Vorwort

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Etwa 5 Millionen Frauen und Männer in Deutschland leiden an Essstörungen, davon haben 3,7 Millionen gefährliches Untergewicht. 100 000 Menschen, insbesondere Frauen leiden demnach an Magersucht. 600 000 Frauen und Männer haben Bulimie. Die Zahl der Magersüchtigen verdreifachte sich in den letzten zehn Jahren.
Das Deutsche Institut für Ernährungsmedizin und Diätetik (DIET) gab an, dass bis zu 15 % der Magersüchtigen an den Folgen der Erkrankung sterben. Laut der Studie der Universität Heidelberg stirbt jede sechste schwer erkrankte Magersüchtige an den Folgen dieser Krankheit.

Nur etwa die Hälfte der an Magersucht Erkrankten kann vollständig und dauerhaft geheilt werden. Bei 20% wird das leiden chronisch und 30% entwickeln andere Symptome wie Depressionen. Unter den Bulimikern können zwei Drittel der Erkrankten nicht geheilt werden.
Das heißt es gibt da draußen Menschen, die ein Leben lang mit einer Essstörung leben. Da fragt man sich, was die Ursache für diese erschreckenden Fakten ist. Naja, wir kennen alle die Ursache, aber unsere Gesellschaft ändert nichts dadran. Wir folgen alle dem Schlankheitswahn, der in den Medien als Ideal in Filmen, Serien und Shows suggeriert wird. Die gut aussehenden Models- auch Angels genannt- laufen in wunderschöner Unterwäsche und Engelsflügeln die Runways in den verschiedensten Metropolen entlang und werden von mehreren Millionen Menschen gefeiert. Die Gesellschaft des Fernsehers und der Mode schreibt uns also vor, dass man diesem bestimmten Ideal folgen muss, um schön zu sein. Leider ist es auch in Sozialen Netzwerken nicht anders. Auch da wird die Authentizität in den Hintergrund gedrängt und die Bilder werden mit den ganzen Filtern und Bearbeitungsprogrammen unverschämt verändert. Die vielen Likes bestätigen das Gesamtbild und somit etablierte sich auch das Fake- Getue in den sozialen Netzen in unserer Umgebung. Somit kommt es zu einer Wahrnehmungsstörung des Ichs, sodass viele meinem einem Ideal zu entsprechen, anstatt seine eigenen Gene zu lieben und wertzuschätzen. Meist kommen die Betroffenen auch aus Familien, die hohe Disziplin erwarten, die mit eine, starken Druck leben und je nach dem auch eine wichtige Person ihres Umfelds verloren haben. Es gibt auch Fälle, die chronisch bedingt sind, ein Gen auf dem zwölften Chromosom würde die Krankheit begünstigen. Die Langzeitfolgen der Krankheit sind folgende: Haarausfall, Zahnverfall, Störung des Verdauungssystem und Nierenschäden, Ostheoporose, Kreislauf- und Durchblutungsstörungen, Störungen der Fruchtbarkeit (Periode fällt aus). Die Begleitererkrankungen sind: Depressionen, selbstverletzendes Verhalten, Persönlichkeitsstörung, Angststörung.

In meiner Geschichte spielt der gesellschaftliche Druck eine große Rolle.
Interessant und sehr erschreckend ist die Tatsache, dass man die Krankheit nicht wirklich heilen kann. Neben körperlichen Folgen, ist vor allem die Psyche beschädigt und dagegen kann man leider keine Tabletten nehmen. Um sich aus der Krankheit zu retten, muss man sich erst mal selbst eingestehen, krank zu sein und man muss den Ehrgeiz haben, dies zu ändern. Bei dem 21- jährigen, Italienischem Model Caroline war es beispielsweise schon zu spät. Bei ihren 1,74 wog sie nur 40 Kilo und sie wollte wieder zunehmen, doch leider haben die Alarmglocken zu spät geläutet und sie starb aufgrund der Unterernährung.

Man muss also frühzeitig etwas gegen Untergewicht machen. Leider gibt es auch viele Betroffene, die es zelebrieren magersüchtig zu sein und sie geben sich den Namen: ProAna. Sie wollen Spinnenbeine haben. Sie wollen ihre Rippen zählen können. Sie wollen eine Taille haben, die sie mit ihren Händen umschließen können. Und das ist ein Spiel mit dem Schicksal, da sie sich gar nicht bewusst sind, wie gefährlich das ist.
Mit meiner Geschichte möchte ich euch zeigen, was für enorme Folgen der Schlankheitswahn hat und wie der Verlauf der Krankheit aussieht. Und das kann man am besten, wenn man eine Geschichte erzählt.
Ich möchte keinen dazu ermutigen magersüchtig zu werden und informiere euch im Vorhinein, dass die Geschichte in vielen Stellen triggernd ankommen kann, da ich aus der Sicht einer Betroffenen schreibe. Sie bezeichnet viele Leute und auch sich als dick und fett, dabei ist das einfach ihre verzerrte Wahrnehmung, die zum Krankheitsbild gehört. Sie beschreibt ihre ungesunde und falsche Essgewohnheit und sie durch unnatürliche Methoden das Essen wieder los wird, um abzunehmen. Falls ihr Abnehmen wollt, um das Normalgewicht zu erreichen, rate ich euch vollstens von Elenas Diät ab, es werden Mangelerscheinungen aufkommen, die den Körper zerstören!

Ich zeige euch mit der Protagonistin namens Elena Schmidt wie das Leben mit einer Essstörung aussieht, wie es dazu kommen konnte, wie sich die Lage verschlimmert und wie man es behandeln kann. Ich kann euch nur raten, die Geschichte bis zum Ende zu lesen, denn das Ende ist der wichtigste Teil!

Nun zu dem Grund dieser Themenwahl: ich habe mich eine Zeit lang sehr intensiv mit dem Thema befasst, da ich eine Freundin hab, die mal betroffen war (Sie war nicht in einer Klinik, und heute geht es ihr auch gut). Mit der ganzen Recherche und den vielen Büchern, die ich gelesen habe, würde ich schon sagen, dass ich mich etwas besser auskenne, als Außenstehende.

In diesem Sinne, und weil ich so stolz darauf bin, dass du es aus der Krankheit geschafft hast, widme ich die Geschichte an dich K.
Ich bewundere dein Mut und dein Ehrgeiz, die Dir geholfen haben die Krankheit zu besiegen.

Und an die Leser: falls ihr selbst Schwierigkeiten oder Probleme habt oder einfach Hilfe braucht, könnt ihr jederzeit hier anrufen: 08001110111
Viel Spaß beim Lesen.

Federleicht Where stories live. Discover now