milli mit den Schultern, "eigentlich wollte ich Marios Auto ja auch einkleiden aber ihr altes Spießerehepaar seid ja wieder zusammen gekommen."

Marco wollte gerade den Mund öffnen und dem etwas erwidern, als Mario sich vor ihn stellte und ihn mit einem Kuss abwürgte.

"Lass ihm den Spaß. Mach du dich fertig und ich fang schonmal an die Deko zu entfernen", sprach er anschließend seinem blonden Freund gut zu, der verstummte.

"Okay. Ich beeil mich damit du nicht alles alleine machen musst", entgegnete Marco daraufhin und griff nach seiner Hose.

"Gut. Bis gleich dann", sagte Mario noch schnell, drückte Marco noch einen zweiten Kuss auf die Wange und verschwand dann mit seiner Tasche und dem Autoschlüssel, den Marco ihm noch schnell gegeben hatte, aus der Kabine.

Als Marco schließlich zu Mario dazustieß, war das Größte schon beseitigt und nach fünf weiteren Minuten konnten die beiden den Weg nach Hause antreten.

"Das Nike-Team hat mir die ersten Fotos von Montag geschickt", sagte Mario nach einer Weile während er auf sein Handy sah.

"Und? Sind ein paar gute dabei oder hat Lewy dir die Show gestohlen?", fragte Marco und sah mit einem Grinsen auf die Straße.

"Ha ha. Du kannst sie dir ja gleich selbst anschauen und ein Urteil fällen", entgegnete Mario und steckte das Handy weg.

"Ach was, brauch ich nicht. Ich weiß, dass du immer besser aussehen wirst als Robert", sagte Marco und bog in die Einfahrt seines Hauses ein.

"Alter Schleimer", entgegnete Mario daraufhin nur murmelnd.

"Ich liebe dich auch", sagte Marco nur und stellte den Motor ab, ehe er sich kurz zu Mario beugte und ihn küsste, "na los. Lass uns mal nach unserem Lieblingsmädchen schauen."

Mario lächelte Marco daraufhin kurz an und stieg dann so wie der Blonde aus und begab sich mit ihm gemeinsam zur Haustür.

"Ihr kommt perfekt. Emilie ist grad eingeschlafen und Anna hat mir geschrieben und gefragt ob ich auf den Hof kommen kann. Ist es okay, wenn ich euch für zwei Stunden mit ihr alleine lasse?", kam Scarlett den beiden entgegen.

"Ja, ich glaub das sollten wir zwei Stunden lang schaffen", entgegnete Marco ihr mit einem Lächeln.

"Super. Danke! ich hab noch ein Fläschchen in den Flaschenwärmer gestellt für den Fall der Fälle. Mehr als höchstens drei Stunden sollte ich aber nicht weg sein", sagte Scarlett und schnappte sich ihren Autoschlüssel.

"Alles klar. Dann bis später", meldete sich nun auch Mario zu Wort.

Die Blondine umarmte die beiden Männer daraufhin noch einmal kurz und verschwand dann aus der Tür.

Kurz darauf schlenderten Mario und Marco ins Wohnzimmer, wo Emilie in ihrer Krippe lag und friedlich schlief. Auch Elvis und Coco hatten es sich auf der Couch bequem gemacht und lagen ganz entspannt und zusammengerollt da und schliefen.

"Und was machen wir jetzt?", fragte Marco schließlich.

"Hmm... Hast du die neue Folge Game of Thrones schon gesehen?", fragte Mario.

"Nein, dazu hat sich noch keine ruhige Stunde gefunden", antwortete Marco.

"Na, dann ist doch jetzt die perfekte Gelegenheit", verkündete Mario und stellte den Fernseher schon an.

"Hast du sie denn schon gesehen?"

"Nein, ich wollte sie mit dir schauen", antwortete Mario.

Auf Marcos Gesicht bildete sich daraufhin ein breites Lächeln. Er hatte mit Mario wirklich einfach den perfekten Mann an seiner Seite.

Während der Brünette noch dabei war den richtigen Sender bei Sky zu suchen, schlang Marco die Arme von hinten um ihn und küsste kurz seinen Nacken.

"Ich liebe dich, weißt du das?", flüsterte der Blonde leise und schmiegte sich noch mehr an Mario.

Dieser schielte nur mit einem Grinsen über seine Schulter nach hinten zu Marco.

"Ich liebe dich auch", sagte er und kurz darauf lagen Marcos Lippen wieder auf seinen.

Nachdem die beiden sich wieder voneinander gelöst hatten, machten sie es sich neben Elvis und Coco schließlich auf der Couch bequem und sahen gemeinsam die neue Folge Game of Thrones, während Emilie noch weiter friedlich hinter ihnen in ihrer Krippe schlief.

Hope for LoveWhere stories live. Discover now