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Marco lachte noch über Julians Worte, während er achtlos nach einem Handtuch aus dem Regal neben sich griff. Was er dabei nicht beachtet hatte, war Mario, der ebenfalls in diesem Moment nach einem Handtuch griff.

Unweigerlich berührten sich die Hände der beiden und als sich Marco nach dem Besitzer der Hand umschaute und diesen erkannte, verharrte er augenblicklich in seiner Bewegung.

"Sorry", brachte Mario leise hervor, während Marco das allseits bekannte Kribbeln durchfuhr.

Epizentrum dieses Kribbeln war natürlich die Hand, die Mario bis eben noch berührt hatte.

"Nimm du's ruhig. Ich nehm das drunter", entgegnete der Jüngere weiter mit einem leichten Lächeln und dieser tiefen Stimme, die Marco das ein oder andere Mal in der Vergangenheit schon in Trance gesprochen hatte.

"Ach was", erwiderte Marco schließlich, zog ebenfalls seine Hand zurück und schüttelte mit dem Kopf, "du warst zuerst da. Ich hab nicht aufgepasst. Nimm du es ruhig."

Augenblicklich wurde es totenstill im Raum und alle blickten zu den beiden.

Mario zwang sich derweil wieder ein Lächeln auf die Lippen. Er hatte keine Lust jetzt mit Marco rumzudiskutieren wer das Handtuch haben durfte. Aus diesem Grund griff er schließlich erneut zu und drückte den Stoff an seine Brust.

"Danke", sagte er noch schnell, woraufhin er ein Lächeln von Marco zurück bekam.

Er vermisste dieses schiefe Lächeln insgeheim doch ziemlich.

Er wollte sich gerade wieder abwenden und mit seinem Plan fortfahren duschen zu gehen, als Marcos Hand ihn am Oberarm festhielt und stoppte.

"Scarlett lässt fragen ob du ihr das Rezept von deinem Brokkoliauflauf geben könntest. Sie wollte ihn gerne versuchen nachzukochen", erklärte der Blonde, "du kannst dich ja einfach mal bei ihr melden."

Mario lächelte daraufhin und nickte.

"Werd ich machen. Danke", entgegnete er, ehe Marcos Hand sich wieder vorsichtig und sanft von seinem Arm löste.

Nach der Dusche beschloss Mario sich bei Scarlett mit einer kurzen WhatsApp Nachricht zu melden, bei der er sie darüber informierte, dass Marco ihn angesprochen habe.

"Hey Mario 😊 komm doch nach dem Training einfach mit dem Rezept vorbei. Dann können wir uns gleich dran versuchen und ich bekomm ne Vorstellung davon was ich machen muss. Marco fährt nach dem Training mit zu Jule also sind wir ungestört", blinkte die Antwort von Scarlett auf, als Mario sich gerade in seinem Mercedes niedergelassen hatte.

Er starrte die Nachricht eine Minute an während er einen innerlichen Kampf mit sich selbst führte. Sollte er wirklich zu Scarlett fahren? Zu Marcos Haus? Dem Haus, dass sie sich zusammen hatten bauen lassen und er vor nicht mal einem Monat verlassen hatte? Und selbst wenn Marco bei Jule war, war es nicht riskant während seiner Abwesenheit bei ihm herumzulungern?

"Ich würde dir auch gerne das neue Ultraschallbild von der Kleinen zeigen. Marco hat das Kinderzimmer auch inzwischen fertig und ich brauch mal deine Meinung dazu", ging eine zweite Nachricht ein, ehe kurz darauf bereits eine dritte folgte:

"Komm schon, gib dir einen Ruck."

Mario atmete tief ein und seufzte den Kohlenstoffdioxid wieder aus. Scarlett ließ ihm ja förmlich keine andere Wahl.

"Okay, ich komme. Ich hol noch schnell Brokkoli und Maggi-Fix auf dem Weg", gab er nach und sah noch den Emoji mit dem Heiligenschein über seinem Kopf aufleuchten, ehe er sein Handy auf seine Tasche auf dem Beifahrersitz warf und den Wagen startete. Er hoffte nur, dass die nächsten Stunden nicht unangenehm werden würden.

Hope for LoveWhere stories live. Discover now